News 27.10.2015, 13:30 Uhr

Hands-on mit Lumia 950 und Surface Pro 4

Microsoft hat in Zürich erstmals seine neuen Geräte gezeigt. PCtipp hat das Surface Pro 4 und die neuen Lumia-Smartphones ausprobiert.
Zwei neue Smartphones, ein neues Surface und diverse neue Windows-Funktionen konnten Medienschaffende an der Microsoft-Präsentation in Zürich ausprobieren. Die Geräte sollen für Microsoft ein neues Zeitalter einläuten und die Redmonder endlich den Anschluss schaffen lassen.

Lumia 950

Zuerst sind da die beiden Smartphones; Die ersten beiden Modelle die mit Windows 10 ausgeliefert werden und gleichzeitig die ersten Flaggschiffe von Microsoft selbst. Das kleinere Lumia 950 kommt mit einem 5,2-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1440 x 2560. Durch die Auflösung und die angenehme Helligkeit des Displays strahlt Windows 10 regelrecht aus dem Smartphone. Gepaart mit der 20-Megapixel-Kamera mit Zeiss-Optik sollen darauf auch selbst geschossene Bilder besonders zur Geltung kommen. In der schwach beleuchteten Kaufleuten-Bar reagierte die Kamera des Lumia 950 flott und liess sich von den widrigen Bedingungen nicht beirren. Eine bessere Beurteilung der Bildqualität wird uns allerdings erst mit einem eigenen Testgerät möglich sein.
Das kleinere Lumia 950...
Im Inneren des 950 wirkt ein Sechskern-Prozessor mit 1,8 GHz im Chipset 808 von Qualcomms Snapdragon-Serie. Damit ist das Lumia 950 mit einem leicht langsameren Chipset unterwegs als die Konkurrenten, die grösstenteils auf den Snapdragon 810 setzen. Der Vorteil davon: Mit einer Preisempfehlung von rund 600 Franken ist das Lumia 950 deutlich günstiger und gleichzeitig nicht merklich langsamer als beispielsweise das LG G4.
Zukunftsgerecht kommt das Lumia 950 mit einem USB-3.1-Anschluss mit dem neuen Typ-C-Stecker. Durch die Schnelladefunktion kann das Gerät innert 30 Minuten um etwa 50 Prozent geladen werden kann. Etwas weniger zukunftsgerecht ist hingegen der interne Speicher, der bei beiden Geräten nur gerade 32 GB beträgt. Immerhin können beide Modelle mit einer micro-SD-Karte um bis zu 200 GB erweitert werden.

Lumia 950 XL

Die zwei Hauptunterschiede zwischen dem Lumia 950 und dem 950 XL liegen in der Grösse und dem Prozessor. Das 950 XL ist 5,7 Zoll gross und etwas leistungsstärker. Die Displayauflösung bleibt gleich, was in einer leicht geringeren Pixeldichte resultiert. Gross ist der Unterschied aber nicht. Taktgeber ist ein Achtkern-Prozessor im Rahmen eines Snapdragon-810-Chipsets. Das gleiche Set wird in aktuell fast allen Android-Flaggschiffen verbaut. Sogar Samsungs Exynos-Chipsatz enthält fast die gleichen Komponenten wie der Snapdragon 810.
...und das grössere 950XL
Um der Grösse zu entsprechen wurde im 950 XL ein grösserer Akku mit 3340 mAh verbaut, während beim 950 3000 mAh ausreichen müssen. Die Akkulaufzeit dürfte bei beiden Geräten vergleichbar ausfallen.
Anders als die aktuellen Flaggschiffe von Sony, HTC, Apple oder Samsung setzt Microsoft weiterhin auf Plastikhüllen. Die Lumias wirken dadurch etwas weniger elegant, sind dafür leichter und deutlich günstiger als die Konkurrenz. In der Hand liegen beide Modelle gut, auch wenn die Anordnung der Seitentasten des 950 XL etwas gewöhnungsbedürftig ist. Man trifft etwas zu häufig die Lautstärketasten neben der Haupttaste, bis man diese zuverlässig blind findet. Schön ist dafür, dass Microsoft bei beiden Modellen eine dedizierte Foto-Auslösertaste einbaut. Eine Funktion, die sonst nur Sony konsequent verbaut. Ebenfalls in beiden Geräten ist der neue Iris-Scanner der die Augen des Nutzers zum Passwort macht. Die Demonstration davon funktionierte schon zuverlässig, auch bei mässigem Licht. So oder so sind Alternativen zum klassischen Passwort willkommen.
Beide Geräte erscheinen am 27. November und kosten 599 (Lumia 950) respektive 699 Franken (Lumia 950 XL).

Display Dock

Mit dem Display Dock lässt sich das Smartphone am grossen Monitor verwenden
Passend zu den beiden Smartphones bietet Microsoft eine Docking-Station an. Diese erlaubt es, das Smartphone per HDMI oder DisplayPort mit einem Monitor zu verbinden. Kombiniert mit Maus und Tastatur, die per Bluetooth an das Smartphone gekoppelt werden, wir das Phone so zu einem fast ausgewachsenen Desktop-PC. Die grösste Limitation ist derzeit, dass über die Dock nur Universal-Apps laufen. Reguläre Desktop-Programme können so nicht verwendet werden. Dafür lässt sich das Smartphone während dem Docking problemlos weiterverwendet werden. Der Bildschirm wird also nicht einfach auf den Monitor gespiegelt, sondern versteht sich als Ergänzung dazu. Die Docking Station muss separat zum Smartphone gekauft werden und kostet rund 90 Franken.

Surface Pro 4

Microsoft hat das Surface immer als Zwischending aus Laptop und Tablet verstanden. Die bisherigen Modelle waren aber stets etwas mehr Tablet als Laptop. Mit dem Surface Pro 4 ändert sich das. Der Tablet-Teil des Surface ist dünner und leichter geworden. Gleichzeitig macht die Tastatur einen grossen Schritt nach vorne. Statt zusammengedrückter Gummitasten tippt es sich auf der neuen Surface-Tastatur wie auf einem guten Laptop. Ebenfalls verbessert wurde das Touchpad, das deutlich angenehmer zu bedienen ist und weniger empfindlich auf Tastendrucke reagiert.
Noch besser als die Vorgänger: Das Surface Pro 4
Für die Bedienung auf den Oberschenkeln ist das Surface Pro 4 noch immer etwas wacklig, auch wegen des schwereren Displays im Vergleich zur Tastatur und dem Kickstand, der wenig Auflagefläche bietet. Gegenüber dem Vorgängermodell steht das Pro 4 jedoch klar besser.
Beeindruckend ist auch der Surface-Stift. Dieses Zubehör, das drei Jahre vor dem Pencil © noch von der Konkurrenz verlacht wurde, ist heute besser denn je. 1024 Druckempfindlichkeitsstufen und kaum Latenz machen den Stift fast schon perfekt.
Wie schon seine Vorgänger ist das Surface Pro 4 ein ausgezeichnetes Convertible, womöglich das beste Convertible auf dem Markt. Die Qualität hat aber auch ihren Preis. Bereits die günstigste Version des Surface kostet um die 1000 Franken, ohne Tastatur, die noch einmal rund 150 Franken draufschlägt. Die Version mit 512 GB und i7-Prozessor kostet stolze 2500 Franken. Das Surface Pro 4 erscheint in der Schweiz am 19. November (günstigere Modelle) oder dem 4. Dezember (High-End-Modelle).
Nicht gezeigt wurde Microsofts erstes Laptop, das Surface Book. Genauere Details zu einem Release in der Schweiz sind nicht bekannt.



Kommentare
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weblog
27.10.2015
Frage zum Type-Cover Bei der Microsoft Vorstellung der Produkte wurde das Type-Cover mit Fingerprint Reader vorgestellt. Aber nun sieht und liest man davon nichts mehr davon. Wisst ihr vom PCTipp etwas darüber? Danke!

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mikehak
27.10.2015
Das ist ein zusätzliches Type Cover. Standard ist ohne. Gibt es aber mit

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Nebuk
27.10.2015
Etwas stimmt nicht im Artikel. Die Lumias können nicht nur 200GB auf dem SD Kartenslot. Sie können reichlich mehr, nur gibt es im Moment nicht mehr. Sie können bis zu 2TB Adressieren auf dem Anschluss. Stimmt schon, dass die Geräte mehr verwenden könnten. Da aber der Stand der Technik noch nicht soweit ist, bewirbt Microsoft fairerweise nur mit 200 GB. Andere Mitbewerber würden natürlich 2 TB schreiben ;)

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renaiolo
28.10.2015
Windwos-APPs Ein m. E. ungelöstes Problem für die Marktakzeptanz ist die Tatsache, dass wichtige Sicherheits-Apps zurzeit und wohl auch in abesehbarer Zukunft nicht verfügbar sind, z. B. REGA, SLF, TCS, MAMMUT Das Fehlen solcher Applikationen hindert mich (und wohl auch einige andere) ein Winwods-SF zu kaufen. Also MUSS ich in meinem Fall bei Android bleiben...

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Nebuk
28.10.2015
Fehlende Apps auf Windows 10 Mobile? Google mal nach "Project Astoria". Eine interessante Seite dazu wäre: http://www.mobilegeeks.de/artikel/android-apps-windows-10-for-mobile/