Tipps & Tricks 04.08.2000, 20:00 Uhr

Diskettenlaufwerk greift in Windows 9x wie von Geisterhand auf irgendwelche Daten zu

Seit einiger Zeit greift mein PC unter Windows 9x wie wild aufs Laufwerk A: oder manchmal auch auf die Festplatte zu. Was spukt da in meinem PC rum?
Sie wurden Opfer eines leidigen Windows 9x-Bugs. Für das schräge Verhalten des Betriebssystems gibt es einige Lösungsmöglichkeiten, denn das Problem ist nicht einfach nur auf den Explorer oder den Einsatz von Norton Navigator beschränkt. Auch hat der Bug nichts mit dem Primärzugriff aufs Laufwerk A: zu tun, da ein Reboot das Problem offensichtlich nicht löst. Folgende Lösungsmöglichkeiten stehen zur Auswahl:
1. Löschen Sie die Einträge unter Start/Dokumente. Es kann sein, dass Sie einmal Dokumente vom Laufwerk A: eingelesen haben und diese nun dort mit der Pfadangabe A: aufgeführt werden. Windows sucht nun bis zum Schwarzwerden und merkt intelligenterweise nicht, dass die Diskette zu einem Wechseldatenträger gehörte; also auch nicht mehr vorhanden sein könnte.
2. Löschen Sie ungewollte Einträge unter Start/Programme/Autostart. Falls Sie Microsoft Office installiert haben, können Sie den Eintrag "Findfas" löschen (Eintrag mit "Fähnchen"-Symbol). Es handelt sich um die Microsoft-Indexerstellung, welche für einen schnelleren Office-Start zuständig sein soll. In der Praxis ist davon aber nichts zu spüren und in Anbetracht der Probleme, welche dieses Tool bereitet völlig sinnlos. Die Indexerstellung scannt das System alle zwei Stunden. Falls Sie einmal ein Dokument auf Diskette gespeichert haben, könnte es durchaus sein, dass die Indexerstellung auch Laufwerk A: "abklappert".
3. Checken Sie Ihr System auf potentielle Viren. Einige User meldeten dieses "Diskettenlaufwer-Syndrom" mit dem Virus "Neuville".
4. Durchsuchen Sie Ihre Festplatte nach *.PIF-Dateien, die auf Laufwerk A: verweisen.
5. Entfernen Sie mit dem Editor/Notepad in der Datei "MSDOS.SYS" den Eintrag LocalLoadHigh=1.
6. Überprüfen Sie in der Registry (C:\Windows\Regedit.exe den Eintrag HKEY_CLASSES_ROOT/CLSID auf allfällige Verweise auf *.OCX- oder *.DLL-Dateien, die auf Laufwerk A: verzweigen. ACHTUNG: Bitte machen Sie vor Manipulationen in der Registry unbedingt eine Sicherungskopie von Regedit.exe! Im Falle eines Absturzes durch fehlerhafte Regedit-Einträge können Sie dann die Sicherungskopie einfach rücküberspielen.
7. Unter Start/Einstellungen/Systemsteuerung/System/Gerätemanager können Sie den Diskettenlaufwerk-Eintrag entfernen.
Wenn Sie Windows das nächste mal neu starten, wird der Laufwerk-Treiber neu installiert.
8. Falls Sie Norton Navigator benutzen, sollten Sie die Einträge der Run-History löschen. Laden Sie sich den Bugfix von Symantec herunter [1] . Tritt das Fehlverhalten mit einer anderen Applikation auf, so müssen Sie die jeweilige Run-History der betreffenden Anwendung löschen.
8a. Neben Norton Navigator gibt es noch andere Programme, die das "Laufwerk A:-Syndrom" provozieren: McAfee Antivirus 95 - versuchen Sie NAV vollständig zu deinstallieren oder deaktivieren Sie in der Erkennungs-Schablone des VShield-Konfigurations-Managers die Zugriffs- und Herunterfahr-Optionen im Scan Disk On-Bereich.
8b. First Aid 95 - versuchen Sie das Programm ganz zu entfernen oder disablen Sie die Unterstützung für lange Filenamen unter Windows 98. Besorgen Sie sich ein Software-Update.
8c. HiJack für Windows 98 - schalten Sie die Option "Enable HiJack Shell Extensions" in der Systemsteuerung ab.
8d. Konica Picture Show - entfernen Sie dieses Programm vollständig.



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