News 29.01.2014, 12:29 Uhr

«Alte WLAN-Geräte verlangsamen Netzwerke»

Cisco meint, ältere WLAN-Geräte «verschmutzen» Bandbreiten und will zusammen mit der Wi-Fi Alliance Group ein neues Zertifikat aushandeln.
Der IEEE-802.11-Standard hat eine lange Geschichte hinter sich. Ihn gibt es in unzähligen Versionen mit Geschwindigkeiten von bis zu 6,9 Gbit/s. Um 1997, im Geburtsjahr des WLANs, arbeiteten erste Geräte mit Datenraten von nur 1-2 Mbit/s. Ein paar Jahre später gab es eine für damals rasante Erhöhung mit 11 Mbit/s, was dem WLAN-Standard schlussendlich zum Durchbruch verhalf. Mit der Zeit verstaubte der 802.11b-Standard wieder, der wiederum vom 802.11g-Standard mit 54 Mbit/s überholt wurde, dann wieder vom 802.11n-Standard mit bis zu 600 Mbit/s Geschwindigkeit. Der neuste Standard, 802.11ac, arbeitet erstmals im Gigabit-Bereich. Allen Standards gemein ist die Rückwärtskompatibilität mit alten WLAN-Standards.

Nachfolgestandards mir Abwärtskompatibilität

Die alten Standards wurden jedoch nie von den neuen ersetzt – und genau darin liegt das Problem: Man wollte mit Nachfolgestandards immer Kompatibilität zum Vorgängerstandard sicherstellen. Selbst neuste WLAN-Router können mit alten Endgeräten via 1-Mbit- respektive 2-Mbit-Raten vom 2,4-GHz-Band kommunizieren. Kommt dazu, dass Bluetooth ebenfalls im 2,4-GHz-Spektrum funkt. Umso langsamer der WLAN-Verkehr, umso wahrscheinlicher die Annahme, dass ein älteres Gerät die kleinen Kanäle besetzt. Brian Hart von Cisco meint, diese niedrigen Raten werden heute kaum noch gebraucht. Dennoch tasten manchmal selbst moderne WLAN-Geräte aus irgendwelchen Gründen alte Datenraten ab, wenn gerade kein freies Netzwerk gefunden wird.

Green-Label gegen «Verschmutzung»

Cisco empfiehlt dem Handel, künftige WLAN-Produkte auf 6-Mbit- oder 11-Mbit-Bandbreite auszulegen. Ein neuer Approach könnte die Einführung eines «Green Labels» sein. So müssten sich mit der Zeit alle Händler daran gewöhnen, neue Produkte auf den Markt zu bringen, die nur mit neusten Datenraten funken und keine veralteten Segmente im 2,4-GHz-Spektrum «verschmutzen».

Qualcomm und Cisco hatten schon gute Gespräche

Begeistert von der Idee eines Green Labels ist offenbar auch der Vice President von Qualcomm. Einige Industrieanalysten seien gemäss PCWorld schon länger der Auffassung, dass die Zeit reif sei, im WLAN-Bereich Verbesserungen anzustreben. Da es im Zeitalter des Internets der Dinge immer kleinere WLAN-Gadgets geben werde, werden jene Geräte auch über grössere Distanzen hinweg mit dem WLAN-Accesspoint kommunizieren müssen.

Autor(in) Simon Gröflin




Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.