News 23.10.2013, 08:02 Uhr

Gratis: Mac OS X Mavericks, iLife & iWorks

Das gabs noch nie: Apple will keinen müden Rappen für sein neustes Betriebssystem-Update sowie für seine iWork- und iLife-Suiten.
Apples neustes Betriebssystem OS X 10.9 Mavericks ist seit gestern Abend, kurz nach der Ankündigung, bereits zum Download verfügbar: Diesmal gratis! In der Regel kostete ein grosses Betriebssystem-Update von Apple etwa 20 bis 30 Franken. (Entwickler konnten die Version bereits seit Anfang Oktober herunterladen.) Apple erklärte, das neue Update bringe über 200 neue Features. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören der Safari-7-Browser, iBooks, Tabs im Finder und die iCloud Keychain. Mit iBooks will Apple versuchen, das von den iOS-Versionen von iBooks bekannte Lesegefühl gut auf den Mac zu bringen.

iCloud-Schlüsselbund

Setzt man OS X Mavericks das erste Mal auf, kommt neu die Aufforderung, einen vierstelligen PIN für das «iCloud-Schlüsselbund-Feature» zu erstellen. Die iCloud-Funktion ist dazu gedacht, Passwörter und WLAN-Kennwörter abzusichern.
Oben: Tabs (kein nerviges Klicken mehr durch mehrere Fenster), links unten: definierbare Tags zur Kategorisierung von Dateien

Tabs und Tags

Im Finder muss für mehrere Ordnerinhaltsansichten nicht mehr in mehreren Fenstern rumgeklickt werden. Dazu gibt es eine neue Tab-Funktion. Kategorisieren von Dateien ist künftig mittels Tags möglich. Tags stammen eigentlich aus der Bloggerwelt. Dort haben sie den Vorteil, Suchinhalte zu einem Thema schneller auffindbar zu machen. So können nun bei Apple ausgewählte Dateien zum Beispiel farblich gekennzeichnet werden, um sie per Tag-Filter schneller zu finden.

Zufall?

Wie Zdnet.de spekuliert, rückt das neue OS X damit von dem seit OS X 10.3 Panther üblichen Releasezyklus von rund zwei Jahren ab. Das könnte mit Microsofts geänderten Veröffentlichungszyklus für Windows zusammenhängen. Windows 8.1 ist seit dem 18. Oktober erhältlich.

Gerüchte bestätigen sich

Dann gleich noch eine Überraschung. Dazu gab es zwar am Vorabend schon ein paar Leaks. Die iLife- und iWork-Pakete erhalten ein Update für iOS und Mac.
Das sind die neuen Apps vom iLife- und iWork-Paket, sie sollen im Verlaufe des Tages als kostenlose Updates im App Store erscheinen (zum Redaktionszeitpunkt noch nicht der Fall)

iLife und iWorks: ebenfalls gratis

iLife beinhaltet unter anderem die Apps iPhoto, iMovie und Garageband. Es gibt vor allem Detailverbesserungen. iPhoto erhält neue Werkzeuge und Effekte inklusive 64-Bit-Optimierung. Erstellen von ganzen Fotobüchern geht jetzt auch übers iPad. Garageband für iOS beinhaltet über 32 vorgegebene Spuren. Hauptaugenmerk legte Apple auf die verstärkte iCloud-Integration. So werde die neue iWork-Funktion mit mehreren Usern über die iCloud und über mehrere Plattformen (iPad, iMac) nutzbar. iWork wird für den Mac komplett überarbeitet. Die neuen iLife- und iWork-Apps werden in Kürze im App Store aktualisiert werden.

Verfügbarkeit steht teilweise noch aus

Der Download soll für Neukunden und Bestandskunden verfügbar sein. Bestehende Nutzer, auf deren Rechnern Mavericks läuft, können angeblich im Verlaufe des Tages aktualisieren. Die Aktualisierung für Mac-Geräte steht offenbar noch aus. Für iOS-User gelte: iPhoto, iMovie, Pages, Numbers und Keynote sind gratis für iOS-7-Geräte, die am oder nach dem 1. September 2013 aktiviert wurden.

Mit OS X Mavericks kompatible Geräte:

  • iMacs ab Mitte 2007
  • 13-Zoll-MacBooks ab 2008
  • MacBook-Pro-Modelle mit 13-Zoll-Diagonale ab Mitte 2009
  • MacBook-Pro-Modelle mit 15 und 17 Zoll ab Mitte 2007
  • MacBook-Air-Modelle ab 2008
  • Mac Mini ab 2009
  • Mac Pro ab 2009

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Simon Gröflin
23.10.2013
Hallo aandima Naja, es ist sozusagen eines der ersten OS X Updates, das Apple für Apple-User gratis anbietet ;) Ich habe das neue OS X bis anhin nur auf einer Mac-Hardware getestet. Interessanter Input, danke! Hingegen fragt sich, ob das Beispiel Schule machen könnte und Apple künftig vermehrt solche Updates inklusive kompletter («Gratis»-)Office-Lösungen anbieten wird, womit dann Apple im Gegensatz zu Microsoft vermehrt auf Hardware-Erträge setzen könnte. Das war u.a. – eigentlich – auch noch eine Frage, die wir uns heute Morgen in der Redaktion gestellt haben;) Was denkt Ihr dazu? Die Diskussion ist hiermit eröffnet:) lg Simon

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aandima
23.10.2013
Geschäftsmodelle @Simon, Da denke ich würde Apple sein Geschäftsmodell nochmals bestätigen, seine Gewinne über eigene Hardware zu realisieren. Das würde bedeuten dass der Konzern auch in Zukunft sein Betriebssystem nicht portierbar machen möchte. Umgekehrt würde das für Microsoft keine grosse Katastrophe bedeuten, im Gegenteil, denn deren Geschäftsmodell ist die Portierbarkeit ihrer Betriebssysteme. Damit wäre MS sicher, das das auch in Zukunft so bleibt. Die Office-Betriebssysteme von Microsoft sind ja nicht sehr teuer, so dass hier Hardware plus Betriebssystem wohl kaum teurer zusammen werden als ein Mac mit Gratis Betriebssystem und Gratis Office vielleicht auch noch dazu. Aus meiner Sicht beisst sich Apple hier kaum an Microsoft, nur könnte die Distanz der Gesamtkosten zu Gunsten Apple vielleicht die Verkäufe der MAC leicht steigern gegenüber Microsoft Systemen. Aber wohl kaum in relevanten Zahlen. Was in Zukunft vielleicht eher relevant werden könnte, das ist die Sicherheit der neuen Cloud -Betriebssysteme, hier haben beide Konzerne noch etwas nachzuholen.

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gucky62
23.10.2013
Apple hat für sein OS X (Was im Prinzip ja auch nur eine BSD Unix-Variante ist) bisher immer weniger Geld verlangen können. Ich denke es lohnt sich gar nicht mehr das Update zu verkaufen. Der Aufwand dazu ist zu gross. Im Gegensatz zu MS hat Apple schon immer hauptsächlich mit der HW sein Geld verdient. Microsoft will ja seine Konzern gerade in diese Richtung umbauen und auch vermehrt auf Einnahmen aus dem HW Verkauft setzen. Ob das erfolgreich sein wird, wage ich zu bezweifeln. Apple macht dies wie gesagt schon seit Ewigkeiten. Bei MS könnte dieser Weg zum Absturz führen. Ein Mac OS auf einer anderen HW zum laufen zu bringen ist ja grundsätzlich möglich, nur eben rechtlich nicht zulässig und die dazu hilfreichen "Ergänzungen" gibt es kaum noch. Apple lebt hier auch von seiner Exklusivität, wobei die aktuellen MacBookPro's ein gutes Stück Hardware sind. Was bei beiden Anbietern inakzeptabel ist, ist Ihre Cloud Strategie, in welcher Sei den Kunden auf diese Dienste zwingen wollen. (Und davon halt ich ausser für Ausnahmen, grundsätzlich rein gar nichts.) (Aktuell siehe ITunes auf OS X und lokaler Datenabgleich mit iOS Devices.) Gruss Daniel

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multi-os
14.11.2013
re Somit relativiert sich diese Aussage doch stark, da der download an die hohen Preise für die Hardware von Apple gebunden zu sein scheint, oder etwa nicht? Nein, das relativiert sich keineswegs. Ein jedes OS ist für bestimmte Architekturen gemacht, ob nun proprietär wie Windows, Mac oder RedHatLinux, OS2/eComStation oder kostenloses, gar opensource wie die meisten Linux-Distributionen oder einige der BSD-Varianten. "Gratis" heisst eben "gratis" und nicht worunter ein OS oder ein Programm läuft - dies bestimmt der Anbieter. Die Grenzen zwischen Updates und Version-Upgrades können zudem ja auch fliessend sein, so viel mir ist, gibt's diesbezüglich keine festgelegte Definition (?). Ob man das Gratis-Upgrade auf Maverik als eine neue Lizenz-Strategie Apple's betrachten kann, ist mir persönlich noch nicht klar. Ich denke, sowohl bei Apple als bei Microsoft hat man erkannt, dass eine zu starke Konzentrierung auf Mobile (Geräte & OS) langfristig auch kontrproduktiv sein kann. Denn in diesem Geschäft wirken sich kurzfristige Markttendenzen massiv aus und ist entsprechend risikobehaftet. Der klassiche Desktop und selbst Laptops haben sehr Marktanteile verloren. Allmählich haben einige Anbieter erkannt, dass sie Desktop/Laptop-Produkte wieder mehr pflegen müssen und daher auch attraktiver gestalten sollten. Daher vermutlich auch das Gratis-Upgrade und bei MS die ja doch kurzfristige Aufrüstung von W8 auf W8.1.