News 03.12.2013, 11:29 Uhr

Neun von zehn Schweizern zahlen nicht für Musik-Streaming-Dienste

Der CD-Player ist faktisch tot – und: Neun von zehn Schweizern zahlen nicht für Streaming-Dienste. Das ergibt eine aktuelle Comparis-Studie.
Mit diesem Gerät hören Schweizerinnen und Schweizer am häufigsten Musik ...
Neun von zehn Schweizern zahlen bei Musik-Streaming-Diensten wie Spotify und Internetradio nicht fürs Musikhören. Grösser sei die Zahlungsbreitschaft bei Download-Diensten wie iTunes. Das ergibt eine aktuelle Umfrage des Internetvergleichdiensts Comparis.ch. Befragt wurden rund 1200 Internetnutzer im Alter von 15 bis 74 Jahren.
Mit den Handys hören 14 Prozent der Befragten Musik. Zusammen mit PC-Usern, Nutzern von MP3-Playern und Tablets sind das etwa 32 Prozent. Gut ein Drittel der Schweizer lädt sich demnach digitale Musik auf ein Gerät. Die Nutzergemeinde der Audio-CD kommt dabei noch auf schlappe 9 Prozent. «Somit ist die CD ein Auslaufmodell», wie Ralf Beyeler, der Telecom-Experte von Comparis.ch selber festhält. Interessanterweise dominiert im Moment nur das konventionelle Radio mit 57 Prozent. Diese hohe Prozentzahl ist aber wiederum auf den Autoradiokonsum zurückzuführen.

Internetradio am beliebtesten

Dass das Internet einen enormen Stellenwert eingenommen hat als Musikquelle, bestätigt die Zahl der regelmässigen Nutzer von Onlineangeboten. Jeder Vierte macht von einem Onlinestreaming-Dienst (wie Spotify) Gebrauch, um Musik direkt ab Internet zu hören, ohne die Musik zu speichern. Internetradio macht einen hohen Nutzeranteil von ca. 32 Prozent aus. 28 Prozent der internetaffinen Konsumenten greifen auf Musikdienste mit Download-Funktion (wie iTunes) zurück.

Musik streamen gerne – aber ohne Bezahlung

Die Zahlungsbereitschaft ist allerdings bei digitaler Musik nicht sonderlich hoch. Besonders geht das aus den Befragungen zu Streaming-Diensten hervor: 93 Prozent der regelmässigen «Streamer» geben an, nie für Musik solcher Anbieter zu zahlen respektive ein Premium-Abo zu lösen. Von den Internetradiohörern geben 91 Prozent an, sowieso nie für Musik zu bezahlen.

Apple war Pionier bei Download-Diensten

Wie wenig zahlungsfreudig die Nutzer von Onlinemusik-Diensten sind ...
Am ehesten wird noch bei Download-Diensten wie iTunes gezahlt. Bei Download-Diensten generell geben 45 Prozent an, für Musikangebote zu bezahlen. Aber woran liegt das? Ralf Beyeler von Comparis.ch meint: «Apple ist rechtzeitig auf den Zug aufgesprungen und hat mit iTunes ein Bezahlmodell geschaffen, das für die Nutzer bequem zu handhaben ist.»

Hat das «Apple-Modell» Zukunft?

Es fragt sich aber, wie zukunftsträchtig das «Apple-Modell» tatsächlich ist. Vor allem bei jüngeren Schweizern ist die Zahlungsbereitschaft, basierend auf diesen Umfrageergebnissen, nicht sonderlich hoch. Gerade mal 25 Prozent der Altersgruppe von bis zu 29 Jahren zahlen für solche Dienste; 56 Prozent der Über-Dreissiger zahlen im Moment noch für Download-Angebote.

Autor(in) Simon Gröflin



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