News 01.09.2016, 06:29 Uhr

Die gewaltige 360-Grad-Kamera von Facebook

Bestmögliche 360-Grad-Videoqualität auf Facebook: Diese High-End-Kamera des sozialen Netzwerks kann (theoretisch) jeder nachbauen.
Facebook bietet seit letztem Herbst die Möglichkeit, 360-Grad-Videos hochzuladen. Die Nutzer wechseln in den Videos mit dem Mauszeiger interaktiv die Perspektive. Be­sitzer einer Virtual-Reality-Brille brauchen dafür nur den Kopf zu bewegen. Rundumvideos sind allerdings noch rar – zu wenige Nutzer und Werbetreibende ver­fügen über eine entsprechende Kamera. Das soll sich laut Facebook ändern: Dazu stellte das soziale Netzwerk die Rundum-Kamera Surround 360 vor. Dabei handelt es sich um ein Open-Source-Projekt. Jeder darf die Kamera nachbauen. Kostenlos ist sie damit aber nicht. Auch wenn Facebook die Bauanleitung als Open Source bereitstellt – die Materialkosten belaufen sich auf rund 30'000 Dollar.
Die «Surround 360» als Ganzes (ohne Stativ)

Eckdaten

  • Die Surround 360 verfügt über 17 Kameras: 14 Kameras mit Weitwinkelobjektiv sind kreisförmig angeordnet, drei weitere, eine oben und zwei unten, haben ein Fischaugenobjektiv.
  • Die einzelnen Kameras ermöglichen Videos in 4K-, 6K- und sogar 8K-Auflösung und liefern stereoskopische 3D-Aufnahmen.
  • Die interne Steuerung der Kameras übernimmt ein Linux-System. Die Fernsteuerung durch den Nutzer erfolgt über eine Weboberfläche.
  • Die Kameras arbeiten mit einem sogenannten Global Shutter (siehe Erklärung weiter unten).
  • Noch diesen Sommer will Facebook die Baupläne und den Source-Code der Software auf der Entwickler-Webseite GitHub veröffentlichen.
Die Facebook-360-Grad-Kamera von innen

1. Kameras

Jede Kamera hat 4,1 Megapixel und eine Auflösung von 2048 x 2048 Pixeln. Die Sensorgrösse beträgt 1 Zoll. Die maximale Bildwiederholrate liegt bei 60 Bildern pro Sekunde. Der Anschluss an den Linux-Rechner in der Surround 360 erfolgt über USB 3.0.

2. Global Shutter

Die 17 Kameras nutzen die Global-Shutter-Technik. Sie gewährleistet, dass das Licht gleichzeitig auf alle Bildpunkte des Sensors fällt. Das sorgt für eine besonders genaue Bewegungswiedergabe – im Gegensatz zum sogenannten Rolling Shutter, bei dem die Lichtaufnahme nicht in jedem Bereich des Bilds gleich ist.

3. Linux-Rechner

Im Inneren der Surround 360 verarbeitet ein Linux-Rechner die Videodaten der 17 Kameras. Die Videos landen mit schnellem RAID 5 auf mehreren SSD-Laufwerken. Es sollen Videoaufnahmen mit bis zu zwei Stunden Länge möglich sein.

4. Stativ

Das Stativ der Facebook Surround 360 soll durch das spezielle Design auf den Aufnahmen nicht sichtbar sein.

5. Software

Die dazugehörige Video-Software soll es laut Facebook so einfach wie nie machen, das Videomaterial der 17 Kameras zusammenzufügen. So soll sich ein Video ohne weitere Bearbeitung etwa direkt mit der Virtual-Reality-Brille Samsung Gear VR ansehen lassen.
So kommt die Kamera mit dem Stativ zum Einsatz

Links

Details von Facebook zur Surround 360:
Facebook-Seite zu 360-Grad-Videos im sozialen Netzwerk:



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