Tests 05.11.2013, 07:00 Uhr

Test: Logitech Harmony Ultimate

Die Universalfernbedienung soll die verschiedenen Geräte im Wohnzimmer so dirigieren, dass sie als harmonisches Orchester zusammenspielen. Der Test sagt, ob das gelingt.
Die Logitech Harmony Ultimate ist eine WLAN-Universalfernbedienung. Anders als bei Infrarot-Fernbedienungen ist kein Sichtkontakt zum Empfangsgerät nötig. Die Fernbedienung funkt zum mitgelieferten Hub, welcher die Funksignale in Infrarot umwandelt. Wenn alle Geräte in einem Sideboard untergebracht sind, ist WLAN die richtige Lösung – dann lässt sich auch der Hub verstecken.

Der Einstieg ist etwas harzig: Für die Einrichtung muss man ein Benutzerkonto registrieren sowie Silverlight und ein spezielles Webbrower-Plug-In installieren. Komplizierte Modellbezeichnungen der Geräte müssen von der Rückseite oder dem Boden der fernzusteuernden Geräte abgetippt werden, die Firmware der Fernbedienung aktualisiert, Aktionen müssen eingerichtet und gegebenenfalls einzelne Tasten manuell korrigiert werden.
Der Hub funkt über WLAN und somit auch durch Wände durch

Die Harmony Ultimate erkennt laut Logitech über 200'000 Geräte. Im Test funktionierte alles, ausser dass bei der Stereoanlage die Lautstärketasten vertauscht waren, was sich nicht manuell beheben liess. Im Test wollte der PC zwei Mal partout nicht erkennen, dass die Fernbedienung angeschlossen war. Dann half nur noch ein Reset der Fernbedienung.
Das Setup erfordert etwas Geduld

Doch hat man die Einrichtung einmal geschafft, erweist sich die Universalfernbedienung als komfortable und mächtige Schaltzentrale im Wohnzimmer. Praktisch sind die «Aktionen» – damit können ganze Befehlsabläufe  als Makro auf einen Knopfdruck ausgelöst werden. Zum Beispiel lässt sich die Aktion «Fernsehen» so definieren, dass sie die Settop-Box, den Fernseher und die Stereoanlage einschaltet sowie bei TV und Musikanlage die Eingangskanäle richtig festlegt. Für Lautstärke und Senderwechsel kann das jeweils gewünschte Gerät definiert werden. Für die momentane Aktion nicht benötigten Geräte werden dabei automatisch ausgeschaltet.
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Dank dem Touchscreen passt sich die Fernbedienung den jeweiligen Aufgaben an und benötigt nur wenige physische Tasten. In der Betriebsart «Fernsehen» erscheinen beispielsweise die Lieblingssender als Buttons, bei Musik dagegen Funktionen wie Wiederholung oder Zufallswiedergabe. Freunde von Wisch-Gesten kommen mit dem Touchscreen ebenfalls auf ihre Kosten.
Die Harmony Ultimate lässt sich auch über Apps steuern

Als Zückerchen liefert Logitech Apps für iOS und Android. Zumindest die iOS-App, die wir getestet haben, kann die Harmony-Fernbedienung vollwertig ersetzen.
Die Harmony Ultimate beherrscht auch Bluetooth. Daher lässt sich zum Beispiel auch ein Blu-ray-Film mit der Sony PlayStation 3 starten. Im Test funktionierte das problemlos. Grundsätzlich funktioniert die Fernbedienung unabhängig vom heimischen WLAN, weil sie direkt mit dem Hub kommuniziert. Für Firmware-Updates, für die mobile App und für die Bedienung von Philips Hue wird aber ein WLAN vorausgesetzt.
Das System reagiert flink auf die Befehle. Falls der Hub ein Empfangsgerät nicht erreicht, kann er mit zusätzlichen Sendemodulen erweitert werden. Die Fernbedienung hat einen fix eingebauten Akku, der über eine Dockingstation aufgeladen wird. Der Stromverbrauch des Hubs wechselt permanent zwischen 0 und 3 Watt.
Fazit: Die Harmony Ultimate von Logitech ist zwar teuer und eher kompliziert in der Einrichtung, bietet aber sehr viel Komfort.

Autor(in) David Lee



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