Tipps & Tricks 20.02.2001, 13:15 Uhr

Analog-Modem mit 115'000 Bites pro Sekunde?

Ich arbeite mit Windows 98 und einem V90-Modem von Creatix. Bei der Statusabfrage meiner DFÜ-Verbindung zum Internet steht bei Geschwindigkeit immer 115'200 bps. Diesen Wert habe ich als maximale Geschwindigkeit eingegeben. Von anderen Rechnern und Modems weiss ich aber, dass dort die tatsächliche Datenrate steht. Ist das ein Problem des Modems oder des Rechners?
Die Statusabfrage können Sie nicht immer ernst nehmen. Es gibt effektiv zwei verschiedene Geschwindigkeiten:
a) zwischen Ihrem Computer und dem Modem gibt es eine serielle
Verbindung mit fester Geschwindigkeit, die Sie vorgeben (d.h.
konfigurieren) können. Normalerweise wählt man dafür einen sehr hohen
Wert, also z.B. die 115200 bps.
b) zwischen Ihrem Modem und einem Dialin-Server wird eine serielle
Verbindung mit V.90 dynamisch aufgebaut, deren Geschwindigkeit abhängig
von der momentanen Leitungsqualität ist und auch fortlaufend angepasst
wird. Eine typische (und eher gute) Geschwindigkeit könnten die 44000
bps sein. Es kann aber durchaus sein, dass Sie mit 44kbps anfangen und
mit 36kbps aufhören. Dies wird übrigens niemals von Windows angezeigt - für Windows ist die Verbindung immer der anfangs gemessene Wert. Der Gesamtdurchsatz der Verbindung wird natürlich durch die niedrigere der beiden Geschwindigkeiten bestimmt. Das Modem als "Übersetzer" dazwischen muss zwischenspeichern und den schnelleren der beiden Partner solange "hinhalten", bis der langsamere fertig ist. Das nennt sich dann "Flusskontrolle".
In Ihrem Fall wird von Windows einfach die von Ihnen eingestellte Maximale Geschwindigkeit zwischen Modem und Serieller Schnittstelle als aktueller Geschwindigkeitswert genommen (also 115'200 bps). Diese Einstellung ist auch sinnvoll, wenn Sie ein Modem einsetzen, das mindestens 28'000 bps schafft. Für Modems mit 14'000 bps ist der Höchstwert von 57'600 angebracht. Warum nicht der tatsächliche Geschwindigkeitswert zwischen Ihrem Provider und dem Modem angezeigt wird, kann am Modem-Hersteller und seinem Treiberdesign liegen oder aber an Ihrem Internet-Provider selbst. Daran können Sie nichts ändern.



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