Tipps & Tricks 01.09.2011, 05:53 Uhr

Daten ab einer defekten Harddisk retten

Problem: Eine Nutzerin brachte mir ein defektes Notebook, bei dem offenbar die Festplatte hinüber ist. Eine aktuelle Datensicherung fehlt leider. Die Daten sind zwar nicht gerade lebenswichtig, aber es wäre schön, z.B. noch die Ferienfotos zu retten. Ein Versuch, das System ab einer Ubuntu-Linux-CD zu starten, schlug fehl. Was könnte ich noch versuchen? Ich habe gehört, man könne die Festplatte kurz in den Tiefkühler legen. Stimmt das?
Lösung: Das mit dem Tiefkühler funktioniert nur in wenigen Fällen, etwa wenn der Defekt mit dem Motorlager zu tun hat. Wenn es ein Headcrash oder eine defekte Steuerplatine ist, wird die Tiefkühlmethode nichts nützen. Da hilft nur noch der Gang zum extra teuren Spezialunternehmen, besonders dann, wenn die Daten geschäftskritisch oder anderweitig sehr wichtig wären. Da würden wir sogar empfehlen, keine eigenen Rettungsversuche zu unternehmen.
Wenn Sie aber ohnehin nichts mehr zu verlieren haben, ist es den Versuch wert. Besorgen Sie sich unbedingt zuerst einen IDE/SATA-zu-USB-Adapter, ähnlich jenem im Bild. Mit diesem können Sie später die Disk schnell und einfach per USB an Ihren eigenen PC oder Laptop anschliessen und versuchen, auf der Platte noch ein paar Dateien aufzuspüren. Einen solchen Adapter erhalten Sie im Fachhandel, beispielsweise bei Brack, Digitec oder Steg. Es gibt unterschiedlich ausgestattete Geräte ab 30 bis rund 100 Franken. Ein solcher Adapter kann Ihnen auch später noch gute Dienste leisten; achten Sie vielleicht deshalb darauf, dass er bereits USB 3.0 unterstützt.
Das Vorgehen: Bauen Sie die Festplatte aus. Versuchen Sie erst, die Platte mittels Adapter ohne Kühlung an Ihren PC/Laptop anzustöpseln. Falls sie wirklich keine Daten rausrückt, rollen Sie sie in Haushaltspapier ein und hüllen Sie das Ganze in einen Plastikbeutel oder -behälter, sodass die Gefahr von Kondenzwasser reduziert wird. Legen Sie sie für rund vier Stunden in den Tiefkühler. Danach nehmen Sie sie schnellstens mit dem Adapter in Betrieb. Sollte dann ein Zugriff möglich sein, fangen Sie beim Retten am besten mit den wichtigsten Daten an. (PCtipp-Forum)



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