News 28.05.2019, 06:49 Uhr

Kontaktloses Bezahlen wird immer beliebter

Kontaktloses Zahlen an der Kasse oder mobil per Smartphone breitet sich aus. Bargeld könnte schneller an Bedeutung verlieren als gedacht, glauben deutsche Experten – auch weil amerikanische Tech-Riesen Druck machen.
Immer mehr Verbraucher bezahlen laut einer Studie ihre Einkäufe kontaktlos an der Ladenkasse. In den vergangenen rund eineinhalb Jahren haben sich digitale Zahlverfahren in Deutschland ausgebreitet, bei denen die Bundesbürger Girocards oder Kreditkarten an Terminals etwa im Supermarkt halten. Auch Smartphone-Apps werden seit dem Start von Apple Pay und Google Pay hierzulande verstärkt als Geldbörse genutzt, heisst es in einer Studie der Strategieberatung Oliver Wyman. Zugleich prognostizieren die Autoren, dass Bargeld schneller schwindet als bisher angenommen.
Zwar gelten die Bundesbürger nicht unbedingt als digitale Vorreiter, doch kontaktloses Zahlen gewinne allmählich an Akzeptanz, heisst es in dem Papier, für das gut 1500 Verbraucher befragt wurden. Hätten im Juli 2017 erst 15 Prozent der Befragten angegeben, sie hätten bereits kontaktlos bezahlt, waren es Anfang dieses Jahres fast die Hälfte (47 Prozent).

Kreditkarten spielen nur untergeordnete Rolle

Dabei würden vor allem Girocards beliebter, sagt René Fischer, Partner bei Oliver Wyman. «Deutschland ist ein Land der Girocard-Nutzer, Kreditkarten spielen eine untergeordnete Rolle.» Bei kontaktlosen Zahlverfahren werden Karten an ein Lesegerät gehalten und kleine Beträge ohne PIN direkt abgebucht. Das Einstecken der Karten in ein Gerät ist nicht nötig.
Ende 2018 waren laut Euro Kartensysteme erst 55 Millionen der gut 100 Millionen Girocards hierzulande mit Kontaktlosfunktion ausgestattet. Zum Jahresende könnten es 70 Prozent sein, so die Gemeinschaftsfirma deutscher Banken und Sparkassen. Sie stellt ebenfalls ein starkes digitales Verfahren fest – auch wenn der Marktanteil noch klein ist: Fast jede zehnte Girocard-Zahlung sei 2018 kontaktlos gewesen. Selbst in bisherigen Bargeld-Domänen wie Bäckereien werde auf diesem Weg bezahlt – auch dank niedriger Kosten bei der Girocard für Händler.

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