News 30.07.2014, 11:23 Uhr

Smartwatches mit Kinderkrankheiten

In Android-Foren häufen sich in letzter Zeit Meldungen zu Defekten an neuen Smartwatches. Anwender berichten von kaputtgegangenen Akkus, Hautreizungen und von abgebrochenen Ladehalterungen.
Gerade mal vor einem Monat hat LG an der Google I/O seine «LG G Watch» angekündigt, die demnächst auch in der Schweiz erhältlich sein soll. Dumm nur, dass die als wasserdicht angepriesene Smartwatch offensichtlich ein Problem mit Hautschweiss hat. Die Ladekontakte der Uhr hätten sich bei einigen Anwendern infolge der Schweissoxidation verfärbt, wodurch sich die Uhr nicht mehr laden liess.
Im Android-Central-Forum berichten G-Watch-Besitzer über Hautreizungen, ausgelöst durch die Rückstände der Korrosion. Laut LGs Kundendienst soll das Problem von Anwendern verursacht worden sein. LG hätte bisher sämtliche Garantieansprüche abgelehnt, melden Betroffene. LG Österreich/Schweiz wollte gegenüber PCtipp noch keine Stellung nehmen. Man kläre den Fall zurzeit mit der Hauptzentrale, weil es sich um importierte Modelle handelt.
Betroffen ist aber nicht jede G Watch. Sonst käme das Echo wohl einem grösseren Shitstorm gleich. Einige «G Watch»-Besitzer sollen inzwischen aus rein präventiven Gründen die freiliegenden Pins mit Klebeband abgedeckt haben.

Abgebrochene Ladehalterungen

Doch nicht nur LGs neue Smartwatch scheint mit derartigen Fehlkonstruktionen behaftet zu sein. Die hierzulande noch nicht erhältliche Samsung Gear Live soll ein Problem mit der Ladehalterung haben. Schon rund zwei Wochen nach der Präsentation der neuen Uhr machten in Foren Bilder von abgebrochenen Lademechanismen die Runde.
Spontane Nachfragen bei Schweizer Onlinehändlern ergaben, dass man bei bisher erhältlichen Smartwatches noch keine spezielle Häufung von Reparaturfällen beobachte.

Ist der Wearable-Markt schon reif genug?

Ob sich Smartwatches hierzulande überhaupt schon einer hohen Nachfrage erfreuen, wäre die andere Frage: Zumindest bei unserem Nachbarn Deutschland scheint das überhaupt noch nicht der Fall zu sein:
Eine Verbraucherstudie des Mobile-Marktforschungsinstituts Rhino-Inter-Group kam zum Resultat, dass 96 Prozent der Verbraucher in Deutschland Wearables für «technischen Schnickschnack halten, den man nicht benötigt».
Gleichwohl betont der CEO der Rhino Inter Group, dass in den frühen Anfängen des Mobile-Marktes ebenfalls über 90 Prozent der Verbraucher Handys abgelehnt hätten. Verbraucher seien nun mal skeptisch, bis sie damit vertrauter werden. Aktuell würden sich zurzeit nur 51 Prozent der Befragten eine Computeruhr als neues Wearable-Gadget aussuchen.

Autor(in) Simon Gröflin



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