News 10.09.2013, 09:18 Uhr

PlayStation Vita TV: Sonys Zweitkonsole

Sony hat die PlayStation Vita TV vorgestellt. Die neue Minikonsole bietet Video-Streaming, Vita-Games, Mail, Browser und in Zukunft: PlayStation-4-Games.
Die PlayStation Vita TV ist eine Mischung aus Streaming-Box und Gamekonsole
Mit der PlayStation Vita TV hat Sony eine zweite Gamekonsole für das Jahr 2013 angekündigt. Die Miniatur-PlayStation soll einerseits als Set-Top-Box dienen, andererseits PlayStation-Vita-Games abspielen. Was auf den ersten Blick als ein unnötiges Stück Hardware für einen Nischenmarkt erscheint, hat durchaus Potenzial.
Die PlayStation Vita TV misst 105,0 x 65,0 x 13,6 Millimeter und wird per HDMI mit dem TV-Gerät verbunden. Zu den Kernfeatures gehört Musik- und Video-Streaming, PlayStation Vita Games, einen Internetbrowser und E-Mail. Dazu kommen verschiedene Apps für Social Media und andere Dienste. Videoanbieter Hulu ist bereits an Bord, weitere dürften folgen. Einige Einschränkungen gibt es bei den Games. Da einige Vita-Spiele von Hardware-Features der Handheld-Konsole, wie dem Touchscreen, Gebrauch machen, können diese Spiele auf der Vita TV nicht verwendet werden. Dafür ist die gesamte Bibliothek der PSone-Classics verfügbar. Laut Sony kommt die Vita TV zum Launch auf bereits über 1300 Games, alt und neu.
Das wichtigste Feature für Gamer dürfte aber die Remote-Play-Funktion für die PlayStation 4 sein. Damit kann die Vita TV als Terminal für PlayStation-4-Games agieren und, zum Beispiel, Games über WLAN auf einen zweiten Fernseher senden. Remote Play soll auf den Launch der PlayStation 4 per Software-Update nachgeliefert werden, ebenso wie die Unterstützung für den neuen Dualshock-4-Controller.
Die PlayStation Vita TV erscheint in Japan am 14. November und kostet rund 100 Franken. Ein Bundle mit Gamepad und einer proprietären Vita-Speicherkarte kostet rund 150 Franken. Wann und ob die Vita TV in der Schweiz erhältlich sein wird, ist noch nicht bekannt.

Der mässige Erfolg der Minikonsolen

Günstige Minikonsolen gibt es schon einige. Das berühmteste Beispiel: die auf Android basierte Ouya. Der Erfolg der kleinen Gamekonsolen war aber bisher limitiert. Das mangelnde Angebot an grossen Games für die Android-Plattform und der Nischenmarkt zwischen reinem TV-Angebot und immer günstiger werdenden «ausgewachsenen» Gamekonsolen wurden oft für die mittelmässigen Verkaufszahlen verantwortlich gemacht. Doch warum sollte Sony in so einen Markt einsteigen? Die PlayStation Vita ist nicht der grosse Kassenschlager, der eine TV-Variante rechtfertigen würde. Hulu-Streaming ist nett, aber in jedem Smart-TV integriert und vielerorts nicht verfügbar. Auch einen Browser und E-Mail am TV ist nichts Weltbewegendes. Es bleiben also die Vita-Games, die PlayStation Classics und das Killerfeature Nummer eins:

Gaikai

Bei der Übernahme des Game-Streaming-Anbieters Gaikai gab sich Sony zuversichtlich, schon bald neue Technologien aus der Zusammenarbeit präsentieren zu können. Die PlayStation Vita TV dürfte zu einem wesentlichen Teil daraus resultieren. Streaming von PlayStation-4-Games innerhalb des LAN hebt die Vita TV von der Konkurrenz ab und macht das Gerät sinnvoll. Fast alle, die nicht alleine leben und eine PlayStation am grossen Fernseher im Wohnzimmer angeschlossen haben, dürften das Problem kennen: Man will in Ruhe zocken, doch Mitbewohner, Freundinnen, Ehemänner und Enkelkinder wollen auch an die Flimmerkiste. Streaming über LAN könnte hier den einen oder anderen Konflikt vermeiden. Interessant wird in Zukunft auch das Streaming über eine Internetverbindung. Die PlayStation Vita TV könnte hier als portabler Empfangsclient für die PlayStation zu Hause dienen. Die Konsole könnte dabei per Smartphone-App ferngesteuert werden.
In der PlayStation Vita TV steckt einiges an Potenzial. Wie gut die Ausführung der einzelnen Features ist und wie sie sich im Alltag bewähren wird sich zeigen.



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