Kommentar 23.11.2002, 17:45 Uhr

Das Freitagsbit: Das Darknet

Die WWKolumne
Die dunkle Seite der Macht hält mich gefangen. Darth Net ist mein Führer. Und ich stelle meine Festplatte im Gnutella-Netz andern zur Verfügung. Damit bin ich Teil des Darknet.
So oder ähnlich ist das Paper [1] von Microsoft-Forschern zu verstehen, entstanden am Rande eines Workshops. Mehr dazu in einer PCtip-Webnews [2]. Bemerkenswert: Die Experten sprechen jeglichen aktuellen Systemen zum Digital Rights Management die Tauglichkeit ab. Heise Online vermerkt wohl treffend, die Content-Wirtschaft werde sich über diese Erkenntnis aus dem Hause Microsoft nicht freuen. Doch die Absicht sei wohl klar: TCPA/Palladium [3], sei das Allheilmittel, das schimmere aus jeder Zeile des Papers durch.
Steve Skywalker kämpft auf der guten Seite der Macht, assistiert von Meister Bill Yoda und dem ganzen Rest der YT-Ritter. Mit einigem Erfolg: Gerade erst ist in den USA eine Frau wegen Softwarepiraterie zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das erscheint ziemlich unverhältnismässig in Bezug auf die klassischen Straftaten.
Bald könnte man sogar für das Knacken der untauglichen Kopierschutzvorrichtungen bestraft werden. Helle Zeiten drohen! Die Wirtschaft verdrängt mit ihren digitalen Schutz-Vorrichtungen den Staat. Der Bürger mutiert zum Superanwender, den es zu kontrollieren gilt. Aber halt, das sind ja die Pläne von Darth Net! Und Gnutella ist nur ein Tarnnetz für die dunklen Pläne meines Meisters. Denn ist die Welt erst einmal hell, wird der Kontrast zur Dunkelheit der Nacht umso grösser.



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