Kommentar 01.08.2003, 09:15 Uhr

Das Freitagsbit: PatrioPC

Die WWKolumne
Die Firma Toptem lässt bestimmt heute, am Schweizer Feiertag, ein paar Korken knallen. Oder schmeisst ein paar ihrer Swissflash-Speicher an die Wand. Geräusch ist Geräusch. Die Firma betont in ihrer Pressemitteilung die Vorteile des Produktionsstandortes Schweiz. Ihre USB-Speichersticks werden nämlich - wie der Name nahelegt - in der Schweiz produziert.
"Mit straffem Management können hier in der Schweiz Ineffizienzen ausgemerzt werden", heisst im Begleitpapier zur Marktlancierung der neuen, patriotischen Speichermodule. Die Manager möchte ich kennen lernen... Jene, die ich aus dem Wirtschaftsteil der Zeitungen kenne, sind höchstens beim Abkassieren effizient.
Etwas bescheidener lanciert Minolta die Swiss Edition einer neuen Digitalkamera. Rot mit Schweizerkreuz - da wissen die Langfinger am Ferienort wenigstens, dass der Beklaute nicht aus dem ärmsten Land stammt. Gut fürs Gewissen.
Aber wenn ich länger darüber nachdenke: Die idée suisse ist doch ganz gut. Ich meine: Wir sind zwar nicht in der EU, dafür in der WU. Die Windows Union verlangt nach einer Plattform zur Schaffung einer neuen nationalen Identität. Also, liebe Hersteller: Ich will PCs mit Schweizer Kreuz satt. Ich mag Festplatten, die "Trittst im Morgenrot daher" [1] surren. Will einen PC, der erst startet, wenn man die dritte Strophe fehlerfrei rezitiert. Das würde erst noch sämtliche biometrischen Zugangskontrollen überflüssig machen... Ich will Systeme, bei denen die Eingabe der Passnummer als Passwort genügt.
Der PatrioPC würde sich wie die Feuerwehr verkaufen, die an die Brandplätze eilt. In dem Sinn und Geist: Ein schönes Feuerwerk!



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.