News 21.08.2015, 08:55 Uhr

Project Ara verschoben - weil das modulare Telefon auseinander fällt?

Vor wenigen Tagen musste das Entwicklungsteam von Project Ara das zum Jahresende angepeilte modulare Smartphone wieder verschieben. Doch warum?
Vor wenigen Tagen musste das Entwicklungs-Team hinter «Project Ara» sein Baukasten-Smartphone wieder verschieben. Das modulare Smartphone besteht aus einer Basiseinheit, an welches Module gesteckt werden können. Das bisherige Konzept sah vor, dass einzelne Module magnetisch am sogenannten Endoskelett haften. Aus dem zunächst für Puerto Rico vorgesehenen Marktstart wird nichts. Jedenfalls vorläufig nicht. 
Zunächst machte ein Tweet die Runde der Entwickler die Runde: Die Elektropermanentmagneten hätten dem Falltest nicht standgehalten. Das Smartphone fiel auseinander - hiess es:
No more electropermanent magnets. #ProjectAra #FailedTheDropTest
— Project Ara (@ProjectAra) August 19, 2015
Was gestern medial breite Wellen geschlagen hat, erweist sich am Folgetag als schlichter PR-Gag. Womöglich, um mehr Erklärungsraum zu schaffen, warum das Projekt-Team nicht mehr weiter auf die speziellen Haftmagnete setzen will.
Google liess nach einem Tag verlauten: Die Twitter-Feeds des Vortags seien ein Scherz gewesen. Das modulare Smartphone sei gar nicht auseinandergefallen:
BTW #FailedTheDropTest was a joke. Didn't fail. We have been configuring a new solution. It's better too. #WorkingOnOurHumor
— Project Ara (@ProjectAra) August 20, 2015
Möglich ist auch, dass es gar nie einen Falltest gegeben hat. Zumindest erwähnt der Suchmaschinist nichts davon. Wahr an der Geschichte ist aber, dass das Entwicklungs-Team an einer neuen Technik tüftelt, welche die Magnete permanent zusammenhalten soll. 
Project Ara - Spiral-2-Prototyp
Laut den Twitter-Meldungen der Entwickler wird auch an einer verbesserten Modulen für Kamera und Akku gearbeitet. Gegenüber einigen Journalisten und Interessierten, welche die gestrige Twitter-Meldung ernst nahmen, dürften die Project-Ara-Macher nun ein wenig an Glaubwürdigkeit eingebüsst haben. Ob es nur am Humor liegt, den nicht alle gleich verstehen, ist die eine Frage. Die andere Frage ist wohl eher, ob das Projekt-Team bestimmte Entwicklungsziele konkreter umschreiben sollte. Wir hoffen, dass Google mit dem Projekt weitermacht. Nach wie vor ist aber nicht klar, wann und wo die Entwickler das Baukasten-Handy lancieren werden. Da auch in dieser Hinsicht nichts kommuniziert wird und Google nichts dementiert, dürfte es sicher noch mindestens ein Jahr dauern.

Autor(in) Simon Gröflin



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