News 10.05.2012, 11:35 Uhr

Windows 8: Mozilla will kein IE-Monopol

In einem Blog-Eintrag kritisiert Mozilla die Entscheidung von Microsoft, in Windows 8 für ARM-Geräte keine Alternativen zum Internet Explorer zulassen zu wollen.
Mozilla befürchtet mit der Veröffentlichung von Windows RT - der Windows-8-Version für ARM-Geräte - die Rückkehr in ein dunkles Zeitalter, in dem Anwender und Entwickler keine Auswahl mehr zwischen mehreren Browsern haben. «Windows on ARM User brauchen auch eine Browser-Auswahl», heisst die Überschrift des Blog-Eintrags, in dem Mozillas Leiter der Rechtsabteilung, Harvey Anderson, zunächst einen Rückblick auf den Browser-Markt für Windows in den frühen 2000er-Jahren gibt, in denen der Internet Explorer ein Monopol hatte. Anschliessend hatten von 2005 bis 2009 nur der Internet Explorer und Firefox hohe Marktanteile auf dem Windows-Browser-Markt, ehe Google den Chrome-Browser veröffentlichte und damit auch die Browser-Auswahl erhöhte.
Microsoft bedroht die Browserfreiheit mit Windows 8 für ARM
Bei Windows RT kritisiert Mozilla, dass nach bisherigen Erkenntnissen nur der Internet Explorer in der sogenannten Windows-Classic-Oberfläche laufen darf und andere Browser nur als Metro-Apps veröffentlicht werden dürfen, welche die neue Kacheloberfläche nutzen müssen. Das würde bedeuten, so Mozilla, dass die Anwender nur den Internet Explorer verwenden dürfen, wenn sie von der Windows-Desktop-Plattform gewohnte Aufgaben auf dem Browser erledigen wollen. «Wenn der Internet Explorer in Windows auf ARM laufen kann, dann gibt es keinerlei technischen Grund dafür anzunehmen, dass andere Browser dies nicht auch könnten», kritisiert Mozilla.
Mozilla weist darauf hin, dass die ARM-Plattform zwar derzeit vor allem für Smartphones und Tablets interessant ist, aber mit der Veröffentlichung von Windows 8 auch für die PC-Hardware-Plattform relevant werde. Und auch dieser Bereich würde davon profitieren, wenn es eine grössere Auswahl an Browsern gäbe, die miteinander konkurrieren und durch den Wettbewerb positiv beeinflusst werden.
Microsoft wird dazu aufgefordert, seinen Prinzip treu zu bleiben, den Usern eine Auswahl zu geben und Mozilla verweist auch auf die Entscheidungen der Wettbewerbshüter. Wenn Windows on Arm, so Anderson, nur einfach eine andere Version von Windows für eine andere Hardware sei, dann dürfe Microsoft weder gegen die von der EU geforderte Browser-Auswahl noch gegen die vom US-Justizministerium geforderten Auflagen verstossen. «Die Welt benötigt nicht noch ein weiteres geschlossenes, proprietäres Umfeld und Microsoft hat die Chance, weit mehr zu sein», schreibt Anderson.
Auch Google äussert sich kritisch
Mittlerweile hat sich auch Google der Kritik von Mozilla an Microsoft angeschlossen. «Wir begrüssen Innovation im Bereich der Browser (...) und glauben fest daran, dass grossartige Konkurrenten dafür sorgen, dass wir alle härter arbeiten. Letztendlich profitieren alle Endanwender und Entwickler von einer stabilen Konkurrenz», lässt Google mitteilen.



Kommentare
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ipool
14.05.2012
Html5 Ausgerechnet Mozilla faselt was von "dem User die Wahl lassen"? Vielleicht sollten sie endlich mal https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=435013 "fixen" und dem User "die Wahl lassen". Diese Bug ist der Grund, warum bei Sw*****m nur der IE7 intern erlaubt ist; mit Firefox kommt man leider, leider, nur zu unserem besten, nicht auf die Webguis der HP Server und wir haben keine Wahl, als IE7 zu benutzen. Aber hauptsache die politischen Ziele von 'Zilla sind erreicht, man kann ja firmen wie HP sicher auch zwingen, fuer iLO ein Mozilla-genehmes Zertifikat Update zu bringen, gell :-( Nur leider hängt der IE beim HTML5 immer noch hinten ab: http://html5test.com/results/desktop.html Auch bei den Userstatistiken brilliert er nicht mehr: http://www.w3schools.com/browsers/browsers_stats.asp Wer heute noch eine Seite bastelt,welche nur mit IE zu sehen ist, hat wohl bassics vom Webpublishing nicht gelernt. Nur wegen dem IE wird HTML5 von den Webpublishern noch nicht voll genutzt. Wenn die Nutzerstatistiken vom IE noch weiter zurückgehen, braucht man den dann auch nicht mehr. Das könnte eventuell mit ein Grund sein, warum Microsoft in diesem Punkt agressiver wird. Für Webpublisher bildet sich zudem das Problem, dass es immer noch viele User mit WindowsXP gibt. Denen sind die neuen IEs verwehrt und dementsprechend sind sie nahezu gezwungen einen andern Browser zu installieren.