Oft gelesen und geteilt 06.05.2013, 11:55 Uhr

Acht Tipps für die sichere Cloud

Cloud-Speicherdienste sind extrem praktisch und gelten dennoch als unsicher. Doch tun sie das zu Recht? Und was können Anwender tun, um das Beste aus der Technik herauszuholen?
Was vor einigen Jahren noch als kleine Meisterleistung der technikverliebten IT-Fachleute galt, ist heute nicht mehr als eine Basisqualifikation für Information-Worker: Grössere Dokumente ausserhalb des eigenen Computers speichern, Dateien oder ganze Ordner anderen Menschen zur Verfügung stellen. Dafür braucht man heute keinen Ingenieurabschluss mehr. Dropbox, Google Drive, Microsoft Skydrive, Cloudme, Teamdrive, Hornetdrive - allein die Auflistung aller Anbieter würde den Rahmen des Artikels sprengen.
Bis auf einige wenige Unterschiede in der Ausprägung arbeiten alle Online-Speicher-Lösungen nach einem identischen Prinzip. Der Anwender meldet sich bei einem Anbieter an und erhält einen Benutzernamen und ein geheimes, nur ihm bekanntes Passwort. Mit diesen Benutzerdaten kann er sich bei dem Online-Service anmelden und Dateien oder Ordner auf dem Speichersystem des Anbieters ablegen, bearbeiten oder löschen. In der Grundeinstellung ist zunächst kein Zugriff durch Dritte möglich und der Anwender selbst greift per Web-Browser auf den Service zu.
Standards und Geschäftsmodelle
Kleine Zusatzprogramme oder die Verwendung von Bordmitteln wie WebDAV ermöglichen eine Integration in das lokale Dateisystem. WebDAV-Zugriffe zielen auf eine Speicher-Ressource auf einen entfernten Server - hierbei handelt es sich somit um einen direkten Zugriff. Andere Lösungen, beispielsweise das Produkt Hornetdrive oder die Verwendung des lokalen «Google Drive»-Clients, synchronisieren die Daten der entfernten Ressourcen und erlauben auf diese Weise einen schnelleren Zugriff.
Üblicherweise arbeiten die Anbieter nach dem sogenannten Freemium-Geschäftsmodell. Das heisst, dass der Basisdienst gratis angeboten wird und darüberhinausgehende Dienste, beispielsweise die Erweiterung des Speicherplatzes, kostenpflichtig sind. Die Grösse des angebotenen kostenlosen Speichers variiert, je nach Anbieter, zwischen 2 und 5 Gigabyte.
Soweit, so leicht zu verstehen. Doch jetzt fangen die Probleme erst an: Welcher Dienst ist der richtige? Wie sollten sich insbesondere Kleinunternehmen und Freiberufler entscheiden? Wie sicher sind die Dienste? Wir haben acht Tipps und Tricks zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, den richtigen und vor allem sicheren Cloud-Speicherplatz zu finden.
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Kommentare
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Jaqueline L.
06.05.2013
Datum dieses Artikels? Zuviel wurde in den Medien über den «Patriot Act» und die mitunter für den europäischen Markt zu geringen Datenschutzrichtlinien in den USA berichtet. Die Diskussionen hinsichtlich des Patriot Acts sind bekannt: US-amerikanische Behörden wie das FBI, CIA oder NSA haben auch ohne richterliche Anordnung Zugriff auf Informationen auf Servern von US-Unternehmen. Auch wenn deutschsprachige Medien dieses Mantra ad nauseam repetieren, wird es dennoch nicht wahrer: http://www.justice.gov/archive/ll/subs/add_myths.htm#s201 Myth: "Because the government already had substantial authority under FISA to obtain a wiretap of a suspected terrorist, the real effect of this amendment is to permit wiretapping of a United States person suspected of domestic terrorism." [Electronic Privacy Information Center (EPIC), Mar. 19, 2003] Reality: Before the PATRIOT Act, law enforcement had the authority to conduct electronic surveillance - by petitioning a court for a wiretap order - when investigating many ordinary, non-terrorism crimes. Agents also could use wiretaps to investigate some, but not all, of the crimes that terrorists often commit. The non-terrorism offenses for which wiretaps were available included: drug crimes, mail fraud, and passport fraud. Section 201 enabled investigators to gather information when looking into the full range of terrorism-related crimes, including: chemical-weapons offenses, the use of weapons of mass destruction, killing Americans abroad, and terrorism financing. Section 201 preserved all of the pre-existing standards in the wiretap statute. For example, law enforcement still must: (1) apply for and receive a court order; (2) establish probable cause that criminal activity is afoot; and (3) first have tried to use "normal investigative procedures." Section 201 has proven to be extremely useful to law enforcement officials, as several recent wiretap orders have been based on this expanded list of terrorism offenses. This provision will sunset on December 31, 2005. Es ist genau genommen auch so, dass die USA als Serverstandort einem in der EU und besonders einem in Deutschland vorzuziehen ist, weil etwa nach deutschen Recht die Vorratsdatenhaltung - ohne einem gerichtlichen Untersuchungsbefehl notabene - zwingend vorgeschrieben ist. Es gibt einen weiteren Grund für die USA als Serverstandort: gerät eine Firma in Zahlungsschwierigkeiten und wird das Konkursverfahren gemäss Chapter 11 eröffnet, werden die Abonnenten im Zuge eines solchen Verfahrens benachrichtigt und während einer Karrenzfrist, die nicht unter 3 Monaten sein darf, angewiesen, ihre Daten vom Dienst abzuholen. In dieser Karrenzfrist ist der Betrieb und die Kosten der Server unter Chapter 11 geschützt, d.h. die dafür für den konkursiten Betreiber anfallenden Kosten stehen unter Konkursschutz gegenüber Drittparteien. Eine Situation wie in Deutschland, wo ein Anbieter von einem auf den anderen Tag die Server abstellen kann, kann daher gar nicht auftreten. Eine derartige, in deutschsprachigen Medien immer wieder beobachtbare bewusste Desinformation ist eines angeblich sachlich technisch orientierten Publikationsorgan unwürdig um nicht zu sagen disqualifizierend.

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malamba
12.06.2013
Die aktuellen Abhörskandale bzw Infos aus den U.S.A von z.b Edward Snowden, lassen doch sehr! grosse Bedenken gegenüber U.S Server-Standorten zu!!

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Nebuk
12.06.2013
Nur bei US Servern? :)

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MediaFan
17.03.2014
Das Interesse an auswertbaren Daten ist riesengross. Jeder, der sich überhaupt nur im Internet bewegt - egal, ob man einfach nur Webseiten aufruft oder Daten einer fremden Firma "übergibt" - sollte sich dessen bewusst sein. Ich finde die Idee völlig verrückt, irgendwelche Daten ins Internet "auszulagern". Ich kann nur einfach empfehlen, Daten lokal zu speichern und sich bitte (!) z.B. "LittleSnitch" zu installieren. Dadurch hat man zumindest eine geringe Kontrolle, wer welche Daten erhält. 1984 war die Idee, dass der Staat sich darum bemüht die Leute zu überwachen - das 21. Jahrhundert zeigt, dass jeder von sich aus viel zu viel verfügbar und auswertbar macht.