News 29.03.2016, 08:14 Uhr

57 Gigabit pro Sekunde durch Glasfaser gejagt

Rasende Geschwindigkeit auch bei bis zu 85 Grad Celsius realisierbar.
Einem Team der University of Illinois ist es gelungen, fehlerfrei Daten mit einer Geschwindigkeit von 57 Gigabit pro Sekunde via Glasfaser zu übertragen. Möglich machen das spezielle Halbleiterlaser. Den Forschern zufolge ermöglicht ihre Technologie annähernd so hohe Datenraten selbst bei Temperaturen bis 85 Grad Celsius. Es wird also möglich, ohne zusätzliche Kühlung blitzschnell jene gewaltigen Datenberge zu übertragen, die bei modernen Anwendungen im Big-Data-Zeitalter anfallen.

Freie Fahrt für Virtual Reality

«Es gibt da draussen eine Menge Daten, aber wenn die Übertragung nicht schnell genug ist, kann man die gesammelten Daten nicht nutzen», meint Teamleiter Milton Feng. «Dann kann man aufkommende Technologien, die massive Datenströme nutzen, wie Virtual Reality, nicht verwenden», so der Elektrotechnik- und Informatikprofessor Milton Feng. Sein Team hat sich daher damit befasst, wie man Daten-Highways noch schneller machen und somit für immer datenhungrigere Anwendungen rüsten kann.
Die Forscher setzen dabei auf sogenannte Oxid-Oberflächen-Emitter (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser, VCSEL). Das sind spezielle Halbleiterlaser, mit denen die Forscher schon 2013 immerhin 40 Gbit/s erreicht haben. Nun ist es nicht nur gelungen, die Übertragungsrate bei Raumtemperatur nochmals um fast die Hälfte hochzuschrauben. Und selbst bei 85 Grad Celsius schafft die aktuellste Entwicklung noch fehlerfrei 50 Gbit/s. Eben das macht die Entwicklung besonders attraktiv.

Datenturbo ohne Kühlschrank

Besonders im Sommer gleicht ein Serverraum schnell einem Ofen, weil so viel Wärme erzeugt wird. Deshalb gibt es in Rechenzentren grosse Kühlsysteme. Da ist es wünschenswert, dass wenigstens die Datenübertragung keinen extra Kühlschrank braucht. «Das muss bei Raumtemperatur bis 85 Grad Celsius funktionieren, ohne Energie und Ressourcen für Kühlung aufzuwenden», so Feng. Doch die Oxid-VCSEL-Technologie ist seiner Meinung nach nicht nur für Rechenzentren attraktiv. Da Glasfasern leichter als Kupferkabel sind, ortet der Informatiker Potenzial beispielsweise in der Luftfahrt. «Das kann sehr nützlich für die Industrie sein.»



Kommentare
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Logistik BAZL
11.11.2016
Gbits Und dann gibst noch die die mit 20Mbits surfen dürfen..............