News 09.10.2006, 08:00 Uhr

Wer hat meine Zaubersprüche geklaut?!

Im Netz muss man sich wirklich auf alles gefasst machen: Computerschädlinge werden für den Diebstahl von Spielgeld und -gold eingesetzt.
Mikko Hyppönen beschrieb am Freitag im F-Secure-Weblog [1] ein interessantes Phänomen, vor dem sich besonders Online-Rollenspieler in Acht nehmen müssen.
Online-Spiele wie z.B. "World of Warcraft" [2] gehören zur Sparte der "Massive Multiplayer Online Role-Playing Games", abgekürzt MMORPG. Die Teilnahme an diesen Spielen ist nicht kostenlos; dennoch begeistern sich etwa für World of Warcraft weltweit bereits über sieben Millionen Game-Freaks, davon laut einer 10vor10-Sendung vom 14.8.2006 immerhin rund 70'000 Spielerinnen und Spieler aus der Schweiz.
Solche Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele bestehen im Prinzip aus virtuellen Märchenwelten, in denen sich oft mehrere Tausend Mitspieler via Internet gleichzeitig bewegen und auf verschiedenste Weise miteinander kommunizieren. Jeder Teilnehmer schafft sich mit seiner persönlichen Spielfigur eine Art virtuelle Existenz. Man trifft auf Fabelwesen aller Art (Hexen, Zauberer, Trolle, Feen usw.) und erwirbt durch das Lösen von Aufgaben, durch Handel, soziale Interaktion oder gar durch Kampf verschiedenste neue Fähigkeiten und Besitztümer, so zum Beispiel Zaubersprüche, Gold oder Gebrauchsgegenstände.
Und genau um diese virtuellen Besitztümer müssen Online-Rollenspieler jetzt bangen. Schon länger weiss man von quasi berufsmässigen Onlinespielern, die mit ihren Spielfiguren möglichst viele virtuelle Schätze anhäufen, die sie dann den ungeduldigeren Mitspielern für teures (echtes!) Geld verkaufen. Daran ist an sich nichts auszusetzen.
Wenn aber im Netz irgendwo Geld herumliegt, sind leider auch die Schädlingsprogrammierer nicht weit. Es wurden bereits erste Trojanische Pferde gesichtet, die imstande sind, anderen Rollenspielern ihre virtuelle Habe abzuluchsen. So klauen verschiedene Trojaner beispielsweise den World-of-Warcraft- [3] oder Lineage-Spielenden [4] die Kontodaten. Damit loggen sich die Angreifer im Online-Spiel ein, plündern den zwar virtuellen, aber trotzdem hart erkämpften Besitz des Opfers und geben sich dann z.B. in Online-Auktionen als Berufsspieler aus, die sich die Spielstände selbst erarbeitet haben.
Darum gilt dies auch für Game-Maschinen: Seien Sie vorsichtig, was Sie herunterladen und sichern Sie auch reine Spiel-PCs ausreichend gegen Schädlinge ab.



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