News 08.12.2014, 10:20 Uhr

Postkarten-Apps liegen im Trend

Apps zum Erstellen und Verschicken von physischen Postkarten werden immer beliebter. Hersteller ärgern sich jedoch ab der Post, die als einziger Anbieter kostenlose Karten verschickt.
Sowohl in den Ferien als auch während der Festtage werden noch immer Tausende Post- und Grusskarten verschickt. Digitale Karten konnten sich nie wirklich durchsetzen. In den vergangenen Jahren macht sich jedoch ein neuer Trend bemerkbar: Digitale Karten drucken und versenden lassen, alles mit einer App. Hybrid-Postkarte nennt sich das Produkt und wird von diversen Unternehmen in der Schweiz angeboten.
Kostenlos gibt es den Service nur bei der Schweizerischen Post. Diese nutzt die App PostCard Creator (Android / iOS) als Werbemassnahme für seinen gleichnamigen Webdienst. Auf diesem bietet die Post eine grössere Auswahl an Karten, die jedoch kostenpflichtig sind. Karten aus der kostenlosen App tragen zudem eine kleine Werbebotschaft der Post auf der Rückseite.
Wenig erfreut darüber ist die Konkurrenz, die ausschliesslich auf kostenpflichtige Angebote setzt. Karsten Peters, Marketing-Leiter des Druckanbieters Ifolor meint gegenüber der Aargauer Zeitung: «Die Post versucht mit der Gratispostkarte, ihr unter Druck stehendes Kerngeschäft zu forcieren». Besonders stört Peters, dass Ifolor und andere Anbieter den Dienst der Post indirekt mitfinanzieren. Aufgrund des Briefpost-Monopols müssen die Karten der Post-Konkurrenz ebenfalls über deren Netzwerk versandt werden.
Neben der Post und Ifolor (nur iOS) bieten auch der Druckanbieter Elco (Android / iOS) und die Pioniere der Hybrid-Postkarte Flyerline (nur iOS) einen vergleichbaren Dienst an. Bei beiden ist das Angebot kostenpflichtig.
Trotz Hybrid-Karten wird die klassische Postkarte kaum aussterben. Fotopostkarten von professionellen Fotografen sind in der Regel qualitativ besser als Handyfotos. Wo der persönliche Bezug also nicht so wichtig ist, gewinnt oftmals der Profi. Zudem will nicht jeder sein Selfie auf einer Postkarte verschicken. Die grössere Bedrohung für die klassische Postkarte ist nach wie vor der digitale Versand über Soziale Netzwerke und Messenger-Apps. Immerhin: Laut dem Ferienreport 2014 von Kuoni verschicken nach wie vor 39 Prozent der Befragten klassische Postkarten.



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