News 03.01.2013, 07:39 Uhr

2,6 Milliarden zu viel fürs Handy bezahlt

Würden alle Schweizer Handynutzer zum für sie günstigsten Mobilfunkangebot wechseln, könnten sie 2,6 Milliarden Franken sparen. Dies geht aus einer Umfrage des Internetvergleichsdienstes comparis.ch hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Würden alle Schweizer Handynutzer zum für sie günstigsten Mobilfunkangebot wechseln, könnten sie 2,6 Milliarden Franken sparen. Dies geht aus einer Umfrage des Internetvergleichsdienstes comparis.ch hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Das Sparpotenzial sei so hoch wie seit dem Rekord von 2,8 Milliarden vor fünf Jahren nicht mehr. Comparis.ch verweist dazu auf neue Tarifmodelle der grossen Anbieter und auch darauf, dass die Kunden kaum wechselten.
Laut der Online-Befragung von mehr als 5000 Handybesitzern im November nutzen bloss 3 Prozent das für ihren Gebrauch kostengünstigste Angebot. Ralf Beyeler, Telekom-Experte von comparis.ch, verwies darauf, dass die neuen Tarife bei allen Anbietern nicht für bestehende Kunden gelten, «ausser diese wechseln von sich aus zum neuen Angebot».
Preise gesenkt
Im Sommer hatte die Swisscom ihre «Infinity»-Produkte lanciert; hier zahlt der Kunde grundsätzlich nicht mehr für einzelne Gespräche oder Download-Mengen, sondern einen Pauschalbetrag, der sich nach der Geschwindigkeit der Datenübertragung richtet. Sunrise reagierte mit der Flatrate «Sunrise 24», und auch Orange senkte ihre Preise deutlich.
«Bei Swisscom und Sunrise gibt es grosse Differenzen zwischen den Preisen, welche die Kunden für ihr heutiges Angebot zahlen, und den Preisen, die sie für das günstigste Angebot innerhalb ihres Anbieters zahlen würden. Bei Orange fällt dieser Unterschied geringer aus», erklärte Beyeler.
Die Swisscom-Kunden könnten laut der Umfrage 1,3 Milliarden Franken sparen, wenn alle das für sie günstigste Swisscom-Angebot abschliessen würden. Bei Sunrise sind es rund 560 Millionen, bei Orange 190 Millionen. Diese Unterschiede liegen aber nicht nur an der Tarifstruktur, sondern auch daran, dass die Swisscom klar am meisten Kunden hat.
Noten verteilt
Wer zum Beispiel innerhalb seines bestehenden Anbieters weniger Geld ausgeben will, für den reiche meistens ein Anruf im Call-Center, hält comparis.ch fest.
Einen Grund für die Wechselfaulheit sieht der Vergleichsdienst in der Qualität der Kundendienste: Unter den drei grossen Anbietern schneidet die Swisscom mit einer Note von 5,0 noch «gut» ab, Orange mit 4,3 und Sunrise mit 3,8 werden schlechter beurteilt.
Bewertet wurden weitere Faktoren wie Gesprächsqualität, Netzabdeckung, Verständlichkeit der Kundeninformationen sowie Preise: Insgesamt ist demnach die Zufriedenheit bei Mobilfunkkunden von Aldi mit 5,4 am höchsten, gefolgt von der Migros mit 5,3 und Yallo sowie Swisscom mit je 5,0. Dahinter liegen Coop (4,9), Lebara (4,8), Orange (4,4) sowie Sunrise (4,2).



Kommentare
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roblu
04.01.2013
Ich bin ein langjähriger Kunde von Swisscom (Festnetz, Internet, Handy infinityS) Ich sehe keinen Grund eines der Abos zu wechseln nur dem Preis zuliebe! Wenn ich das vergleiche mit einem Kollege der ein Bergrestaurant führt und bei Orange ist, wenn der einen Anruf kriegt gibt es gewisse Punkte in der Küche, Restaurant, Bergstation oder im Büro wo er Empfang hat. Ich habe dort oben ohne Probleme überall Empfang:) Auch arbeite ich viel mit der Fernwartung mit meinem Abo kann ich jeden gratis in der Schweiz anrufen, ich habe es einmal ausgerechnet, meine Rechnung währe auf jeden Fall höher als die Fr.75.- die ich im Monat bezahle und die Netzabdeckung in den Bergen ist für mich sehr wichtig!