News 12.04.2016, 08:19 Uhr

WordPress ab sofort mit Gratis-SSL-Verschlüsselung

Der Webdienstleister WordPress.com stellt nun allen seinen Kunden kostenlose SSL-Zertifikate zur Datenverschlüsselung und Zertifizierung ihrer Seiten aus.
Verschlüsselung für alle: Ab sofort erhalten alle Kunden des Webdienstleisters WordPress.com kostenlose SSL-Zertifikate für ihre Blogs und Webseiten. Bislang wurden die verschlüsselten Verbindungen lediglich für Subdomains von WordPress.com angeboten. Die Verteilung der Zertifikate erfolgt in Zusammenarbeit mit der Let's-Encrypt-Initiative, die unter anderem von Mozilla, der EFF und Facebook unterstützt wird.
Die Umstellung auf HTTPS soll in erster Linie die Sicherheit der Webseiten ausbauen und diese gegen Überwachung, Cookie-Klau, Account-Hijacking und andere Bedrohungen aus dem Netz wappnen. Positiver Nebeneffekt: Da Google die Verschlüsselung via HTTPS als positiven Faktor betrachtet, erreichen verschlüsselte Webseiten bessere Plätze in den Suchergebnissen.
Wie WordPress.com in einem Blog-Eintrag erläutert, erfolge die Umstellung automatisch – Betreiber müssen sich also nicht mit dem Management von SSL-Zertifikaten herumschlagen. Alle HTTP-Anfragen werden vom Anbieter per Redirect auf ihren verschlüsselten HTTPS-Gegenpart weitergeleitet. WordPress-Kunden können anhand des grünen Schlosssymbols in der Adresszeile im Browser erkennen, ob die eigene Seite bereits verschlüsselt übertragen wird.

Datenschutz auf dem Vormarsch

Seit dem Streit zwischen Apple und den US-amerikanischen Bundesbehörden ist die Verschlüsselungsdebatte wieder in aller Munde. Während das FBI am liebsten eine Backdoor in sämtlichen Verschlüsselungstechnologien hätte, stellen sich die Anbieter aus dem Silicon Valley quer und forcieren die Absicherung ihrer Dienste. So hat etwa erst in der vergangenen Woche der Messenger-Riese WhatsApp eine plattformübergreifende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung angekündigt.
Ganz uneigennützig ist das neu erblühende Bewusstsein für Datenschutz allerdings nicht; denn für viele Anbieter ist die Verschlüsselung der eigenen Dienste auch ein Verkaufsargument gegenüber professionellen Nutzern, die auf hohe Sicherheitsstandards angewiesen sind.



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