News 28.02.2019, 09:54 Uhr

Das erste von Robotern und 3D-Druckern gebaute «Wohnhaus» ist eröffnet

Das smarte und gleichzeitig weitgehend digital geplante und gebaute DFAB House in Dübendorf hat eine mehrstufige Einbruchsicherung, automatisierte Blend- und Beschattungsmöglichkeiten sowie vernetzte, intelligente Haushaltsgeräte.
Das DFAB House steht auf der obersten von drei Plattformen des NEST-Gebäudes
Quelle: Roman Keller
Auf dem NEST-Gebäude der Empa (Eidg. Material-Prüfungs- und Forschungsanstalt) und Eawag (Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) in Dübendorf ist das «DFAB House» eröffnet worden. DFAB steht für «Digital Fabrication». Es ist laut Empa das weltweit erste bewohnte «Haus», das nicht nur digital geplant, sondern auch weitgehend digital gebaut wurde – mit Robotern und 3D-Druckern. 
Das dreigeschossige «Wohnhaus» wurde auf der obersten von drei Plattformen des NEST-Gebäudes gebaut. Auf dem modularen Forschungs- und Innovationsgebäude der Empa und Eawag können Forschende zusammen mit Industriepartnern neue Bau- und Energietechniken testen.
Das Dach besteht aus einer feingliedrigen Betondecke, die in 3D-gedruckte Schalungen gegossen wurde, wie es in einer Mitteilung heisst. Ein Bauroboter erstellte eine geschwungene Betonwand für das Wohnzimmer. Diese Ästhetik erinnere «entfernt an die Filmsets des Schweizer Künstlers HR Giger», schreibt die Empa. Im digitalen Haus lassen sich auf Zuruf die Storen öffnen und der Wasserkocher einschalten. 
Im Erdgeschoss säumen 15 individuelle, digital gefertigte Betonpfosten die Fassade. Die doppelt gekrümmte Mesh-Mould-Wand trägt die Last der Smart-Slab-Decke
Quelle: Roman Keller

Ein intelligentes «Zuhause»

In rund zwei Monaten werden die ersten Bewohnerinnen und Bewohner im intelligenten «Zuhause» einziehen; dabei handelt es sich um akademische Gäste von Empa und Eawag.
Das digitale Haus wird vier Kurzzeitbewohner beherbergen, die gemeinsame Wohnbereiche nutzen können
Quelle: Roman Keller
Ein Firmenkonsortium unter der Leitung der digitalSTROM AG hat laut Mitteilung im DFAB House erste Smart-Home-Lösungen eingebaut. Dazu gehöre eine intelligente und mehrstufige Einbruchsicherung, automatisierte Blend- sowie Beschattungsmöglichkeiten und die neuste Generation vernetzter, intelligenter Haushaltsgeräte. 
Zwei Start-up-Ideen, die von Forschenden der Empa und der Eawag begleitet werden, sollen dabei helfen, zusätzlich Energie zu sparen. Zum einen werde die Wärme des Abwassers, die sonst verloren gehe, über Wärmetauscher direkt in den Duschwannen zurückgewonnen, und zum anderen fliesse das warme Wasser bei Nichtgebrauch aus den Leitungen zurück in den Boiler, anstatt in den Wasserleitungen abzukühlen. 
Laut der Mitteilung haben für den Bau der Unit DFAB House Forschende aus acht Professuren der ETH Zürich im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) «Digitale Fabrikation» mit Industriepartnern zusammengearbeitet.



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