News 13.05.2003, 06:45 Uhr

PC-Kauf: Viel Leistung zu niedrigem Preis (Update)

Dank Aldi & Co. sorgen bei unseren deutschen Nachbarn besonders günstige PC-Angebote schon länger für Warteschlangen in den Läden. Langsam schwappen solche Aktionsangebote auch in die Schweiz über. Jüngstes Beispiel ist ein Medion-Rechner bei Interdiscount.
Noch vor wenigen Jahren musste man zähneknirschend hinnehmen, dass in Deutschland Computer und PC-Zubehör oftmals um einiges billiger waren als hierzulande. Zwar gibt es mittlerweile auch in der Schweiz Fachhändler bzw. Hersteller wie Dell [1], Digitec [2], ComputerExpress [3] oder PC Hai [4], die für ihre günstigen Angebote bekannt sind, aber auch sie können in punkto Ausstattung preislich nicht mit den grossen deutschen Lebensmittel-Discountern mithalten: Vor allem Aldi [5], Lidl [6] oder Norma [7] machen immer wieder mit besonderen Computer-Aktionen auf sich aufmerksam. Trotz niedrigem Preis mangelt es diesen Produkten aber nicht an Qualität. Vielfach erhalten sie bei deutschen PC-Fachzeitschriften gute Noten. Deshalb sind die zeitlich beschränkten Aktionsangebote oft sehr schnell ausverkauft.
[8][9] Dieser Trend scheint allmählich auch in die Schweiz überzuschwappen. So lancierte der Detailhändler Denner Anfang April ein Notebook des in Deutschland bekannten "Volks-PC"-Hersteller 4MBO . Trotz Hardware wie 15-Zoll-Display, AMD-XP-2000+-Mobile-Prozessor, 256 MB DDR-RAM, 40-GB-Festplatte und DVD/CD-RW-Combo-Laufwerk liegt der Preis bei nur 1800 Franken. Laut Denner verkauft sich das Notebook sehr gut.
Der Schweizer Elektronik-Discounter Interdiscount [10] zieht nun mit einem PC-System von Medion nach. Das Angebot entspricht fast Eins zu Eins einem Produkt, das Ende März in Deutschland von Aldi lanciert wurde und mit einer besonders reichhaltigen Ausstattung aufwartet. Kernstück des Gerätes bildet ein 2,6-GHz-Pentium-4-Prozessor. Daneben verfügt der Rechner über 512 MB DDR-RAM, einen neuen Radeon-9600-Grafikchip [11] mit 128 MB DDR-RAM, Fernseh/Radio-Karte, Pioneer-DVD/CD-Brenner und Sony-DVD-Laufwerk. Für Heimkino-Feeling sorgt eine 6-Kanal-OnBoard-Soundkarte. 56K-Modem und 10/100-Mbit/s-Netzwerkkarte muss der Anwender ebenfalls nicht missen. Schnittstellen sind reichlich vorhanden: Vom Kartenlesegerät über Audio- und Video-Anschlüsse bis hin zu parallelen/seriellen Schnittstellen, PS/2, USB 2 und FireWire ist alles dabei. Zur Software-Ausstattung gehören Windows-XP Home, die MS-Works Suite 2003, das Brenn-Programm Nero und das Cyberlink Power Cinema Pack.
Zu bedauern ist, dass dem Schweizer-Modell an Stelle einer 160-GB-Festplatte "nur" eine 120-GB-Harddisk spendiert wurde. Dies sei aber der einzige Unterschied zum deutschen Pendant, so Interdiscount-Pressesprecher Urs Wilhelm. Die Aussage von Interdiscount stimmt jedoch nicht ganz. So sitzen im Schweizer Modell zwei 256-MB-RAM-Riegel mit 266 MHz Takt, während in der Aldi-Version ein 512-MB-RAM-Modul mit 333 MHz Takt steckt, wie uns ein aufmerksamer Leser mitteilte.
Der Preis des Medion PCs liegt mit ca. 1800 Franken nur wenig über dem Aldi-Angebot für 1179 Euro. Unsere Schwesterzeitschrift PC-Welt testete das System und vergab der Aldi-Version des Medion-PCs fünf von fünf Punkten [12]. Auch hierzulande scheint dem Angebot Erfolg beschieden. Laut Urs Wilhelm läuft der Verkauf des Rechners sehr gut. Wilhelm beruhigt aber: Trotz guten Absatzzahlen seien noch genügend Exemplare vorhanden. Erhältlich ist der Rechner voraussichtlich noch bis Juni. Die guten Verkaufszahlen kommen wohl nicht zuletzt wegen dem positiven Echo zustande, dass der Medion-Rechner in Deutschland erhalten hat. Dies sei aber nicht der Grund, wieso man das System in die Verkaufspalette aufgenommen habe, so Wilhelm. Der Medion-Computer habe das Interesse Interdiscounts geweckt, da es sich nicht nur um einen "normalen" PC, sondern um ein komplettes Home-Entertainment-System handle. Solche Angebote wären für einen Händler immer spannend und seien deshalb auch für die Zukunft geplant. Lässt sich nur hoffen, dass andere Verkäufer gleichartige Computer-Aktionen planen. Wird doch dadurch der Wettbewerb gefördert, was sich am Ende positiv auf den Konsumenten auswirkt.



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