News 20.03.2013, 12:39 Uhr

Schweizer Hightech-Chip überwacht Blut

Forscher der ETH Lausanne haben einen Bluttester im Miniformat entwickelt, der sich unter der Haut einpflanzen lässt und die Ergebnisse über einen speziellen Batch ans Handy übermittelt.
Wissenschaftler der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) haben ein winziges Gerät zur Blutuntersuchung entwickelt, das unter der Haut angebracht wird und sofort via Handy Ergebnisse liefert, die dann an den Arzt übermittelt werden können. Der kabellose Prototyp ist 14 Millimeter lang und kann gleichzeitig bis zu fünf verschiedene Substanzen im Blut testen.
Das Team um Sandro Carrara hofft, dass das Gerät innerhalb von vier Jahren bei Patienten zum Einsatz kommen kann. Es ist darauf ausgerichtet, mit einer Nadel in das Gewebe direkt unter der Haut eingesetzt zu werden. Dafür infrage kommen der Bauch sowie Arme oder Beine. Das Gerät könnte monatelang an Ort und Stelle bleiben, bevor es ersetzt oder entfernt werden muss.
Andere Forscherteams haben bereits an der Entwicklung ähnlicher Geräte gearbeitet. Laut Carrara ist der neue Test aber einzigartig, da er viele verschiedene Werte gleichzeitig ermitteln kann. Er soll vor allem bei chronischen Erkrankungen wie hohen Cholesterinwerten und Diabetes oder bei der Beurteilung der Auswirkungen von Behandlungsformen wie der Chemotherapie sinnvoll sein.
Laut Giovanni de Micheli, einem der Autoren der Studie, ermöglicht das Blutuntersuchungsgerät eine direkte und kontinuierliche Überwachung basierend auf der individuellen Verträglichkeit. Damit wird es unabhängig von Alter, Gewichtstabellen oder wöchentlichen Bluttests. Bisher wurde das Gerät im Labor und an Versuchstieren getestet.
Die Forscher berichten, dass es zuverlässig Cholesterin und Glukose sowie einige andere wichtige Substanzen im Blut erkennen kann. Das Gerät soll bald auch bei Intensivpatienten getestet werden, die eine besonders genaue Überwachung benötigen. Details der Analyse werden auf der Design, Automation & Test in Europe in Grenoble der Öffentlichkeit vorgestellt.
Text: Pressetext.com/Michaela Monschein

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