News 20.05.2008, 09:19 Uhr

Ein Kodex für Blogger

Sollen Regeln für Blogger und Onlinekommentatoren eingeführt werden?
In den verschiedensten Branchen gibt es einen Ehrenkodex, an den man sich tunlichst halten soll. Bekannt ist der Kodex der Medienbranche. Dieser stellt die Regeln für Publizisten dar. Nun wird auch für Blogger und Onlinekommentatoren ein eigener Verhaltenskodex gefordert. Deren Regeln sollen sich vor allem mit den Themen Diffamierung, geistiges Eigentum und Anstiftung zu einem Verbrechen auseinandersetzen.
Die Forderung nach geregelten Blogs geht aus einer britischen Umfrage hervor. Fast die Hälfte der befragten Webuser sprechen sich für eine klare Regelung aus. Die Blogger selbst sehen das anders. Mehr als ein Drittel lehnen allgemeine Richtlinien vehement ab.
Experten begrüssen den Blogger-Kodex. Dieser solle aber für alle User-Generated-Contents – also auch für Videos, Fotos und Kommentare gelten.
Information
Denken Blogger bzw. die Internetuser ohnehin an die Gesetze, wenn sie Inhalte veröffentlichen oder sind Sie der Meinung, dass eine klare Regelung auch hier Sinn machen würde? Vorschriften benötigen auch eine Kontrolle. Wer könnte diese übernehmen und wer soll den Kodex erstellen? Tauschen Sie sich in unserem Forum dazu aus.


Kommentare
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coceira
19.05.2008
wie heisst das: freiwillige selbstkontrolle - entweder du parierst oder du wirst rausgeschmissen - zensur via hintereingang nenn ich´s. es wird nie zu verhindern sein, dass irgendwelche personen oder gruppen ihre verdrehte meinung unter die leute bringen wollen - das problem besteht einzig darin zu definieren was verdreht ist. einfachstes beispiel willy tell, hinterhaeltiger meuchelmoerder oder doch volksheld ? mein fazit: keine zensur, keine eingriffe in die meinungsvielfalt egal mit welchem namen. die "konsumenten" sollten eher dazu animiert werden wieder selber zu denken.

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BlackIceDefender
19.05.2008
Man kann das Internet nicht regulieren. Ich kann immer irgendwo mein eigenes blog aufschalten und den absolut hirnrissigsten schmarren publizieren. noetigenfalls schalte ich das ding eben auf dem mars auf. Und Sandra, da muesstest Du dich etwas an der eigenen Nase nehmen: In den verschiedensten Branchen gibt es einen Ehrenkodex, an den man sich tunlichst halten soll. Bekannt ist der Kodex der Medienbranche da hab ich was angemeckert hier: ...

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Hinterwäldler
19.05.2008
Kopfschüttel - Kopfschüttel - Schleuderdrauma Ich verstehe die ganze Aufregung überhaupt nicht. In (fast) allen Foren und in allen öffentlichen Newsgroups (zB: http://www.usenetverwaltung.org/netiquette/ ) gibt es eine Netiquette. Wer dagegen verstößt muß mit Restriktionen rechnen. Dies gilt übrigens auch schon in einigen Blogs. Warum also nicht in allen. Wieso darf ich in einem Blog über einen anderen Menschen ohne ihn zu kennen unverblümt sagen, das er restlos bescheuert ist, aber selbst keinen effektiven Beitrag zur allgemeinen Wissenserweiterung leisten? Restriktionen haben nichts mit Mobbing wegen anderen Ansichten oder Überzeugungen gemeinsam. Das muß grundsätzlich differenziert und toleriert werden. Ebenso muss unterschieden werden, das Einer mehr weiß wie der Andere und unter Umständen sogar Wissenslücken besitzt. Der IQ wurde nun mal nicht gleichmäßig verteilt. Sandra schrieb: In den verschiedensten Branchen gibt es einen Ehrenkodex, an den man sich tunlichst halten soll. Bekannt ist der Kodex der Medienbranche - Zitatende Selbstverständlich gibt es Ehrencodexe. Einer der bekanntesten befindet sich hier: http://www.ccc.de/hackerethics?language=de ------------------------------ Hinterwäldler ist nicht Hinterweltler. Er wohnt nur so und daran ist er unschuldig

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BlackIceDefender
19.05.2008
^^^ Das mag pro blog/forum newsgroup stimmen. So gibt es auch hier bei pctipp einige benimm-regeln. Mein punkt ist, dass das internet-weit nicht moeglich ist. Aber das ist doch so wie in der realen welt. ich gehe auch nicht in bestimmte clubs, weil ich die fehlenden benimmregeln nicht gouttiere. andere gehen eben da hin und fuehlen sich vielleicht sauwohl. diese diversitate gefaellt mir. wegen codex der medien: man kann durchaus sagen, dass es keinen allgemeingueltigenkodex fuer medienschaffende gibt. betrachte ich diverse tabloide oder auch globale faux news agenturen, dann finde ich da einiges, was die rauslassen, viel verantwortungsloser als wenn jemand im kellergeschoss des internet eine website ueber geheime stuetzpunkte der marsianer im appenzell aufschaltet.

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froeschli
19.05.2008
betrachte ich diverse tabloide oder auch globale faux news agenturen, dann finde ich da einiges, was die rauslassen, viel verantwortungsloser als wenn jemand im kellergeschoss des internet eine website ueber geheime stuetzpunkte der marsianer im appenzell aufschaltet. Ich denke, das Problem sind eher weniger die Marsianer im Appenzellerland, sondern z.B. rechtsextreme Inhalte. Solche Dinge gehören nicht nur vom Netz sondern auch aus den Köpfen der Bevölkerung. Aber ich gehe mit dir einig, dass dies nicht über ein Verbot oder eine Kontrolle in Form eines Kodex geschehen kann/wird. Gruss froeschli

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BlackIceDefender
19.05.2008
... sondern auch aus den Köpfen der Bevölkerung. Aber ich gehe mit dir einig, dass dies nicht über ein Verbot oder eine Kontrolle in Form eines Kodex geschehen kann/wird. Gruss froeschli Genau. Gestern war die Nachbarin mit ihrem Sohn hier. Der ist auf MySpace, wie so viele seines Alters. Beim klicken auf Freunde von Freunden fanden wir jemanden aus dem gleichen Ort. Da wimmelte es nur von Swastikas und einschlaegigem Inhalt. (Symbole der Nazizeit sind hier nicht verboten). Ich war recht schockiert, da ich dies in diesem etwas brav-provinziellen Umfeld nicht erwartete. Aber eben: Der US-amerikanische Geschichtsunterricht hat vieles zu dem Thema entfernt, weil Eltern Angst hatten, dass ihre Zoeglinge traumatisiert werden, wenn sie etwa Zeugenaussagen und Bilder zum Thema lesen. Wie in aller Welt soll dann der rubish aus den Koepfen verschwinden?

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froeschli
19.05.2008
Aber eben: Der US-amerikanische Geschichtsunterricht hat vieles zu dem Thema entfernt, weil Eltern Angst hatten, dass ihre Zoeglinge traumatisiert werden, wenn sie etwa Zeugenaussagen und Bilder zum Thema lesen. Wie in aller Welt soll dann der rubish aus den Koepfen verschwinden? Ich wünschte, auf diese Frage eine Antwort geben zu können. In eine ähnliche Richtung läuft der Film "Die Welle" welcher zur Zeit bei uns in den Kinos läuft. Wirklich haarsträubend wir als Masse doch sind.... Gruss froeschli

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coceira
20.05.2008
.......... z.B. rechtsextreme Inhalte. Solche Dinge gehören nicht nur vom Netz sondern auch aus den Köpfen der Bevölkerung. Aber ich gehe mit dir einig, dass dies nicht über ein Verbot oder eine Kontrolle in Form eines Kodex geschehen kann/wird. ich geh soweit zu behaupten, dass explizite verbote sogar kontraproduktiv sind und nur der amerikanische ansatz "freedom of speech" die beste aller loesungen ist - die geschichte der welt ist dunkel aber es hilft nichts alles unter den teppich wischen zu wollen. ich wurde meine ganze kindheit und teile meiner jugend von vater, grossvater, onkel etc. die doch heldenhaft an der grenze standen um uns vor dem boesen zu beschuetzen buchstaeblich zugelabbert - spaeter in der rs war ich nahe daran zu glauben, dass der westen gut und der osten boese ist. wollte ich mich (neutraler) informieren dann war das buch, der film, dieser bericht verboten oder nur fuer geschichtsforscher zugaenglich - was blieb mir uebrig als der einheimischen propaganda zu glauben - heute mit dem netz steht es mir frei informationen zu sammeln und selbst als schwachsinnig oder bemerkenswert einzustufen und mit anderen darueber zu diskutieren. das netz soll bzw. muss moeglichst frei bleiben von allen zensurversuchen und damit verbunden ist halt auch unangenehmes zeugs verfuegbar - mich stoeren politisierende extreme aller farben eigentlich wenig von diesen geht kaum gefahr aus viel mehr stoeren mich die fuer mich abartigen kinderfi..... (aber das ist ein ganz anderes thema dennoch auch nicht mit zensur sondern nur mit aufdeckung loesbar)

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froeschli
20.05.2008
ich geh soweit zu behaupten, dass explizite verbote sogar kontraproduktiv sind und nur der amerikanische ansatz "freedom of speech" die beste aller loesungen ist ... Wobei auch dieser Ansatz nicht das Gelbe vom Ei ist. Dieser Freedom of Speech wird doch all zu oft untergraben. Wer nicht gesetzlich zum Schweigen gebracht werden kann, wird sonst wie boykottiert oder mundtot gemacht. Sehr schön zu sehen im Film "Shut up and sing" als sich die Dixie Chicks über den aktuellen Präsident Bush geäussert haben wir schämen uns, dass wir ebenfalls aus Texas stammen (oder so ähnlich). Seit dem werde ihre Lieder nicht mehr im Radio gespielt. Ihre Konzerte werden abgesagt. Ihr Plattenlabel hat ihnen den Vertrag gekündigt. So viel also zum Thema Meinungsfreiheit in den Staaten.... Gruss froeschli

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BlackIceDefender
20.05.2008
Dixie Chicks kann ich auf CD kaufen. (z.b hier: http://shop.myplay.com/search.htm?keyword=Dixie%2BChicks ) oder diese radio station: http://www.q1019.com/main.html


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