Tests 15.12.2011, 09:23 Uhr

Test: Micro-Nikkor 40 mm / 2,8 G

Mit seinem moderaten Preis könnte man das neue 40-mm-Makro von Nikon für eine Arme-Leute-Linse halten, doch der neuste Spross der Japaner hat es in sich.
Gerade einmal 235 Gramm wiegt das Objektiv, und auch seine Länge von 65 Millimeter erfordert nur wenig Körpereinsatz beim Transport. Die maximale Blendenöffnung beträgt f/2,8. Das Objektiv ist für das APS-C-Format gerechnet; auf Kleinbild umgerechnet entspricht die Brennweite also 60 Millimetern. Unsere Testaufnahmen wurden mit einer Nikon D7000 geschossen.
Trotz seines bescheidenen Gewichts fühlt sich das Objektiv keineswegs billig an, im Gegenteil: Sowohl am Bajonettanschluss als auch am Gehäuse spürt man nicht das geringste Spiel. Der integrierte Autofokus-Motor arbeitet schnell, zuverlässig und vor allem extrem leise. Dabei kann die automatische Fokussierung jederzeit übergangen werden, wenn bei halb gedrücktem Auslöser der Fokusring gedreht wird, oder indem der Autofokus über den griffigen, aber relativ schwergängigen Schalter deaktiviert wird. Der Filterdurchmesser beträgt 52 Millimeter. Im Lieferumfang sind neben dem obligatorischen Objektivdeckel auch eine Gegenlichtblende und ein schmucker, praktischer Objektivbeutel enthalten.
Das Objektiv ist leider nicht mit einem Bildstabilisator ausgestattet; zwar ist in der Makrofotografie ein Stativ sowieso Pflicht, doch Nikon höchstselbst beweist beim Telezoom 55-200mm f/4-5.6 AF-S VR DX, dass sich ein günstiger Preis und ein Bildstabilisator nicht gegenseitig ausschliessen müssen. Dafür zeigt das Objektiv an anderer Stelle praktische Details; so wird am Objektiv nicht nur die Distanz, sondern auch der Abbildungsmassstab angezeigt.
Anzeige von Distanz und Abbildungsmassstab

Optische Qualitäten

Breits bei offener Blende liefert das Nikkor hochwertige Ergebnisse, bei Blende 8 läuft es zur Bestform auf: neutrale Farben, die sehr gute Schärfe und die nahezu verzeichnungsfreie Abbildung sorgen dafür, dass die Freude über eine gelungene Aufnahme auch bei der kritischen Betrachtung am Rechner anhält. Die kürzestes Distanz (ab Sensorebene) beträgt 16,3 Zentimeter – bei so viel Tuchfühlung beträgt die Tiefenschärfe bei der kleinsten Blendenöffnung f/22 etwa 1,3 Zentimeter, bei offener Blende f/2,8 sind es gerade noch etwa 1,6 Millimeter.
Tiefenschärfe bei Blende 8
Jenseits der Makrofotografie kann die Nikon-Linse getrost als Standard- oder Portraitlinse empfohlen werden. Bei einer mittleren Blendenöffnung von f/2,8 und einer Distanz von 2 Metern beträgt der Schärfebereich etwa 30 cm – eine hervorragende Ausgangslage für Portraits oder Objektfotografie. Das gefällige, ruhige Bokeh bei weit geöffneter Blende rundet den hervorragenden Gesamteindruck ab.
Fazit: Das Nikkor 2.8/40 mm könnte man als das ideale Makro für Einsteiger bezeichnen: solide, leise und mit sehr guten optischen Eigenschaften bereitet es seinem Besitzer viel Freude. Zusammen mit einem Strassenpreis von etwa 270 Franken kann man hier kaum etwas falsch machen.

Testergebnis

Verarbeitung, Qualität, Preis
Kein Bildstabilisator

Details:  Für APS-C, inkl. Beutel und Gegenlichtblende

Preis:  Strassenpreis ca. 270 Franken

Infos: 
http://www.nikon.ch/de_CH/product/nikkor-lenses/auto-focus-lenses/dx/single-focal-length/af-s-dx-micro-nikkor-40mm-f-2-8g

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