News 03.02.2009, 09:10 Uhr

Smartphones von Dell?

Der amerikanische PC-Hersteller Dell will angeblich in das Geschäft mit Smartphones einsteigen.
Wie das amerikanische «Wall Street Journal» (WSJ) berichtet, könnte dieser Schritt bereits im kommenden Monat erfolgen. Demnach basierten die Produktprototypen von Dell auf Googles Android-Betriebssystem oder Windows Mobile von Microsoft. Der PC-Produzent hält sich knapp drei Wochen vor der wichtigen Mobilfunkmesse GSM Mobile World Congress in Barcelona hinsichtlich etwaiger Smartphone-Pläne nach wie vor bedeckt.
Schon Mitte des Monats brodelte die Gerüchteküche. Nun ist davon die Rede, dass der Konzern aufgrund rezessionsbedingter Schwierigkeiten beim Computerverkauf in den Smartphone-Markt einsteigen könnte. Der ehemalige Motorola-Mitarbeiter John Tode habe seit dem Vorjahr ein Handy-Entwicklungsteam geleitet, das isoliert von anderen Dell-Abteilungen arbeite. Dell selbst hat dies allerdings nicht offiziell bestätigt.
Mit einem Einstieg ins Smartphone-Geschäft würde Dell zum neusten Konkurrenten für Unternehmen wie Apple, Nokia, Palm oder Research in Motion (RIM) werden. «Dieser Schritt wäre besonders riskant, wenn das Gerät tatsächlich, wie in jüngsten Gerüchten kolportiert, Windows Mobile nutzt. Denn dieses Betriebssystem hat derzeit eine schwache Marktstellung», meint Gartner-Analyst Nick Jones. Offizielle Aussagen von Dell zum Thema Smartphones seien ihm auch nach wie vor keine bekannt.
Eine denkbare Betriebssystemalternative zu Windows Mobile für Dell ist Googles Android. Diesbezügliche Gerüchte gab es bereits vor dem letztjährigen GSM Mobile World Congress. Unabhängig von Dell dürfte es in Barcelona dieses Jahr jedenfalls Konkurrenz für das bislang einzige Android-Handy G1 geben. «Es ist realistisch zu erwarten, dass weitere Anbieter Android-Geräte vorstellen», erklärt Jones. Der Analyst warnt jedoch davor, die Bedeutung von Android überzubewerten. Es werde wohl mehrere Jahre brauchen, ehe sich Android und das zugehörige Ökosystem voll entwickelt haben. Die Gesamtumgebung aus Anwendern, Entwicklern und Services wie beispielsweise Anwendungs-Stores sei letztendlich für den Erfolg einer Smartphone-Plattform ausschlaggebend. Damit werde Palm nach Ansicht von Jones zu kämpfen haben.
Das Unternehmen hat auf der Consumer Electronics Show (CES) sein WebOS und das Pre vorgestellt. «Ein grossartiges Gerät anzubieten, heisst noch lange nicht, auch ein erfolgreiches Gesamtsystem zu haben», so der Analyst.



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