News 30.04.2012, 11:30 Uhr

Studie belegt: Handy-Sucht weitverbreitet

Bei der Schweizer Jugend sind Handys nicht mehr wegzudenken. Laut einer Studie der ZHAW sind Zehntausende Jugendliche gar süchtig nach ihren Mobiltelefonen.
So gut wie jeder Schweizer Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren besitzt ein Handy. Rund die Hälfte davon sogar ein Smartphone. Diese Tatsache alleine vermag in der heutigen Zeit nicht mehr zu erstaunen. Schon eher lässt die Feststellung aufhorchen, dass fast 40'000 Jugendlich in der Schweiz ernsthafte Suchterscheinungen nach ihrem Mobiltelefon haben. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Forschungsstiftung Mobilkommunikation der ETH Zürich (FSE) hervor, welche die SonntagsZeitung publik machte. 1300 Jugendliche im ganzen Land wurden dazu befragt.
Ungefähr jeder Zwanzigste der Befragten zeigte ein Suchverhalten. Ist das Handy nicht in Griffnähe, leiden sie unter Konzentrationsproblemen, schlafen schlecht und zeigen Entzugserscheinungen. Schlechte Leistungen in der Schule und das Vernachlässigen sozialer Kontakte sind mögliche Folgen. Als Ursache für die Handy-Sucht orteten die Studienverfasser in vielen Fällen ein angespanntes Verhältnis zwischen den Jugendliche und ihren Eltern.
Für Handy-Süchtige sei der Erhalt einer SMS oder ein eingehender Anruf ein geradezu euphorisierendes Erlebnis. Ohne Handy hingegen fühlen sich die Betroffenen hilflos und ängstlich. Dies gehe soweit, dass einzelne Jugendlich ihr Handy gar unter die Dusche mitnehmen. Die Symptome der Handy-Sucht seien vergleichbar mit jenen einer Videospielsucht, so die Studienverfasser.
Dass Handy-Sucht ein Problem ist, hat man auch an den Schweizer Schulen erkannt. Laut Beat W. Zemp, Präsident des Lehrerverbands, braucht es deshalb an jeder Schule einen klaren Verhaltenskodex für den Umgang mit Handys. Der Handy-Konsum müsse zudem im Rahmen der Medienpädagogik auch im Unterricht thematisiert werden.



Kommentare
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Juerg Schwarz
30.04.2012
Wieso nur muss man dieses Unwort "handy" immer und überall lesen und hören? Wieso nicht einfach mobilTel? Das Unwort "handy" stamme übrigens aus Stuttgart. Dort soll ein Kollege den anderen mit einem mobil Telefon gefragt haben: "Hän dy ke Kabel". So sei diese Bezeichnung entstanden . . . Seit wann spricht man in Stuttgart schweiwzerdeutsch? Sonst würds vielleicht sogar "Hamdie" heissen. lol

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milchkaffee
30.04.2012
BTW: http://www.stupidedia.org/stupi/Handy#Etymologie Die Schweizer sagen zu dem Ding übrigens Natel, was genauso unsinnig ist, da es von Nationales AutoTelekom kommt. In bayrischer Mundart (nach Überlieferung durch den boarischn Krautmo) auch "Handfunkstecken" genannt. Stimmt des wirkli ? (fragt ein Ösi ^^) Das Wort „Handy“ http://www.u32.de/handy.html Warum sagt man im deutsprachigen Raum Handy zum Mobiltelefon? http://www.fragenohneantwort.de/fragen/250/handy/ ;) :cool:

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hazet
30.04.2012
Ist eben alemannisch . . . Seit wann spricht man in Stuttgart schweiwzerdeutsch? Sonst würds vielleicht sogar "Hamdie" heissen. lol In Stuttgart sprechen sie einen alemannischen Dialekt wie die CHer auch . . . vielleicht sagte der Kollege auch nur "han di" ke kabel?

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David Lee
30.04.2012
Sucht? Mich stört eher das Wort "Sucht". Stirbt man daran? Wird man körperlich abhängig? Bekommt man Schweissausbrüche, Durchfall und Schüttelfieber, wenn man damit aufhört? Hier von Sucht und Entzugserscheinungen zu sprechen, ist eine ziemliche Dramatisierung. Mass halten war noch nie die Stärke der Jugend, das ist normal und legt sich mit dem Älterwerden. Aber Hauptsache, man kann mal wieder die Jugendlichen für krank erklären. So wars schon immer, siehe Gamesucht, Fernsehsucht, Internetsucht usw. Sie werden es alle überleben.

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Lunerio
30.04.2012
Schon nur wenn man schnell merkt, dass einem etwas fehlt, wenn man etwas regelmässig gemacht hat, sollte man schon von Sucht sprechen. Zudem "Gamesucht", "Fernsehsucht", "Internetsucht" die Bildung beeinträchtigen kann. Man wirds zwar überleben aber manche machen sich die Zukunft nur schwerer als es sein sollte. Ausserdem: Muss man Sucht mit übertriebenen Symptomen (deine angesprochenen Schweissausbrüche, Durchfall und Schüttelfieber) gleichsetzen? Kann ja auch psychisch beeinträchtigend sein? Du sprichst ja nur von körperlichen Zuständen. Kurz gesagt: Ich verstehe dich gar nicht.

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was
01.05.2012
Ich muss da als"Natel-Dinosaurier" korrigierend schreiben. Das Wort Natel kommt von der ehemaligen PTT und kürzt die Bezeichnung nationales Auto Telephon ab.

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was
01.05.2012
Mich stört eher das Wort "Sucht". Stirbt man daran? Wird man körperlich abhängig? Bekommt man Schweissausbrüche, Durchfall und Schüttelfieber, wenn man damit aufhört? Hier von Sucht und Entzugserscheinungen zu sprechen, ist eine ziemliche Dramatisierung. Mass halten war noch nie die Stärke der Jugend, das ist normal und legt sich mit dem Älterwerden. Aber Hauptsache, man kann mal wieder die Jugendlichen für krank erklären. So wars schon immer, siehe Gamesucht, Fernsehsucht, Internetsucht usw. Sie werden es alle überleben. Und ob ein Natel süchtig machen kann! Ich hab mal meinen beiden Töchtern während dem Mittagessen unbemerkt ihr Natel ausgeschaltet! Nach dem Essen, sprich 15 min, merkten sie, dass sie 15 min nicht erreichbar waren. Die drehten völlig durch! War noch interresant zu beobachten. ;-)

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C@N
01.05.2012
Ich finde es vor allem schlimm, wenn schon 10-12 jährige Kinder ein iPhone oder anderes Smartphone besitzen. Ich weiss, dass langsam neue Zeiten aufkommen und Smatkphone sehr beliebt sind, aber als ich noch klein war, bekam ich mit 11 mein erstes Mobiltelefon und zwar noch so ein Uraltes Nokia mit schwarz-weiss-Bildschirm (das ist schon ein bisschen her). Ich hatte lange nur ein solches Mobiltelefon und war zufrieden, wenigstens so erreichbar zu sein! Mein erstes Smartphone musste ich mir selber kaufen und auch mein heutiges iPhone4 habe ich mir selber gekauft mit Abo.

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David Lee
04.05.2012
Schon nur wenn man schnell merkt, dass einem etwas fehlt, wenn man etwas regelmässig gemacht hat, sollte man schon von Sucht sprechen. Zudem "Gamesucht", "Fernsehsucht", "Internetsucht" die Bildung beeinträchtigen kann. Man wirds zwar überleben aber manche machen sich die Zukunft nur schwerer als es sein sollte. Ausserdem: Muss man Sucht mit übertriebenen Symptomen (deine angesprochenen Schweissausbrüche, Durchfall und Schüttelfieber) gleichsetzen? Kann ja auch psychisch beeinträchtigend sein? Du sprichst ja nur von körperlichen Zuständen. Kurz gesagt: Ich verstehe dich gar nicht. Ok, ich gebe dir völlig recht, dass es neben körperlichen auch psychische Symptome gibt, die ernst zu nehmen sind. Nach meinem Sprachverständnis bezeichnet Sucht aber immer eine Krankheit - und nicht alles, was einem Spass macht (und man dann in der Folge vermisst), ist krank ;-) Was in einer Gesellschaft als krank und was noch als normal gilt, wird ziemlich oft willkürlich festgelegt. Dadurch kann man auch Leute stigmatisieren. Darum gings mir eigentlich.

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Emmure
06.05.2012
Ich finde es vor allem schlimm, wenn schon 10-12 jährige Kinder ein iPhone oder anderes Smartphone besitzen. Ich weiss, dass langsam neue Zeiten aufkommen und Smatkphone sehr beliebt sind, aber als ich noch klein war, bekam ich mit 11 mein erstes Mobiltelefon und zwar noch so ein Uraltes Nokia mit schwarz-weiss-Bildschirm (das ist schon ein bisschen her). Ich hatte lange nur ein solches Mobiltelefon und war zufrieden, wenigstens so erreichbar zu sein! Mein erstes Smartphone musste ich mir selber kaufen und auch mein heutiges iPhone4 habe ich mir selber gekauft mit Abo. Als ich 11 war hatte noch fast gar keiner ein Mobil Telefon (das Natel D GSM Netz der Swisscom gabs auch noch nicht). Als ich mit 17 in der Lehre mein erstes Handy kaufte wurde man überall noch komisch angesehen so ala: "wozu brauchen so junge schon ein "Natel"" Mein Sohn (momentan 3 monate alt und steht total auf Heavy Metal ^^) kann jetzt schon eins meiner alten Smartphones zum Musik hören benutzen. Und das ist für ihn so normal wie es damals für mich normal war den alten C64er und 386er meines Vaters "aus zu tragen" (Vater war Programmierer). Und sobald er lesen und schreiben kann wird er lernen wie man ein Smartphone rootet, um flasht und die CPU anpasst und somit schon mehr davon verstehen als 80% der 08/15 User heutzutage. In der heutigen Zeit wo die IT immer wichtiger wird werde ich ganz bestimmt kein Kind zum Normal User erziehen. Technik lässt sich problemlos mit der modernen Erziehung kombinieren und bringt dadurch auch viele Vorteile.