Tests 18.11.2015, 10:40 Uhr

Test: Apple iMac 5K (Mitte 2015)

Schön wie die Sünde und schneller denn je: Hinter dem neuen iMac steckt nicht nur Leistung, sondern auch Lebensqualität.
Der neue iMac 5K (Mitte 2015) – so lautet die offizielle Bezeichnung – ist bereits der zweite iMac mit dem sagenhaften 5K-Display. Den ausführlichen Test finden Sie hier. Heute werden wir uns den Neuerungen und Spezialitäten des Nachfolgers widmen.

Definiere «Lebensqualität»

Zur Lebensqualität gehört, dass wir uns bei der Arbeit wohlfühlen. Diese Komfortzone steht und fällt jedoch mit dem verwendeten Werkzeug. Würden Sie einem «Zügelmann» den Akku-Schrauber verwehren? Oder dem Landschaftsgärtner seinen Mini-Bagger? Würden Sie einem Aussendienstler einen mickerigen Kleinwagen aufs Auge drücken, obwohl er darin mehr Zeit verbringt als in seinem Bett? Natürlich nicht! Und so gesehen haben die Qualitäten eines Computers sehr viel mit Lebensqualität zu tun.
Edel ist der iMac 5K, hilfreich und gut
Quelle: Apple, Inc.

Das Design

Seit Steve Jobs im Jahr 1998 den ersten iMac vorgestellt hat, ist jede Bauform zu einer Design-Ikone geworden – und das hat sich bis heute nicht geändert. Unzählige Szenen in Filmen und TV-Serien wirken so, als wären sie in einem Apple Store gedreht worden. Bei einigen Drehs wird der Apfel gewissenhaft abgeklebt, bei anderen unverhohlen zur Schau gestellt; doch selbst dann sind die Geräte an ihrer Bauform unverkennbar, selbst für Aussenstehende.
Abmessungen. Der iMac 5K wirkt zuerst einmal unglaublich dünn für einen All-In-One-Rechner. Die Tiefe beträgt gerade einmal 20,3 cm, wobei diese nur für den Standfuss benötigt wird. Die Seitenkanten bringen es auf weniger als 5 mm; sie sind vor allem deshalb möglich, weil Apple seit Jahren auf DVD-Laufwerke verzichtet. Das Gehäuse selbst besteht durchs Band aus einer Aluminiumlegierung und ist bis ins letzte Detail makellos verarbeitet. Kurz: Das Gerät wirkt so edel, dass man sich automatisch fragt, ob der alte Schreibtisch diesem Hingucker überhaupt gerecht wird.
Das ist dünn … sehr dünn!
Quelle: PCtipp
Geräuschkulisse. Ein erfolgreiches PC-Design definiert sich auch durch den Geräuschpegel. Um es kurz zu machen: Der iMac 5K arbeitet in den meisten Fällen unhörbar leise. Sie könnten neben ihm stehen und würden eher eine Stecknadel auf den Teppich fallen hören als einen Lüfter. Dieser wird nur angeworfen, wenn der Prozessor mehrere Minuten lang unter Volllast läuft – also zum Beispiel dann, wenn ein Video in ein anderes Format konvertiert wird. Doch selbst dann bleibt der Geräuschpegel erträglich.
Anschlüsse. Keine hässlichen Buchsen beleidigen das Auge, denn alle Anschlüsse sind auf der Rückseite angebracht. Da wären:
Die Anschlüsse widerspiegeln den Stand der Technik
Quelle: Apple, Inc.
 
  • 4 × USB 3.0
  • 2 × Thunderbolt 2 (gleichzeitig auch DisplayPort)
  • Gigabit-Ethernet
  • Audio-Out mit 3,5-mm-Klinkenstecker (analog und optisch/digital)
  • SDXC-Card-Reader
  • WLAN nach 802.11ac
  • Bluetooth 4.0
Den beiden Thunderbolt-Anschlüssen kommt eine besondere Bedeutung zu, weil sie gleichzeitig DisplayPort-kompatibel sind. So lässt sich ein weiterer Monitor mit einer maximalen Auflösung von 4096 x 2304 Pixeln ansteuern! Verständnisvolle Monitore werden direkt angeschlossen, für alle anderen bietet Apple optionale Adapter (DVI, VGA, Dual-Link-DVI und HDMI).

… und jetzt wirds auch noch magisch!

Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sich Apple dazu durchgerungen, die Tastatur, die Maus und das Trackpad zu aktualisieren. (Oder in Apple-Sprech: das Magic Keyboard, das Magic Trackpad und die Magic Mouse.) Die gute Nachricht: Die Neuerungen können sich sehen lassen. Die schlechte Nachricht: Es fehlt immer noch eine kabellose Tastatur mit Zahlenblock.
Trio infernale, mit ganz viel Magie
Quelle: Apple, Inc.
Der iMac 5K wird mit dem neuen Magic Keyboard 2 und der ebenso neuen Magic Mouse 2 geliefert. Wird der Rechner online im Apple-Store bestellt, kann statt der Maus das Trackpad ausgewählt werden – allerdings gegen einen Aufpreis von 69 Franken. Maus und Trackpad zusammen führen zu einem Aufpreis von 149 Franken.
Alle drei lassen sich auch mit bestehenden Rechnern verbinden, solange OS X 10.11 «El Capitan» installiert ist. Die Preise im Einzelnen mit Link zum App Store: 
Neu ist in allen drei Geräten ein Akku verbaut – Batterien sind also Geschichte. Dieser wird über das USB-zu-Lightning-Kabel geladen, das zum Lieferumfang gehört und direkt mit dem Mac verbunden wird. Dabei reicht laut Apple eine Minute, um das Gerät für eine Stunde Arbeit fit zu machen. Nach zwei Stunden Ladezeit beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer etwa einen Monat. Clever: Sobald beide Geräte über das Lightning-Kabel verbunden sind, werden sie automatisch über Bluetooth gekoppelt.
Sieht aus wie die Unterwerfung einer Maus, aber es ist ein ganz normaler Ladevorgang über das Lightning-Kabel

Magic Keyboard

Die kabellose Apple-Tastatur ist so klein wie eh’ und je. Die Tasten wurden jedoch gründlich überarbeitet, was das Tippgefühl erheblich beeinflusst.
Das «Magic Keyboard 2»
Und hier der Vergleich mit dem Vorgänger:
Die neue Tastatur (links) ist deutlich flacher
Dabei kommt Apples hauseigener Scherenmechanismus zum Einsatz: Wird eine Taste gedrückt, so kann diese nicht zur Seite kippen, sondern bewegt sich gleichmässig nach unten. Das führt zu einem knackigen Tippgefühl, das allerdings eine kurze Gewöhnungszeit voraussetzt.
Apples Schmetterlings-Effekt
Quelle: Apple, Inc.
Ist das Keyboard also gelungen? Das ist natürlich eine Sache der persönlichen Vorliebe. Für mich ist das Tippgefühl in Ordnung, aber auch nicht mehr. Ein wirkliches Ärgernis bleibt jedoch Apples Weigerung, eine kabellose Tastatur mit Zahlenblock anzubieten. Diese Kritik ist so laut und anhaltend, dass sie in Cupertino unmöglich überhört werden kann; stattdessen stellt Apple seit Jahren auf stur. Und so gibt es für Mac-Anwender leider nur zwei ernstzunehmende Alternativen: die kabellose, aber unschöne Logitech K750 (Test) oder Apples eigene Tastatur mit Zahlenblock, die jedoch über USB verbunden wird.
Den Zahlenblock gibt es leider nur zusammen mit USB

Magic Mouse 2

Optisch unterscheidet sich die neue Maus nur durch den Lightning-Anschluss auf der Rückseite. Die Unterschiede fallen hier nicht ganz so deutlich aus. Durch den Wechsel von der Batterie zum Akku wurde das Gewicht von 111 Gramm auf 99 Gramm reduziert. Zusammen mit der verbesserten Gleiteigenschaften entsteht ein spürbarer Unterschied. Allerdings ist die Maus für mich immer noch ein Tick zu schwer – es reicht also nicht, dass ich mich von der kabelgebundenen Apple-Maus mit ihren federleichten 77 Gramm verabschiede.
Die «Magic Mouse 2» ist und gleitet leichter
Quelle: Apple, Inc.

Magic Trackpad 2

Den grössten Satz nach vorn macht jedoch das Magic Trackpad 2, das in der Grundfläche um fast einen Drittel angewachsen ist. Es beschränkt sich nicht mehr auf Multitouch-Gesten, sondern reagiert jetzt auch auf die unterschiedliche Stärke des Drucks, der durch vier Sensoren auf der Unterseite erfasst wird. Damit steht «Force Touch» auch den Desktop-Modellen zur Verfügung, nachdem diese Technik monatelang nur in den MacBooks angeboten wurde. Dabei soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass diese variable Form der Eingabe fast nur von Apple-Programmen unterstützt wird.
Das «Magic Trackpad 2»
Das Magic Trackpad gestaltet die Arbeit am Rechner nach einer kurzen Eingewöhnung deutlich angenehmer. Für Präzisionsarbeiten in Illustrationsprogrammen ist es eher ungeeignet, doch Office-Anwendungen und die allgemeine Bedienung gehen flüssig von der Hand. Kurz, das Magic Trackpad sollte von den meisten Anwendern als mögliche Mausalternative in Betracht gezogen werden.
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Kommentare
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Läptop
18.11.2015
Apple Hype Mir geht dieser Apple Hype schon lange auf den Sack. Vor allem wenn in einer "PC Zeitschrift" alles immer wieder schön geredet wird, schwächen gar nicht erwähnt werden. Was bitte kann denn Apple überhaupt? Office: Muss ich bei Microsoft holen Software von Drittanbietern: Geht nur über Windows for iOS von Microsoft Bildschirmauflösung? Microsoft brachte ein 6k Display mit der halben Diagonale! 2. Bildschirm anschliessen? Teile ersetzen: Nur über teuren Fachhandel oder Garantieverfall. Die letzte Innovation war das iPhone vor 6? Jahren!! Seit da werden die alten Brötchen immer wieder aufgewärmt...

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Klaus Zellweger
19.11.2015
Grüezi Herr Zellweger Ihre Artikel lese ich sehr gerne, denn ich bin ein Apple Fan und freue mich, wenn Sie im PCtipp die Geräte und anderes beschreiben und kommentieren. mfG RM Einen schönen guten Tag, Frau Meyenburg Herzlichen Dank für die netten Worte. :) Es ist schön, auch Apple-Fans bei uns zu haben! Mit besten Grüssen Klaus Zellweger

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Klaus Zellweger
19.11.2015
Mir geht dieser Apple Hype schon lange auf den Sack. Vor allem wenn in einer "PC Zeitschrift" alles immer wieder schön geredet wird, schwächen gar nicht erwähnt werden. Das mit der «PC-Zeitschrift» geht in Ordnung. Windows 10 ist auf meinem iMac ein häufiger Gast und wird durch «VMware Fusion» virtualisiert. Das funktioniert übrigens perfekt. (Wahrscheinlich sah Windows nie besser aus.) Zu den Schwächen: Doch, die wurden erwähnt … es gibt nur so wenige davon, dass man sie leicht überliest. Was bitte kann denn Apple überhaupt? Das steht im Test. Die Produktseite zum iMac ist übrigens auch recht informativ: www.apple.com/chde/mac Office: Muss ich bei Microsoft holen Wo denn sonst? Oder holt man es sich unter Windows beim File-Hoster des Vertrauens? Meine Lizenz zu «Office 365 Home» nutze ich übrigens zweimal unter OS X und einmal unter Windows. Das Abo-Modell von Microsoft und die Verwaltung sind hervorragend gelöst und die Kosten fast schon unanständig tief. Übrigens: Microsoft mag Apple sehr, was auch am hervorragenden Office für das iPad zu erkennen ist. Software von Drittanbietern: Geht nur über Windows for iOS von Microsoft Äh … was?! Bildschirmauflösung? Microsoft brachte ein 6k Display mit der halben Diagonale! Ein 6K-Display mit einer Diagonale von knapp 14 Zoll? Klingt spannend. Und wo kann man das kaufen? Was kostet es? Und über welche Verbindungen werden die 6K angesteuert? Gibt es dazu eventuell einen Link? 2. Bildschirm anschliessen? Ja, und zwar mit einer maximalen Auflösung von 4096×2304 Pixeln. Steht übrigens auch im Test. Teile ersetzen: Nur über teuren Fachhandel oder Garantieverfall. Ich würde dieses edle Gerät auch nur einem Fachhändler anvertrauen – und der repariert es zu marktüblichen Preisen. Für leidenschaftliche Bastler empfehle ich eher einen Raspberry Pi. Die letzte Innovation war das iPhone vor 6? Jahren!! Seit da werden die alten Brötchen immer wieder aufgewärmt... Jetzt fehlen mir tatsächlich die Worte …

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winglet55
19.11.2015
Keine Ahnung @ Läptop, keine Ahnung von Applegeräten, aber einfach mal bashen, was mich aber am meisten wundert ist das der Redaktor Ihnen auch noch antwortet. Nur apropos Office, die Apple eigenen Programme ( gratis mitgeliefert zum Gerät) verstehen sich blendend mit den MS Programmen, ich arbeite seit Jahren ,mit meinem Apfel und seinen Apfelprogrammen ohne Zusatzsoftware Systemübergreifend, und ohne jedwelche Einschränkung. Schriften die auf dem Apfel nicht zur Verfügung stehen, werden automatisch durch eine ähnliche ersetzt. Herzliche Grüsse aus Thailand (stellen sie sich vor, sogar in diesem Schwellenland, arbeiten Apfelprodukte problemlos) P.S. Ich habe gerade ein Apple Mac Book Jahrgang unbekannt ( weisses Gehäuse ) von einer Studentin zurückerhalten, und das Ding an den Sohn meiner Frau weitergegeben, es arbeitet seit über 10 Jahren klaglos, noch Fragen?

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annahep
19.11.2015
Herr Läptop Wenn ich seine Zeilen lese bin ich mir nicht sicher, ob Herr Läptop nicht den ersten Buchstaben etwas früher im Alphabet hätte nehmen sollen und den zweiten etwas später. Ich finde es toll, dass im PC Tipp auch Apple berücksichtigt wird. Alles auf einem sehr dünnen und innovativen MacBook ohne Lüfter geschrieben ;-)

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Klaus Zellweger
19.11.2015
@ Läptop, keine Ahnung von Applegeräten, aber einfach mal bashen, was mich aber am meisten wundert ist das der Redaktor Ihnen auch noch antwortet. Das mache ich nicht oft. Aber eine solche Steilvorlage durfte nicht ungenutzt bleiben. ;)

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Christophe
19.11.2015
Grüezi Herr Zellweger Ihre Artikel lese ich sehr gerne, denn ich bin ein Apple Fan und freue mich, wenn Sie im PCtipp die Geräte und anderes beschreiben und kommentieren. mfG RM Geht mir auch so. PC ist immer noch dominant. Ich weiss. Aber nach Jahren PC-User bin ich in diesem Sommer auf Apple umgestiegen. Und ich habe es noch keine Sekunde bereut. Und komme übrigens mit der mitgelieferten Software bestens aus. Da brauche ich gar nichts mehr von MS. Gruss Christophe

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speckli1
19.11.2015
Alles Ansichts- und Geschmackssache Lieber Herr Läppdepp Es gibt Migroskinder und COOP-Kinder sowie mac-und PC Kinder. Doch lassen wir bitte beide leben! Als PC Abonnent der ersten Stunde freue ich mich über jeden Artikel von Herrn Zellweger über Apfelprodukte. Seit mehreren Jahren bin ich selbst zum Apfel-Kind mutiert. Habe jedoch immer eine Windowsversion parallel auf dem mac. (Ja das geht) Dadurch hat Windows ein schönes Zuhause und die antiken Windowsspiele wie zB. Pinball funktionieren wie damals auf Windows 2000.