News 13.05.2013, 08:29 Uhr

Geplante Obsoleszenz: SKS sammelt Fälle

Elektronische Geräte, die kurz nach Ablauf der Garantiefrist den Geist aufgeben oder nur sehr schwer reparierbar sind: Die Stiftung für Konsumentenschutz ruft dazu auf, solche Fälle online zu melden, um Wirtschaft und Politik unter Druck zu setzen.
Seit Jahren schon beschäftigt ein Begriff nicht nur Verschwörungstheoretiker und Konsumentenschützer, sondern auch immer mehr verärgerte Kunden: die geplante Obsoleszenz. Mit dem etwas sperrigen Fremdwort sind Produkte gemeint, deren Lebensdauer vom Hersteller absichtlich durch vorprogrammierte Mängel oder kurzlebige Materialien beschränkt wird. Oft wird behauptet, dass elektronische Geräte wie etwa Drucker oder Fernseher kurz nach Ablauf der Garantiefrist den Geist aufgeben. Andere Produkte, z.B. Smartphones, lassen sich nachweislich nur sehr schlecht oder gar nicht reparieren, weil das Gehäuse fest verschweisst ist und etwa der Akku nicht entfernt werden kann.
Der Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) sind solche Fälle schon lange ein Dorn im Auge. Doch dagegen vorzugehen sei schwierig, denn das Beweisen der vermeintlichen Tricks der Hersteller falle schwer. Daher ruft die SKS jetzt dazu auf, Fälle von vorzeitigen Produktdefekten zu melden: «Ein Drucker, der kurz nach Ablauf der Garantiezeit den Geist aufgibt, ein Händler, der das defekte Produkt nicht reparieren will oder ein Ersatzteil, das nicht erhältlich oder unerschwinglich teuer ist?» - genau solche Fälle soll man über das Online-Formular auf der SKS-Webseite an die Konsumentenschützer rapportieren.
«Viele Hersteller verkürzen absichtlich die Lebensdauer von Produkten, um ihren Absatz und Gewinn zu maximieren. Diese Praktiken gehen zu Lasten der Umwelt und der Konsumenten», so die SKS weiter. Deshalb sollen möglichst viele ihre Erfahrungen melden, um «den Druck auf die Hersteller zu erhöhen». Denn je mehr Beispiele man erhalte, desto eher würde man von Politik und Wirtschaft gehört.



Kommentare
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jodelboy
14.05.2013
ich hatte noch nie ein gerät, das unmittelbar nach der garantie den geist aufgab. egal aus welchem bereich. vielmehr ist der geiz ist geil trend schuld an solchen tendenzen. die leute wollen so wenig wie möglich ausgeben und wundern sich dann, wenn das zeug schnell kaputt geht, weil die hersteller keine hochwertigen teile mehr verbauen können ohne den preis zu erhöhen. Das unterschreibe ich! Jedoch gibt's einige Produkte, denen eine Verbesserung nicht schaden würde und bei denen der Hersteller keine Reaktion zeigt - Ein Paradebeispiel dafür sind für mich die externen 2,5"-Festplatten von Western Digital. Die Platten selber sind top (hab bis jetzt keine kaputte gesehen), dafür ist die Qualität des Micro-/Mini-USBs unter aller Sau. Hab privat, in der Berufsschule und im Betrieb mindestens schon zehn solcher Festplatten gehabt, die schon nach kurzer Zeit einen Wackelkontakt am Anschluss haben :mad: So ein Produkt/Hersteller wäre da zu melden. Btw, im Internet finden sich solche Meldungen schon zu Hauf.

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Kovu
14.05.2013
ich hatte noch nie ein gerät, das unmittelbar nach der garantie den geist aufgab. egal aus welchem bereich. vielmehr ist der geiz ist geil trend schuld an solchen tendenzen. die leute wollen so wenig wie möglich ausgeben und wundern sich dann, wenn das zeug schnell kaputt geht, weil die hersteller keine hochwertigen teile mehr verbauen können ohne den preis zu erhöhen. Dem muss ich widersprechen. Gerade im Elektronik-Bereich ist geplante Obsoleszenz leider weit verbreitet. Ich musste schon 'zig eigentlich perfekt funktionstüchtige Drucker (im Geschäft, bei Freunden und mir) mit irgendwelchen geheimen kniffen (an die man heute Dank Internet relativ schnell gelangt) wieder resetten, genau so wie es auch für heutige Verhältnisse relative teure Logitech Mäuse gibt, bei denen sich nach etwa zwei Jahren der Gummi am Mausrad zersetzt und die Maus unbrauchbar macht... das gleiche Phänomen gilt auch bei Game-Controllern, insbesondere bei Original-Produkten von Sony & Co.