News 23.05.2016, 10:15 Uhr

Schweizer entsorgen weniger Elektroschrott

Weniger Röhrenbildschirme, dafür mehr Kühlelemente vom hitzigen Sommer: Die Schweizer Bevölkerung hat im Jahr 2015 134'000 Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräte zur Entsorgung abgegeben.
Die Schweizer Bevölkerung hat im Jahr 2015 134'000 Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräte zur Entsorgung abgegeben, wie die Stiftung SENS und der Verband der ICT-Anbieter Swico am Montag mitteilten. Das Gesamtgewicht ging damit im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück (136'000 Tonnen). Der Gewichtsrückgang ist vor allem auf die Verlagerung bei Röhren- und Flachbildschirmen zurückzuführen. Die Folgen des Hitzesommers 2015 waren auch im Recycling spürbar: Besonders viele Kühl- und Gefriergeräte wurden im vergangenen Jahr zurückgegeben.
In der Schweiz können Elektro- und Elektronik-Altgeräte kostenlos zum Recycling abgegeben werden. Dies dank der vorgezogenen Recyclinggebühr (vRG), die beim Kauf eines neuen Produkts anfällt. Organisiert und verwaltet wird das Elektronik-Recycling durch die beiden Rücknahmesysteme SENS eRecycling und Swico Recycling. Im Jahr 2015 sind insgesamt 133'789 Tonnen Elektroschrott angefallen (Vorjahr 136'209). Das entspricht 16 kg pro Einwohner. Im Bezug auf das Gesamtgewicht fallen 59 Prozent auf Haushaltgeräte und Leuchtmittel (SENS eRecycling), 41 Prozent sind Altgeräte aus Informatik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik (Swico Recycling).

Mengenzunahme bei fast allen Gerätekategorien

Insgesamt wurden im SENS System 79'068 Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräte zurückgenommen und verarbeitet. Die Rücknahmemenge wurde gegenüber dem Vorjahr in fast allen Kategorien gesteigert. Mit 631'500 Haushaltgrossgeräten (Vorjahr: 583'900) und 406'100 Kühl-, Gefrier-, Klima- und Kompressorgeräten (Vorjahr: 381'100), spricht man von einer Steigerung von 8 und 7 Prozent. Bei den Haushaltkleingeräten nimmt die Menge mit 26'109 Tonnen (Vorjahr: 25'418 Tonnen) um 3 Prozent und bei den Leuchtmitteln mit 1144 Tonnen (Vorjahr: 1121 Tonnen) um 2 Prozent zu. Nahezu gleich wie im Vorjahr sind die Leuchten mit 3320 Tonnen (Vorjahr: 3360 Tonnen) und ein leichter Rückgang ist bei den Photovoltaikmodulen mit 71 Tonnen Material (Vorjahr: 73,7 Tonnen) zu verzeichnen.

Leichtgewichte weiterhin auf dem Vormarsch

Auch im Jahr 2015 hat sich der Technologiewandel bei den Elektronikgeräten im Recycling bemerkbar gemacht. Das Gesamtgewicht an Geräten aus Informatik, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation ist auf 54'721 Tonnen gesunken (Vorjahr: 58'671 Tonnen). Im Gegensatz zu den Stückzahlen, die weiterhin angestiegen sind. Ausschlaggebend für den Trend zu weniger Gesamtgewicht mit höheren Stückzahlen ist die Verlagerung bei Flach- und Röhrenbildschirmen. Die Zahl an zurückgebrachten CRT-PC-Monitoren ist um 12 Prozent gesunken, bei den Fernsehern sind es 10 Prozent. Im Vergleich dazu sind die Stückzahlen bei LCD-Bildschirmen um 4 Prozent (PC) und 3 Prozent (TV) angestiegen. Diese Entwicklung wirkt sich spürbar auf das Gesamtgewicht aus.


Autor(in) Simon Gröflin



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