News 30.01.2017, 10:00 Uhr

Hands-on: DiRT 4 Rally

Die neue Rallye-Simulation steht in den Startlöchern. Gibt Codemasters Vollgas?
Schon im Juni schickt sich DiRT 4 an, die Poleposition unter den Offroad-Spielen zu übernehmen. Wir haben uns in London schon mal hinter das Lenkrad geklemmt und eine ausgiebige Probefahrt unternommen.
Wir waren beim Testen nicht allein
Das ist das erste Rallye-Spiel mit Millionen von Strecken, erklärt uns Paul Coleman, der beim britischen Entwickler Codemasters als Chief Game Designer für die DiRT-Serie zuständig ist. Das beschreibt das neue Serien-Feature mit der Bezeichnung Your Stage tatsächlich treffend. Dabei handelt es sich um einen Rennstrecken-Editor, mit dem Sie sich im Baukastenprinzip eigene Streckenabschnitte basteln und Ihre Pistenkunstwerke wahlweise auch mit der Community über das sogenannte RaceNet teilen können. Wie das in der Praxis genau funktioniert, konnten wir auch gleich vor Ort ausprobieren: Sie wählen eine der angekündigten fünf Austragungsorte in Australien, Spanien, Michigan, Schweden oder Wales und können nun in einem simplen Menü einige wenige Parameter festlegen: die Tageszeit, die Wetterbedingungen, die Länge sowie Komplexität der Strecke. Heraus kommt dann eine neue Zusammenstellung aus Versatzstücken der im Spiel vorhandenen Pisten, die sich als kurze und gradlinige Rennstrecke oder auch als kilometerlange Herausforderung an die eigenen Fahrkünste erweist.
Eines der rund 50 Fahrzeugmodelle im Spiel: der Ford Fiesta R5 von M-Sport
Haben Sie Ihre Wunschstrecke erstellt, wird diese per Knopfdruck generiert und steht sofort zum Austesten zur Verfügung. Die angepriesenen Millionen von Strecken sind also nicht übertrieben, auch wenn die Unterschiede nicht gross sind. Trotzdem ist es so nicht mehr möglich, ein Rennen im Halbschlaf zu absolvieren. Das schafft Abwechslung und verlangt von Ihnen, immer auf die Anweisungen Ihres Co-Piloten zu hören und wie ein richtiger Rallyefahrer zu agieren. Zudem können Einsteiger, denen die eingebauten Rennstrecken noch zu schwierig sind, sich mit ein paar Klicks eine eigene Übungspiste zusammenbauen.

Rallye für alle

Beim Ankündigungsevent konnten wir die ersten Proberunden absolvieren
Der neue Teil der DiRT-Hauptserie ist auch dem Erfolg des indirekten Vorgängers DiRT Rally zu verdanken. Unter der digitalen Motorhaube von DiRT 4 schlummert bewährte DiRT-Rally-Technik, es wird auf Realitätsnähe geachtet und ein authentisches Fahrfeeling geboten, die häufig die Frustrationstoleranz von virtuellen Rallyefahrern auslotet. Allerdings öffnet sich das Spiel auch der breiten Masse. So können Sie zu Beginn gleich zwischen einem normalen und einem professionellen Modus wählen. Während im Pro-Modus eine gnadenlos realistische Fahrphysik geboten wird, die keinen Fehler verzeiht und sich klar an versierte Bildschirmraser und Simulationsfanatiker richtet, geht es im normalen Modus einsteigerfreundlicher zu. Zusätzlich lassen sich die Rennen in den vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen Gamer, Racer, Pro und Fearless fahren.
Im Modus Landrush können Sie Buggies, Trucks und Crosskarts steuern
Während in der einfachsten Einstellung die Fähigkeiten der KI-Konkurrenten ausgebremst werden und nach einem Crash das Rennen weiter bestritten werden kann, sieht es im Hardcore-Modus schon anders aus: Die virtuellen Mitfahrer sind allesamt erstklassig und nach einem einzigen Crash ist Feierabend. Aber mit dem richtigen Feintuning in den Einstellungen gelingt auch Novizen ein glatter Einstieg mit frühen Erfolgserlebnissen. Um aber wirklich dauerhaft an der Spitze mitzufahren, braucht es Geduld und sehr viel Übung. Bei einer Auswahl von 50 klassischen und aktuellen Rallye-Fahrzeugen, lohnt es sich aber, auf den nächsten Boliden zu sparen.

Mehr Action bitte

Neben den DiRT-typischen Spielmodi wie Rally, Historic Rally und Rally Cross, übrigens mit offizieller FIA-Lizenz, gibt es auch einen echten Fun-Racer-Abschnitt zu meistern. Im Modus Landrush gehen Sie mit Buggies, Trucks und Crosskarts auf die Piste und liefern sich in Rundkursen actionreiche Rennen gegen die Konkurrenz. Wir konnten ein paar Runden mit einem Larock-Buggy absolvieren und müssen sagen: Wenn wir in einem Höllentempo über Bodenwellen brettern, dass das Gefährt jedes Mal ein gutes Stück abhebt und beim Touchieren von anderen Fahrzeugen die Funken fliegen, dann macht das richtig Laune. Das beeindruckende Sounddesign, bei dem das Röhren der Motoren kaum näher am Original sein könnte und die detailreiche Optik des Vorgängers sorgen für das richtige Renngefühl.
In DiRT 4 kommt wieder die Engine von DiRT Rally zum Einsatz
Gelungen ist auch das Schadensmodell, das vom eingebeulten Kotflügel über zerbrochene Scheiben bis zur klappernden Fahrertür die Folgen eines Crashs deutlich macht. Allerdings konnten wir nur eine Pre-Alpha-Version auf der PlayStation 4 in Augenschein nehmen. Wie sich das Spiel auf einem hochgezüchteten Gamer-PC in 4K-Auflösung oder auf der PS4 Pro zeigt, können wir noch nicht sagen.

Fazit

Zwei Strecken konnten wir ausprobieren: mit dem Buggy durch das staubige Rund einer Arena in Nevada und einige Einzelrennen mit einem Subaru WRX in Australien. Das ist natürlich nicht genug, um eine fundierte Einschätzung zum fertigen Produkt zu geben. Zumal die meisten Einstellungen nicht zur Verfügung standen und spannende Ankündigungen eben bislang nur Ankündigungen sind. Aber der erste Eindruck fällt sehr positiv aus und offenbart echtes Hit-Potenzial. Und ganz ehrlich: Das erwarten wir von den Machern von DiRT Rally auch.
 
 



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