Kommentar 29.02.2012, 07:57 Uhr

Handy-Hersteller wollen Preise hoch halten

Am Mobile World Congress in Barcelona zeigten die wichtigsten Handy-Hersteller (ausser Apple) ihre neusten Smartphones. Sie sparen nicht an teurer Hardware. Ein Kommentar von Redaktor Reto Vogt.
Der diesjährige Mobile World Congress bedeutet eine Trendwende im Mobilfunk. Denken wir drei bis vier Jahre zurück: Während die Hersteller damals versuchten, möglichst kleine und feine Geräte zu bauen, geht es heute ums Klotzen. In Barcelona präsentierten die Hersteller fast ausschliesslich Smartphones mit einer Bildschirmdiagonale von 4,5 Zoll oder grösser. Dank leichten Materialien sind die Geräte zwar nicht besonders schwer, aber gut in der Hand liegen sie damit nicht. Zudem geht den Riesen die Hosentaschentauglichkeit langsam ab.
Aber das ist noch nicht alles: Im Inneren werkeln Vierkernprozessoren mit mindestens 1 GB Arbeitsspeicher. Diese ressourcenhungrige Ausstattung sorgt dafür, dass auf dem Smartphones Knallerspiele und HD-Videos ruckelfrei laufen. Was das bedeutet, ist klar: Aktuelle Geräte brauchen immer leistungsstärkere und somit grössere sowie schwerere Batterien. Beispiel Huawei: Der chinesische Hersteller zeigte in Barcelona zwei identische Smartphones. Eines trägt den Zusatz XL im Namen. Es verfügt über einen leistungsfähigeren Akku und ist deshalb 2 Millimeter dicker und 20 Gramm schwerer als sein Kompagnon. Das klingt zwar zunächst nicht nach viel, aber im Alltag sind diese Unterschiede spürbar.
«Ich glaube nicht, dass sich XXL-Smartphones im Alltag bewähren.»
Unisono beteuern die Hersteller, mit den gut ausgestatteten, grossen und natürlich teuren Geräten den Kunden das «beste Smartphone-Erlebnis seit eh und je» bieten zu wollen. Und beim Augenschein vor Ort machte es zugegenebermassen tatsächlich Spass, mit den Smartphones zu spielen und Full-HD-Videos darauf anzuschauen. Aber es ist stark zu bezweifeln, ob Anwender happige Preise bezahlen und die XXL-Telefone jeden Tag mit sich herumschleppen wollen. Denn den Herstellern geht es natürlich nicht darum, ein Erlebnis zu bieten, sondern die eigene Kasse zu füllen. Und das können sie nur, indem sie unnötige und kostspielige Komponenten verbauen, um die sinkenden Preise im Smartphone-Markt künstlich hoch zu halten.

Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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Elena.Müller
29.02.2012
Also ganz stimmt die Aussage von Reto Vogt ja nun wirklich nicht. Der diesjährige Mobile World Congress bedeutet eine Trendwende im Mobilfunk. Denken wir drei bis vier Jahre zurück: Während die Hersteller damals versuchten, möglichst kleine und feine Geräte zu bauen, geht es heute ums Klotzen. In Barcelona präsentierten die Hersteller fast ausschliesslich Smartphones mit einer Bildschirmdiagonale von 4,5 Zoll oder grösser. Grundsätzlich gibt es Android erst seit drei Jahren (2009), somit hab ich mit der Aussage von vier Jahren schon grundsätzlich Mühe, da gab es eigentlich erst das iPhone (seit 2007) als richtiges Smartphone und das obwohl es damals noch nicht als solches kommuniziert wurde. Sehen wir über den Umstand mal grosszügig hinweg und einigen uns darauf, dass Android Smartphones erst klein waren. Das waren sie aber aus einem anderen Grund die Preise für die Displays waren damals noch bedeutend höher, weshalb man lieber kleine verbaute. Dafür waren die Geräte damals bedeutend dicker weil sich die Technik immer erst mit der Zeit schrumpfen lässt. Hinzu kam, dass damals die ersten überhaupt anfingen von herkömmlichen Handys auf Smartphones zu wechseln und der Umstieg von einem kleinen Nokia auf ein riesiges Smartphone gar nicht akzeptiert worden wäre. Dank leichten Materialien sind die Geräte zwar nicht besonders schwer, aber gut in der Hand liegen sie damit nicht. Zudem geht den Riesen die Hosentaschentauglichkeit langsam ab. Sie liegen sogar sehr gut in der Hand. Komischerweise wird oft bemängelt, dass sich Geräte nicht mehr mit einer Hand bedienen lassen, gleichzeitig habe ich aber kaum jemanden gesehen der sein Smartphone, auch wenn es nur ein kleines ist, überhaupt mit einer Hand bediente. Die Hosentaschentauglichkeit geht bei 5" in vielen Fällen tatsächlich verloren. Da gibts keinen Zweifel. Auch hier muss ich allerdings sagen, dass ich eigentlich niemanden sehe der sein Smartphone aus einer Hosentasche zieht. Die meisten hatten es schon jeher in der Jackentasche, in der Hemdtasche oder in der Handtasche (was schonmal 99% aller Frauen abdeckt ;) ). Die Leute hatten von Anfang an Angst, dass das Display zerkratzen konnte wenn das Gerät zusammen mit Kleingeld und anderen Gegenständen in der Hosentasche ist. Aber das ist noch nicht alles: Im Inneren werkeln 4-Kern-Prozessoren mit mindestens 1 GB Arbeitsspeicher. Diese ressourcenhungrige Ausstattung sorgt dafür, dass auf dem Smartphones Knallerspiele und HD-Videos ruckelfrei laufen. Was das bedeutet ist klar: Aktuelle Geräte brauchen immer leistungsstärkere und somit grössere sowie schwerere Batterien. Diese Aussage ist schlichtweg falsch und lässt wirklich Fachkompetenz vermissen. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Die Vierkern Prozessoren welche aktuell auf dem Markt sind haben in Wirklichkeit alle 5 Kerne, nämlich einen der nur mit etwa 500MHz taktet und das wären 90% der Zeit. Die anderen vier kommen nur dann ins Spiel, wenns genau um selbige geht. Somit wird Strom gespart! Ein Single Core Prozessor mit 1.5GHz braucht mehr Strom als wenn die Aufgaben welche dieser zu bewältigen hat auf zwei oder vier kerne mit 1.2GHz oder 1.3GHz aufgeteilt werden können. Damit HD Videos ruckelfrei ablaufen braucht es überhaupt keine QuadCore CPU's, dafür reicht ein Dual-Core oder Single-Core völlig aus, das kommt in erster Linie auf den Grafikchip an. Solche HD Videos können schliesslich nicht erst mit den neuen Geräten abgespielt werden welche jetzt in Barcelona zu sehen sind. Beispiel Huawei: Der chinesische Hersteller zeigte in Barcelona zwei identische Smartphones. Eines trägt den Zusatz XL im Namen. Es verfügt über einen leistungsfähigeren Akku und ist deshalb zwei Millimeter dicker und 20 Gramm schwerer als sein Kompagnon. Das klingt zwar zunächst nicht nach viel, aber im Alltag sind diese Unterschiede spürbar. 20 Gramm sind im Alltag spürbar bei einem Smartphone? Wohl kaum. Hingegen spürt man bei einem Tablet 200 Gramm mehr schon ziemlich schnell, weil man dieses dauernd in der Hand hält. Und wie schon selber bemerkt, es handelt sich um ein normales Telefon und eines mit Spezialakku. Das normale ist also trotz Vierkern Prozessor und dem angeblichen "Leistungshunger" ohne Gewichtszuwach der Aufgabe auch gewachsen. Das widerspricht Ihrer Aussage völlig. Das Smartphones grundsätzlich mehr Akku benötigen als ein normales Handy dürfte jedem klar sein. Immerhin sind es kleine Computer mit einem Mobilfunkmodul und keine Telefone mehr wie früher mit einem Briefmarkenbildschirm. Unisono beteuern die Hersteller, mit den gut ausgestatteten, grossen und natürlich teuren Geräten den Kunden das «beste Smartphone-Erlebnis seit eh und je» bieten zu wollen. Und beim Augenschein vor Ort machte es zugegenebermassen tatsächlich Spass, mit den Smartphones zu spielen und Full-HD-Videos darauf anzuschauen. Aber es ist stark zu bezweifeln, ob Anwender happige Preise bezahlen und die XXL-Telefone jeden Tag mit sich herumschleppen wollen. Diese Zweifel kann man getrost in die Tonne kloppen, entschuldigung. Das Galaxy Note hat längst das Gegenteil bewiesen und die anderen Hersteller springen deshalb nicht einfach so auf den Zug auf. Ausserdem wird ein Smartphone erst dann Smart, wenn es Office, Kalender, Web, Mail und Social in einer Dimension präsentieren kann, welche eine entsprechend bequeme Bedienung und somit grösstmöglichen Nutzen erlaubt. Schliesslich soll der 50 Jahre alte Manager auch ohne Brille noch etwas erkennen können. Hinzu kommt, dass auf kleinen Displays die virtuelle Tastatur die sinnvolle Eingabe von Text kaum ermöglicht, da man schon froh sein muss wenn man dann überhaupt noch eine Zeile von dem sieht was man gerade eintippt (z.B. Galaxy Ace). Denn den Herstellern geht es natürlich nicht darum, ein Erlebnis zu bieten, sondern die eigene Kasse zu füllen. Und das können sie nur, indem sie unnötige und kostspielige Komponenten verbauen, um die sinkenden Preise im Smartphone-Markt künstlich hochzuhalten. Natürlich geht es den Herstellern darum ein Erlebnis zu bieten, nichts anderes ist das erkläre Ziel jedes Herstellers. Erst wenn man das Erlebnis bietet füllen sich nämlich auch die Kassen. Bietet man kein Erlebnis, dann würd ich mal bei Blackberry und Nokia nachfragen wie steil die Verkaufszahlen in den letzten 24 Monaten nach unten zeigten!!! Es gibt auch kein künstliches hochhalten der Smartphonepreise. Das wäre nur der Fall wenn es keine Geräte gäbe welche unter 600.- erhältlich sind. Aber diese Aussage ist ja vollkommener Blödsinn. Die meisten Hersteller bieten doch Smartphones im Low Budget Bereich an, genau so wie in der Mittelklasse, der Oberklasse und im Highend Bereich. 250.- = Galaxy Mini 2 = Low Budget 380.- = Galaxy Ace 2 = Mittelklasse 480.- = Galaxy S Plus = Oberklasse (Preis bei Markteintritt) 590.- = Galaxy S III = High End (Preis = ca. Angabe freier Markt, aktuelles Galaxy S II ist derzeit bei rund 480.-) Es geht auch noch billiger. Das aktuelle Galaxy Ace kostet weniger als 200.- bei Digitec, China Geräte von Pearl gibts noch günstiger. Wo ist jetzt bitteschön das künstliche hochhalten der Peise? Dass das High End Produkt am meisten kostet war immer so, ist so, und wird auch in tausend Jahren noch so sein. Das nennt man Preisdifferenzierung. Künstlich hoch hält nur der iOS Monopolist Apple seine Preise. Gäbs das iOS auch für andere Hersteller wäre ein iPhone noch 400.- wert. Und welches sind die unnötigen kostspieligen Komponenten die angeblich verbaut werden? Also so leid es mir tut aber ich finde dem ganzen Bericht entbehrt es an fundamentalem Branchenkenntnis. Aber PC Tipp ist ja schliesslich auch mehr für Computer als für Telekommunikation, also bin ich da mal nicht böse ;)

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Desaster
29.02.2012
Ich kann dem Kommentar von Reto Vogt zu 100% zustimmen! Man kann und soll Beiträge kritisch hinterfragen, kommentierien und auf Fehler hinweisen. Aber der Beitrag über mir kommt mir schlicht und einfach nur besserwisserisch vor, sorry. Hier wird der Kommentar von R. Vogt geradezu demonstrativ zerpflückt ohne dabei "richtiger" zu sein. Der Grossteil der Aussagen basiert ausserdem auch nur auf Annahmen, persönlichen Einschätzungen und anderen Behauptungen. Von mir aus gesehen ist das ja nicht mal komplett falsch, aber wenn das Ganze in einer solchen Überheblichkeit daher kommt... naja. Zum ursprünglichen Kommentar: Wie gesagt, ich sehe es ähnlich. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass die Dinger langsam zu gross werden. Natürlich interessiert die Hosensacktauglichkeit eine Frau weniger. Für mich als Mann ist das aber durchaus ein Kriterium. Oder soll ich in den warmen Monaten extra eine Jacke rumschleppen, nur damit ich das Ungetüm verstauen kann. Mein HTC habe ich sehr oft im Hosensack ohne dabei Angst haben zu müssen, dass es zerkratzt (und das ohne hässliche Hülle, wie es z.B. ~80% mit dem iPhone machen). Aber eben, Zahlen lassen sich gut vergleichen und sind ein gutes Marketinginstrument. Ob's denn schlussendlich auch Sinn macht, hat nicht mehr erste Priorität, Hauptsache der Kunde glaubt es und kauft es. Wenn die Konkurrenz ein DualCore Prozessor hat, dann verbaut man halt einen QuadCore und macht das Teil noch dünner und noch grösser. Von mir aus gesehen, müssten die Hersteller endlich andere Prioritäten setzen. Es kann doch nicht sein, dass Smartphones immer unhandlicher werden und gleichzeitig immer schneller schlapp machen, da die schwachen Akkus bei immer leistungsfähigeren Geräten nicht mehr mithalten. Das hat nicht mehr viel mit Mobilität zu tun wenn ich andauernd eine Steckdose und ein Ladegerät in der Nähe haben muss.

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Reto Vogt
29.02.2012
@Elena Danke für die ausführliche Replik. Nochmal zur Verdeutlichung: Der Text ist ein Kommentar und entspricht deshalb meiner Meinung. Du musst diese selbstverständlich nicht teilen. Ob die 4(+1)-Kern-CPUs tatsächlich Strom sparen, muss die Praxis zeigen. Ich glaube nicht wirklich dran. Denn wer sich solch ein Telefon leistet, wird dies kaum zu 90 Prozent im Leerlauf betreiben. Zudem versprechen Hersteller oft Dinge, die sie nicht halten können. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Wie du selbst sagst, sollen für HD-Videos Zweikern-CPUs reichen. Dann sollen die Hersteller gefällst diese verbauen und die Geräte 200-300 Franken günstiger anbieten. Genau dabei handelt es sich um die unnötig teuren Komponenten. Zudem würden kleinere Displays die Geräte (meiner Meinung nach) handlicher, bequemer zu bedienen und nochmals günstiger machen. Darf ich noch fragen, bei welchem Gerätehersteller du arbeitest? :cool:

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since1990
29.02.2012
Sorry Frau Müller, da muss ich "Desaster" recht geben! Ihr Beitrag hat sicher ein paar Minuten Zeit gekostet und Sie haben sehr viel geschrieben - aber definitiv über das Ziel hinausgeschossen... Ich stimme dem Originalkommentar von Reto Vogt in weiten Teilen zu. Aus persönlicher Erfahrung stimmt es aus meiner Sicht zu 100%, dass die Dinger einfach zu gross sind! Ich habe mein Handy immer im Hosensack und da sind die Masse/Gewicht eben entscheidend. Ebenso, dass der Akku einfach mindestens 2-3 Tage halten sollte... Das Handy/Smartphone ist in erster Linie wie der Name schon sagt ein Telefon mit erweiterten Kommunikationsmittel und nicht ein Ersatzfernseher! ...und dafür brauche ich kein grösseres Display.

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Elena.Müller
29.02.2012
Ob die 4(+1)-Kern-CPUs tatsächlich Strom sparen, muss die Praxis zeigen. Ich glaube nicht wirklich dran. Mit glauben hat das eigentlich nichts zu tun. Es ist mehr eine gesetzmässigkeit, dass eine CPU weniger Leistung für 1.2GHz als für 1.5GHz aufwenden muss. Denn wer sich solch ein Telefon leistet, wird dies kaum zu 90 Prozent im Leerlauf betreiben. Zudem versprechen Hersteller oft Dinge, die sie nicht halten können. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Doch, die meisten Handys sind zu 90% auf Standby oder es wird im Web gesurft oder E-Mails geschrieben oder Facebook benutzt. Dafür reicht die fünfte Stromspar CPU dann eben aus. Wie du selbst sagst, sollen für HD-Videos Zweikern-CPUs reichen. Dann sollen die Hersteller gefällst diese verbauen und die Geräte 200-300 Franken günstiger anbieten. Genau dabei handelt es sich um die unnötig teuren Komponenten. Okay, man soll also grundsätzlich in seine High End Geräte nicht das technisch mögliche einbauen und das dann für weniger Geld anbieten. Kommt jetzt noch die Bitte darum, dass auch bei PC's zurück zu 386er Prozessoren oder gar noch ältere gewechselt wird und von LED Flatscreens auf CRT Röhrenbildschirme, weil die schon problemlos mit Word und Excel zurecht kamen? Die Hersteller bieten doch auch Geräte mit weniger Ausstattung an welche dann eben für 200.- bis 300.- weniger zu bekommen sind. Ist das so schwer zu verstehen? Wer also kein Quad-Core möchte für 600.-, kauft sich einfach ein Single oder Dual Core Gerät für 300.- oder 400.- welches auch HD wiedergibt. Vielleicht hast du etwas falsch verstanden. Es wird keiner durch Schweizer Gesetze gezwungen die teuersten Modelle mit der Top Ausstattung zu kaufen wenn er das nicht möchte. Das klingt hier nämlich so bei dieser "Meinung". Zudem würden kleinere Displays die Geräte (meiner Meinung nach) handlicher, bequemer zu bedienen und nochmals günstiger machen. Klar ist klein immer handlicher, bequemer zu bedienen sind sie aber eben nicht, da schon die virtuelle Tastatur praktisch das ganze Display einnimmt, wenn es sich um ein kleines Gerät handelt und man etwas eintippen will. Und genau um den gewünschten Komfort zu bekommen werden die Geräte grösser. Die Leute wollen ja genau diesen Komfort. Günstiger würden sie übrigens kaum werden, denn inzwischen sind die Preisunterschiede von 3.2" bis 4.8" Displays im Einkauf nur noch ganz minimal. Darf ich noch fragen, bei welchem Gerätehersteller du arbeitest? :cool: Bei keinem :p

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Midori
02.03.2012
Es ist zu hoffen, dass die Hersteller dem Thema Akku in nächster Zeit mehr Gewicht geben werden und dafür sorgen, dass die Akkus der restlichen Entwicklung mindestens schritthält. Übertragen ins Grosse: Baut gefälligst neue AKWs, wir brauchen mehr Energie, merkt denn ihr das nicht?! Nein, es geht eher darum, dass die CPU- und GPU-Entwickler mehr stromsparende Chips entwickeln sollten - leistungsfähig, aber stromsparend. Gut möglich, dass ich deine Aussage auch zu extrem aufgefasst habe, denn im Grunde stimme ich überein, dass die Entwicklung von Akkumulatoren stagniert. Aber ich wäre eher für kleinere, gleich leistungsfähige als für gleich grosse, viel leistungsfähigere Akkus (was natürlich auch auf dasselbe hinauslaufen kann). Nach dem Prinzip: So viel gibts, der Konsument (in diesem Fall eher die Entwickler) soll mit dem zur Verfügung stehenden umgehen können. Noch zur Meinung: Dieser kann ich mich grösstenteils anschliessen. Kann einfach nicht begreifen, was dieser Quatsch mit 4.5"-Diagonalen soll. So langsam ziehen die Hersteller immerhin mit der Auflösung nach. Vor einem halben Jahr, als die Auflösung im Bereich von 800*480 Pixeln lag und diese sowohl auf 3.5"- wie auch auf 5"-Displays angewendet wurde, sah ich keinen Anlass, das 5"-Gerät zu kaufen. Ich sehe ja auf beiden genau gleich viel (theoretisch). Gruss Midori

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Emmure
09.03.2012
Die Hosentaschentauglichkeit geht bei 5" in vielen Fällen tatsächlich verloren. Da gibts keinen Zweifel. Auch hier muss ich allerdings sagen, dass ich eigentlich niemanden sehe der sein Smartphone aus einer Hosentasche zieht. Die meisten hatten es schon jeher in der Jackentasche, in der Hemdtasche oder in der Handtasche (was schonmal 99% aller Frauen abdeckt ;) ). Die Leute hatten von Anfang an Angst, dass das Display zerkratzen konnte wenn das Gerät zusammen mit Kleingeld und anderen Gegenständen in der Hosentasche ist. Grundsätzlich ist es ja jedem selbst überlassen, wo genau er sein smartphone verstauen möchte. ich hab mein 4.3" EVO 3D meistens in der Hosentasche, wo es sich auch problemlos verstauen lässt. Wobei ich den ganzen Kritikern von "grossen" Smartphones gegenüber klar anmerken muss, dass nirgendwo geschrieben steht, dass das teil in die Hosentasche passen MUSS. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Die Vierkern Prozessoren welche aktuell auf dem Markt sind haben in Wirklichkeit alle 5 Kerne, nämlich einen der nur mit etwa 500MHz taktet und das wären 90% der Zeit. Die anderen vier kommen nur dann ins Spiel, wenns genau um selbige geht. Somit wird Strom gespart! Ein Single Core Prozessor mit 1.5GHz braucht mehr Strom als wenn die Aufgaben welche dieser zu bewältigen hat auf zwei oder vier kerne mit 1.2GHz oder 1.3GHz aufgeteilt werden können. Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Die Prozessoren in Smartphones laufen nicht permanent auf der maximalen Taktung, sondern takten je nach Auslastung runter. Dies fällt bei einem Handelsüblichen Handy im originalen zustand nicht wirklich auffallen, da man A: keine Tools zur Überwachung und B: keine Möglichkeit zur individuellen Anpassung hat. Sehr gut spürbar ist das z.B. gerade bei meinem EVO, dass mit Custom Kernel eine maximale Taktung von 1.94GHz zulässt, allerdings ausser in Benchmarktests höchst selten über eine Taktung von 1.8GHz gekommen ist. Abgesehen davon heisst 1GHz nicht zwingend 1GHz. Die Taktrate ist zwar die selbe, aber auf die Leistung und den Stromverbrauch haben noch weitere Faktoren einen Einfluss, allem voran die Bauweise des Prozessors an sich. Damit HD Videos ruckelfrei ablaufen braucht es überhaupt keine QuadCore CPU's, dafür reicht ein Dual-Core oder Single-Core völlig aus, das kommt in erster Linie auf den Grafikchip an. Solche HD Videos können schliesslich nicht erst mit den neuen Geräten abgespielt werden welche jetzt in Barcelona zu sehen sind. Was das Abspielen betrifft bin ich 100%ig Elenas Meinung. Das einzige was mehr Leistung benötigt ist das aufnehmen von Videos, und selbst da ist man mit einem "letztjährigen" HighEnd Dualcore Modell noch recht günstig bedient. Die meisten Hersteller bieten doch Smartphones im Low Budget Bereich an, genau so wie in der Mittelklasse, der Oberklasse und im Highend Bereich. Nicht nur das, auch die Vorgängermodelle, die immerhin vor nicht allzulanger Zeit noch Highend waren werden immer noch zu Günstigen Preisen vertrieben. Zum thema an sich möchte ich gerne noch anmerken, dass es ja eigentlich selbsterklärend sein sollte, dass die Hersteller an einer Messe wie der MWC in Barcelona in erster Linie ihre Aushängemodelle vorzeigen und nicht die "normale" Mittel- und Budget-Klasse. Ich erinnere mich noch an eine Zeit, wo der Markteinführungspreis von einem neuen Highend Handy noch bei Fr. 1000.- - 1200.- lag so vor 10-15 Jahren), und im Vergleich dazu sind wir Heute eigentlich relativ gut bedient, wenn ich mir beispielsweise ein HTC One X für knappe 700.- vorbestellen kann. Sony beispielsweise will ja auch 2012 "noch" keine Quadcore Phones anbieten, weil sie erst abwarten wollen wie sich das Energietechnisch umsetzen lässt. Ob die 4(+1)-Kern-CPUs tatsächlich Strom sparen, muss die Praxis zeigen. Ich glaube nicht wirklich dran. Denn wer sich solch ein Telefon leistet, wird dies kaum zu 90 Prozent im Leerlauf betreiben. Zudem versprechen Hersteller oft Dinge, die sie nicht halten können. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Habe selber jetzt nur den direkten vergleich zwischen dem Asus Transformer TF101 (nVidia Tegra 2 DualCore) und dem Asus transformer Prime TF201 (nVidia Tegra 3 QuadCore) die ich jetzt schon einige zeit paralell zueinander betrieben habe und sie auch fast zu 100% gleich gestaltet habe was Apps, Wallpaper etc betrifft. Und der Tegra 3er hat sich definitiv als stromsparender erwiesen (trotz höherer Maximaltaktung von 1.4GHz zu 1GHz beim Tegra 2). Wie sich das allerdings auf die jeweiligen Smartphones auswirken wird, da muss leider abgewartet werden, bis die betroffenen Modelle erhältlich sind. Wie du selbst sagst, sollen für HD-Videos Zweikern-CPUs reichen. Dann sollen die Hersteller gefällst diese verbauen und die Geräte 200-300 Franken günstiger anbieten. Genau dabei handelt es sich um die unnötig teuren Komponenten. Zudem würden kleinere Displays die Geräte (meiner Meinung nach) handlicher, bequemer zu bedienen und nochmals günstiger machen. Wie schon erwähnt, kann ich als Konsument gerade in dem Fall guten Gewissens zu einem Vorgängermodell greifen. Diese weisen ja in den meisten Fällen genau die beschriebenen Merkmale auf, sprich kleineres Display, 1-2 Core Prozessor und vor allem auch niedrigerer Preis. Und wenn ich mir ein Samsung Galaxy S jetzt im Laden kaufe ist es ja immernoch ein neues Handy, auch wenn es ein älteres Modell ist. Was ich hingegen absolut zum kotzen finde ist, wenn ein Hersteller ein und die selbe Hardware immer wieder frisch verpakt und als neues Modell ankündigt. Bestes Beispiel dafür wäre auch wieder HTC: HTC Desire HD --> Incredible S --> Desire S --> Rhyme --> Sensation XL Da wurde der Selbe Prozessor mit gleich viel RAM und der selben Displayauflösung immer und immer wieder frisch vermarktet. Der hauptunterschied war meistens nur die Akkukapazität und die Displaygrösse (Auflösung war ja immer dieselbe mit 800x480), ab und zu mal ein Bonusfeature wie Beats audio beim Sensation XL.