News 07.05.2013, 08:37 Uhr

Silvermont: Intel sagt ARM den Kampf an

Mehr Power, weniger Stromverbrauch: Intel hat die neue Generation seiner Atom-Prozessoren vorgestellt, die künftig in Tablets, Smartphones und Co. zum Einsatz kommen.
Intel hat gestern die neue Generation seiner Strom sparenden Atom-Prozessoren namens Silvermont vorgestellt. Und die soll es in sich haben: Bis zu drei Mal mehr Leistung als die aktuelle Atom-Generation sowie ein bis zu fünf Mal geringerer Stromverbrauch bei gleicher Leistung verspricht Intel vollmundig.
Erste Geräte Ende 2013
Intels Atom-Prozessoren sind in erster Linie für mobile Geräte wie Tablets, Smartphones oder auch Convertibles konzipiert. Eines der kommenden Intel-SoCs (System on a Chip), das auf Silvermont basiert, ist «Bay Trail». Dabei handelt es sich um einen Quad-Core-Prozessor, der primär in Tablets, aber auch in günstigen Laptops zum Einsatz kommen soll. Bereits Ende 2013 sollen erste Tablets mit Bay Trail auf den Markt kommen.
Ein weiterer Kandidat ist das SoC «Merrifield», das speziell für Smartphones zugeschnitten ist. Erste Geräte damit dürften Anfang 2014 kommen. Spezielle Silvermont-Chips werden ausserdem auch in Mikroservern und Infrastrukturgeräten wie Routern und Switches zum Einsatz kommen.
Im mobilen Markt bekommt es Intel primär mit ARM zu tun, dessen Prozessoren die meisten Smartphones und Tablets antreiben. Doch auch hier braucht sich Silvermont laut Intel nicht zu verstecken: Im Vergleich mit aktuellen ARM-basierten Chips soll Silvermont die zweifache Leistung bieten und bei gleicher Leistung 4,3 Mal weniger Strom verbrauchen.
Physische Kerne statt Hyper-Threading
Um diese beeindruckenden Werte zu erreichen, hat Intel für Slivermont eine komplett neue Mikroarchitektur entwickelt. Die Chips werden im 22-Nanometer-Verfahren hergestellt und basieren auf Intels 3D-Transistoren («Tri-Gate»). Im Gegensatz zu aktuellen Atom-Prozessoren («Saltwell») setzt Intel zudem nicht mehr auf Hyper-Threading - jeder Prozessorkern kann also nur noch einen Prozess auf einmal verarbeiten. Dafür tut er dies deutlich schneller: Die Silvermont-Prozessoren setzen neu auf die sogenannte «Out-of-Order»-Ausführung. Im Gegensatz zum bisher bei Atom-CPUs verwendeten «In-Order»-Verfahren werden die Rechenbefehle nicht mehr stur der Reihe nach abgearbeitet, sondern erst für eine optimierte Abarbeitung sortiert.
Die Grafik zeigt Silvermont im Vergleich mit der aktuellen Atom-Generation. Links im Single-Thread-Betrieb, rechts im Multi-Threading (Bild: Intel)
Damit die Silvermont-Chips dennoch auch beim parallelen Abarbeiten mehrerer Threads schnell sind, erlaubt die neue Architektur bis zu acht physische Kerne. Bei der aktuellen Atom-Generation kamen noch maximal zwei physische Kerne (dafür mit Hyper-Threading) zum Einsatz.



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