News 19.11.2013, 09:22 Uhr

Der 50-Franken-Bastelcomputer

Der Low-Budget-Computer Raspberry Pi verkaufte sich inzwischen nach einem Jahr über 2 Millionen Mal. Kreativen Ideen sind kaum Grenzen gesetzt.
Die in England gefertigte Raspberry Pi ist eine kleine 50-Franken-Minicomputerplatine, die ursprünglich zu schulischen Zwecken konzipiert wurde, um die Informatikgrundlagen an Schulen zu fördern. Den Einsatzzwecken sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Klar, die Hardware ist nicht vergleichbar mit einem potenten Mini-ITX-Motherboard für Media Centers. Dennoch: Die Leistung reicht nicht nur zur Steuerung von LEDs oder Sensoren. Auf der nur zigarettenschachtelgrossen Typ-B-Platine sind eine winzige ARM-CPU mit 700 MHz und 512 MB SD-RAM untergebracht. Das ist ausreichend für diverse Betriebssysteme, vor allem für Linux-Distributionen und Android.

Inbetriebnahme erfordert Know-how und Zeit

Wir haben bereits mit der Platine rumgespielt. Um die Himbeere in Betrieb nehmen zu können, muss als Boot-Medium ein passendes SD-Kärtchen mit einem Betriebssystem eingerichtet werden. Es gibt eine breite Auswahl an boot-fähigen Images, die nur auf das Medium kopiert werden müssen. Am HDMI-Port werden ein Monitor und an den USB-Ports Peripheriegeräte wie Maus und Tastatur angeschlossen. Es funktionieren offenbar selbst Bluetooth-Dongles von Minitastaturen. Gestartet wird der Minicomputer bei Stromkontakt zum 5-Volt-Micro-USB-Anschluss.

Bildergalerie
In Verbindung mit einem winzigen 2,4-Zoll-LC-Display, eigens gebasteltem Gehäuse und Mame-Emulator laufen selbst alte 8-Bit-Perlen wie Double Dragon 2 authentisch auf einem Mini-Arcade. Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht? 

Mit einem alten Nokia-N900-Netzteil hat das auf Anhieb geklappt. Hier sollte auf die Herstellerangabe von 700 mA geachtet werden. Die Inbetriebnahme ist aber nicht so simpel, wie sie sich liest. Es braucht ein bisschen Glück bei der Wahl eines tauglichen Kärtchens, das Aufsetzen von Betriebssystemen erfordert teilweise Linux-Kenntnisse. Bei guter Suche werden Sie aber selbst als Nicht-Linux-Kenner boot-fähige Images und Tools finden.

Ein paar Insidertipps

Hier ein Tipp, falls Sie sich für die Bastelei interessieren: Achten Sie darauf, eine möglichst schnelle SDHC-Karte zu kaufen. Über einen zusätzlichen USB-Hub lassen sich sogar Festplatten anschliessen. Festplatten sollen angeblich als primäres Boot-Medium über USB funktionieren. (Wir haben bis jetzt nur mit der SDHC-Karte zum Bespielen der Images experimentiert.)

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Autor(in) Simon Gröflin



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