News 04.06.2014, 12:57 Uhr

Hands-On: Surface Pro 3

PCtipp konnte das neue Surface Pro 3 von Microsoft bei einem Hands-On begutachten.
Am 20. Mai hat Microsoft sein neues Tablet Surface Pro 3 der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Die Redmonder hoffen natürlich auf einen Durchbruch, hat doch bis jetzt das Surface-Abenteuer unter dem Strich Geld gekostet - 493 Millionen US-Dollar an Einnahmen stehen 539 Millionen Dollar Ausgaben gegenüber. Das geht aus einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC im Mai dieses Jahres hervor.
Doch das hielt den Software-Giganten nicht davon ab, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuverfolgen und sein eigenes Tablet weiterzuentwickeln. Was daraus herausgekommen ist, kann sich durchaus sehen lassen. In Wallisellen durften wir ein Prototyp des Surface 3 begutachten. Produktmanager Massimo Erroi präzisierte, dass einzig der stufenlos einstellbare Kickstand nicht dem Original entspricht - hier wurde noch nachgebessert. Der Rest des Geräts, vom Display über die Verarbeitung bis zum Innenleben sei so, wie es im August auch in der Schweiz offiziell in den Handel kommt. 
Was sofort auffällt, ist das geringe Gewicht des Tablets. Trotz des sehr grossen Displays von 12 Zoll und einer Dicke von 9 Millimetern bringt das Surface 3 nur gerade 800 Gramm auf die Waage. Als Vergleich: Das deutlich kleinere Surface 2 Pro wiegt 920 Gramm und ist viel dicker. Auch lässt die gut verarbeitete Magnesiumlegierung das Surface 3 hochwertiger erscheinen und anfühlen als sein Vorgängermodell.

Laptop-Ersatz dank Type Cover und Innenleben

Zum Schreiben konnten wir die Type-Cover-Tastatur ausprobieren, die jedoch für rund 150 Franken in verschiedenen Farben dazugekauft werden kann - sie ist aber eigentlich ein Muss. Das Keyboard wurde nochmals verbessert, das Tracking-Pad reagiert besser und es schreibt sich angenehm und dank Hintergrundbeleuchtung auch im Dunkeln. Die Tastatur kann im Übrigen auch für die Vorgängermodelle gebraucht werden, der magnetische Anschluss bleibt derselbe. Äusserst praktisch und angenehm zum Schreiben finden wir die Option, dass die Tastatur leicht angewinkelt an das Gerät angeheftet werden kann. Genau solche Details machen es aus, dass man vom Surface Pro 3 durchaus von einem vollwertigen Laptop-Ersatz sprechen kann. Die Docking-Station mit zusätzlichen Anschlüssen komplettiert diesen Ersatzgedanken.
Angenehm: Die Type-Cover-Tastatur kann angewinkelt werden
Quelle: IDG
Auch bezüglich dem Innenleben und der externen Anschlüsse ist man mit dem Surface gut bedient. Das Surface Pro 3 ist mit aktuellen Intel-Prozessoren der neusten Generation ausgestattet. Man kann zwischen i3, i5 und i7 wählen, ebenso unterschiedliche Festplattengrössen und Arbeitsspeicher. Der Akku soll 9 Stunden halten – das konnten wir nicht abschliessend testen. Als externe Anschlüsse gibt es einen USB 3.0, einen Micro-SD-Slot, einen Mini-Display-Port sowie einen Kopfhöreranschluss. Mehr brauchts für unterwegs auch nicht.

Display und Surface Pen

Das Display ist im Verhältnis 3:2 aufgeteilt und hat eine Auflösung von 2160 x 1440 Pixeln. Zum Arbeiten ist das angenehm, man kriegt mehr Informationen auf das Display. Jedoch ist das Tablet im Gegensatz zu einen iPad oder Nexus 8 schon sehr gross. Das geringe Gewicht macht jedoch einiges wett. Die beiden 5-Mpx-Kameras verrichten ihren Dienst, sind aber keine Highlights. Hingegen kann der Surface Pen durchaus als Highlight bezeichnet werden. Das Schreiben und Zeichnen fühlt sich damit sehr natürlich an - gut vorstellbar, dass sich Kreative mit diesem Stift schnell anfreunden werden.
Grössenvergleich von links: Nexus 8, iPad Air, Surface Pro 3
Quelle: IDG

Preise und Verfügbarkeit

An wen richtet sich das Gerät? Microsoft schreibt in seiner Medienmitteilung, dass sich das Unternehmen mit der Einführung des Surface Pro noch stärker zum Business bekennt. Diesen Eindruck teilen wir, in unseren Augen ist das Surface Pro 3 nur bedingt ein Consumer-Produkt für den Zwischendurchgebrauch auf dem Sofa. Zu teuer und auch zu gross scheint es uns. Die günstigste Variante mit einem i3-Prozessor, einer leeren 64 GB Festplatte (ohne Windows 8.1) und 4 GB RAM soll für 899 Franken angeboten werden (ohne Type-Cover). Die Ferrari-Variante mit i7-Prozessor, 512 GB Festplatte und 8 GB RAM soll ganze 2199 Franken kosten. Viel Geld für den gewöhnlichen Consumer. Hingegen können wir uns durchaus vorstellen, dass das ein attraktives Angebot für Unternehmen sein kann.

Fazit

Microsoft hat mit dem Surface Pro 3 ein gelungenes und gut verarbeitetes Gerät präsentiert, welches das Versprechen, ein vollwertiger Laptop-Ersatz zu sein, einlösen kann und wird. Wegen dem hohen Preis wird es jedoch einen schwierigen Stand im Consumer-Markt haben. Will Microsoft dort Fuss fassen, sollte die Firma der RT-Variante nochmals eine Chance geben - auch, weil dies in unseren Augen das verkannteste Arbeits- und Unterhaltungstablet schlechthin ist.

Autor(in) Marcel Hauri



Kommentare
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beach
22.09.2014
Bildschirmbedienung Touchpad und Stift funktionieren einwandfrei. Hingegen funktioniert das ganze mit den Fingern nicht bei allen Schaltflächen (Apps, Funktionen usw.). Auch mehrmaliges Kalibrierung bring keine Besserung! Ohne Fingereingabe ist ein Tablet wertlos...