Tipps & Tricks 19.11.2014, 06:57 Uhr

Kleine Batch-Datei für verzögerten Programmstart

Es kann Gründe geben, ein Programm erst mit Verzögerung zu starten. Verwenden Sie einfach eine simple kleine Batch-Datei mit dem Ziel: Nach Doppelklick soll Programm X nach Y Sekunden starten.
Lösung: Drei Szenarien, in denen ein verzögerter Start von ein bis zwei Minuten recht gelegen käme, wären etwa: 
Erstes Szenario: Sie haben Ihre Arbeit in verschiedenen Programmen abgeschlossen und jene beendet. Sie würden danach gerne ein komplettes Backup anstossen und den Arbeitsplatz für eine längere Pause verlassen. Manche Anwendungen brauchen aber etwas lange, um nach dem Beenden noch die restlichen Daten, Vorlagen oder Einstellungen zu speichern. Die würden Sie dennoch gerne mitsichern, ohne dass die jeweilige Anwendung noch «draufsitzt». Würde die Sicherung erst nach zwei Minuten loslegen, wäre es relativ sicher, dass die zu sichernden Daten nicht mehr blockiert sind. 
Das zweite Szenario: Sie wollen die Batchdatei für den verzögerten Start eines bestimmten Programmes im Autostart-Ordner verknüpfen. So müssten Sie nach dem Einloggen mit dem Starten Ihrer wichtigsten Werkzeuge nicht warten, bis sich ein besonders träger Anwendungsbrocken endlich geladen hat.
Und das dritte: Sie müssen hie und da Ihren Internet-Router neu starten. Sie haben vielleicht ein Programm, das Ärger bereitet, wenn es zwischendurch den Kontakt zum Router verliert. Sie beenden das Programm und resetten den Router. Nun hätten Sie gerne, dass das Programm nach zwei Minuten wieder selbst startet, denn dann sollte der Router wieder bereit sein. Sie würden gerne unmittelbar nach dem Router-Reset das Programm mittels verzögerter Batchdatei starten, weil Sie auch schon vergessen haben, nach dem Router-Start die Anwendung anzustossen.
Die hierfür erforderliche Batch-Datei ist im Wesentlichen nur ein Zwei- bis Dreizeiler.
Erstellen Sie mit dem Notepad-Editor eine reine Textdatei, die Sie z.B. 2MinStart.cmd taufen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Endung nicht .txt lautet, sondern .cmd oder .bat.
Deren Inhalt lautet nur:
timeout /T 120
start C:\PFAD\Programm.exe
exit
Der Schalter /T 120 definiert die Anzahl zu wartenden Sekunden. In der zweiten Zeile müssen Sie anstelle von «C:\Pfad\Programm.exe» natürlich den korrekten Pfad zum betroffenen Programm angeben. Wenn dieser ein Leerzeichen enthält, gehört der Pfad in Anführungszeichen. Bei manchen Programmen (wie im Falle von Outlook) lassen Sie den Befehl «start» weg. Probieren Sie einfach, ob es mit oder ohne «start» funktioniert. Die letzte Zeile «exit» schliesst das Konsolenfenster.
Im Falle eines um zwei Minuten verzögerten Starts von Outlook 2013 würde die Batchdatei so aussehen, siehe auch den Screenshot:
timeout /T 120
"C:\Program Files\Microsoft Office\Office15\OUTLOOK.EXE"
exit
Achten Sie drauf, ob Sie hinter dem Namen der ausführbaren Datei noch irgendwelche Schalter brauchen, z.B. den Namen eines Backup-Jobs oder ähnliches. Jene kommen ganz an den Schluss, nach dem letzten Anführungszeichen und einem Leerzeichen.
Nun kann es sein, dass es Sie stört, wenn das Kommandozeilenfenster während der Wartezeit im Weg steht. Starten Sie die Batchdatei am besten über eine Verknüpfung, die Sie z.B. auf den Desktop ziehen. Rufen Sie die Eigenschaften der Verknüpfung auf und wählen Sie im Reiter Verknüpfung bei «Ausführen» den Punkt «Minimiert».
Falls Sie die Batchdatei in Ihrem Autostart-Ordner verknüpfen wollen, ist dies der Ort, an dem die Verknüpfung landen soll:
C:\Users\IhrName\AppData\Roaming\Microsoft\Windows\Start Menu\Programs\Startup
Anstelle von «IhrName» steht natürlich Ihr Benutzername. Um Ihren Autostart-Ordner zu finden, können auch so vorgehen: Windowstaste+R drücken, %appdata% eintippen und Enter drücken. Navigieren Sie vom Ordner «Roaming» aus weiter via Microsoft\Windows\Startmenü\Programme, dann entdecken Sie «Autostart». Was Sie dort hinein verknüpfen, wird gestartet, sobald Sie sich nach dem PC-Start eingeloggt haben.  (PCtipp-Forum)



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