News 15.04.2010, 11:38 Uhr

Korruption bei HP?

Behörden in Deutschland und Russland nehmen die Geschäftspraktiken von Hewlett-Packard (HP) unter die Lupe.
Dies berichtet das Wall Street Journal (WSJ) in seiner Onlineausgabe. Laut «Leuten, die mit der Materie vertraut sind» untersuchen deutsche Staatsanwälte die Frage, ob HP Bestechungsgelder in Höhe von 10,9 Millionen Dollar gezahlt hat, um der russischen Staatsanwaltschaft ein Computersystem mit speziell gesicherter Kommunikation verkaufen zu können. Der Deal soll durch eine deutsche Partnerfirma abgewickelt worden sein.
Angeblich wurden die Büros von HP in Moskau gestern von russischen Behörden durchsucht, dies auf Geheiss der deutschen Justiz. Dabei wurde der Frage nachgegangen, ob HP durch eine Reihe von Briefkastenfirmen in verschiedenen Ländern, darunter auch der Schweiz, einen Fond geäufnet hat, mit dessen Hilfe dann die Bestechungsgelder fliessen konnten.
Daneben ermitteln die deutschen Behörden gegen HP wegen Vertrauensbruch, Steuerhinterziehung und Geldwäscherei. Dabei stehen angeblich zehn Personen im Zentrum der Untersuchungen.
Die Ereignisse liegen allerdings schon einige Zeit zurück. Der Vertrag mit der russischen Staatsanwaltschaft stammt vom 1. August 2003. Auf diesem ist die Unterschrift des russischen Vertreters angeblich unlesbar, und die Signatur des HP-Vertreters wurde nicht veröffentlicht. Anscheinend ist HP bereits seit Dezember 2009 orientiert, dass die Behörden gegen den Computerriesen eine Untersuchung laufen haben. Die Firma habe Anwälte angeheuert, «um die Ermittlungsbehörden bei ihrer Untersuchung zu unterstützen», wie HP dem WSJ mitteilt.


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