Tests 29.12.2008, 08:00 Uhr

Die Verlierer 2008

PCtipp blickt zurück auf die Verlierer des Jahres 2008 und verrät Ihnen, welche Trends sich längerfristig durchsetzen werden.
Fernsehen auf dem Handy war dieses Jahr kein Thema
FLOP 1
Handy-TV: Wer diesen Sommer während der Euro 2008 im Büro sitzen musste, sollte sich die Spiele wenigstens auf dem Handy anschauen können – so zumindest war der Plan der Swisscom. Wirklich aufgegangen ist er aber nicht. Mit dem Nokia N77 war bei der Lancierung gerade mal ein einziges Gerät dazu fähig. Zudem verzichteten die Nutzer lieber auf die Fussballspiele, als sich diese auf dem winzigen Display anzusehen.
PCtipp-Prognose: Zwar ist heute die Auswahl mit dreizehn kompatiblen Geräten grösser, trotzdem hat Handy-TV keine Zukunft. Die Abdeckung ist zu schlecht, die Qualität zu niedrig und die Displays der Geräte zu klein, um frustfrei fernzusehen.
HD DVD hat den Kampf gegen Blu-ray endgültig verloren
FLOP 2
HD DVD: Im dreijährigen Kampf um das Format für hochaufgelöstes Fernsehen ist Blu-ray als klarer Sieger hervorgegangen. Den Kürzeren zog HD DVD, obwohl beide Formate qualitativ etwa dasselbe bieten. Den Ausschlag für Blu-ray hat die Ankündigung des grossen Filmstudios Warner Bros. gegeben, künftig nur darauf zu setzen. Schon im Februar 2008, vier Wochen nach Warners Ausstieg, gab der Hersteller Toshiba auf und kündigte das Ende der HD DVD an.
PCtipp-Prognose: Der Sieger steht fest, Blu-ray hat sich durchgesetzt. Aber bis dieses Format die ehrwürdige DVD ablöst, kann es immer noch bis zu fünf Jahre dauern.
FLOP 3
HD-Fernsehen: Wegen der Euro 2008 förderten das Schweizer Fernsehen, Cablecom und die Swisscom das hochauflösende Fernsehen (kurz HD). Die Nachfrage blieb aus. Schuld war die kleine Auswahl an Kanälen. Zudem kostete HDTV zu viel, konnte nicht aufgenommen werden und benötigte eine Strom fressende Settop-Box. PCtipp-Prognose: Zwei Sender haben sich bereits aus dem HD-Markt zurückgezogen. Derzeit gibt es in der Deutschschweiz nur vier HDKanäle. Bis HDTV akzeptiert wird, können noch Jahre vergehen.
Viel Ärger, wenige Nutzer: Windows Vista
FLOP 4
Windows Vista: Schon seit gut zwei Jahren ist Microsofts Betriebssystem Windows Vista auf dem Markt. Dennoch arbeitet die grosse Mehrheit der Privat- und Firmenkunden mit dem Vorgänger XP. Immer noch beklagen sich Nutzer über die Fehleranfälligkeit und die hohen Hardware- Anforderungen. Nicht besser geht es mit Office 2007. Nur wenige haben sich mit der neuen Benutzeroberfläche zurechtgefunden.
PCtipp-Prognose: Der grosse Vista-Boom wird ausbleiben. Anfang 2010 erscheint mit Windows 7 bereits das nächste Betriebssystem von Microsoft. Bis dahin erhalten XP-Nutzer noch Sicherheits- Updates. Gründe für einen Wechsel zu Vista gibt es deshalb nicht.
FLOP 5
UMPC: UMPC steht für Ultra-Mobile-PC und bedeutet mobiler Kleinstrechner. Ein solches Gerät ist der R50A von Asus mit einem 4,8-Zoll-Display (ca. 12 cm) und einem schwachen 1,33-GHz-Prozessor. Trotzdem nutzt er Windows Vista als Betriebssystem, das für seine Hardware-Anforderungen bekannt ist. Zudem kostet der UMPC von Asus mit knapp 2500 Franken viel zu viel.
PCtipp-Prognose: Die teuren UMPCs haben ohne Konzeptänderung keine Zukunft. Die Displays sind zu klein und der Touchscreen ist für das Tippen von längeren Texten ungeeignet.
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Autor(in) Reto Vogt



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