Tests 24.11.2016, 11:07 Uhr

Test: Acer Predator G1-710

Ein Desktop-PC muss nicht immer gigantisch gross sein. Auch nicht mit starker Gaming-Hardware.
Kompaktheit ist nicht unbedingt ein Wort, das man mit Gaming-PCs in Verbindung bringt. Dafür sind die meisten Komponenten einer richtigen Gamerkiste schlicht zu gross. Krafthungrige PSUs (Power Supply Units, sprich: Netzteile), GPUs (Graphics Processing Unit: Grafikkarte) jenseits der 30-cm-Marke und kolossale CPU-Lüfter sind in dieser Kategorie an der Tagesordnung. Nicht so beim neuen Acer Predator G1-710. Dieser Gaming-PC ist klein genug, dass man ihn sogar an eine LAN-Party mitnehmen könnte. Doch wie genau funktioniert das?
Der Predator G1-710 kann wahlweise auch im LAN-tauglichen Koffer erstanden werden
Kurz gesagt: Der G1-710 ist kompakt gebaut. Sowohl von aussen, als auch von innen. Unter anderem wurde die PSU nicht im Gehäuse verbaut. Stattdessen benötigt der Predator G1-710 zwei(!) externe PSUs, und somit auch zwei Plätze an der Steckdose. Nicht gerade elegant und noch weniger praktisch.
Die verbauten Komponenten im Inneren liegen dicht beieinander und wurden praktisch passgenau eingebaut. Der Vorteil: ein kleines und kompaktes Gehäuse. Der Nachteil: wenig Optionen für Upgrades. Wer also in ein paar Jahren noch ein zweites SSD (Solid State Drive) braucht oder eine grössere Grafikkarte einbauen möchte, muss ganz genau abmessen, was drin liegt.
Man muss also grösstenteils mit dem leben, was schon drin ist. Glücklicherweise hat Acer ausgezeichnete Hardware verbaut. Als Taktgeber dient der Intel Core i7-6700, der schon beinahe Legendenstatus erreicht hat. Es handelt sich dabei um die reguläre Version des Prozessors mit 3,4 GHz, nicht um die von Haus übertaktete Variante. Dazu kommen 16 GB DDR-4-RAM und eine Nvidia GeForce GTX 1080 Grafikkarte. In Sachen Leistung kann man sich nicht beklagen.
Im Praxistest schafft der Predator G1-710 aktuelle Games ohne Probleme. Titel wie Battlefield 1 laufen in 1080p und maximalen Settings locker über 60 FPS (Frames per Second). Die beliebten Esports-Games Counter-Strike: Global Offensive, Overwatch und Heroes of the Storm laufen ebenfalls mit Bildwiederholungsraten im dreistelligen Bereich. Das gilt auch für 2K, mit einigen strategischen Einstellungen, beispielsweise beim Anti-Aliasing. Für 4K in extrem hohen FPS-Bereichen bräuchte es wohl eine zweite GTX 1080 und ordentliche SLI-Unterstützung. 60 FPS schafft man aber auch in UHD.
Kompaktes Format? Check. Beleuchtung? Check. Solide Hardware? Check.
Als Nutzspeicher dient ein 256-GB-SSD für das Betriebssystem und wichtige Software, sowie eine 1-TB-Festplatte für Daten und Weiteres. Für Gamer, welche lange Ladezeiten scheuen, ist das SSD etwas knapp bemessen. Nach dem Betriebssystem bleiben keine 200 GB mehr für Software, was in heutigen Zeiten doch etwas knapp ist. Wer ein paar Sekunden länger warten kann, findet aber auf der Harddisk genügend Platz. Für Nostalgiker ist sogar ein optisches Laufwerk verbaut.
Im Lieferumfang enthalten sind auch eine Maus und eine Tastatur. Bei der Tastatur handelt es sich um eine mechanische Gaming-Tastatur, die gar nicht mal so schlecht ist. Unter den relativ flach gehaltenen Tastenköpfen findet man qualitativ hochwertige Blue-Switches von Kailh. Diese sind vom Handling her vergleichbar mit den Cherry MX Blue, mit etwas mehr Widerstand (60 g statt 50 g). Passend zum Tower ist auch die Tastatur sehr kompakt gehalten. Sämtliche Tasten sind in voller Grösse präsent, allerdings gibt es rund um die Tasten keinen Rahmen oder irgendwelche Spielereien.
Die mitgelieferte Tastatur schlägt sich ordentlich
Ebenfalls mitgeliefert wird eine Maus. Diese verfügt über ein Standardarsenal von zwei Haupttasten, einem Scrollrad, zwei Seitentasten und einem DPI-Schalter. Leider ist auf dem PC keine Maus-Software installiert, mit der man die effektive DPI der Maus einsehen oder verändern könnte. Für kompetitive FPS-Spieler wäre das hingegen essentiell. Qualitativ ist die Maus nichts Besonderes, aber auch bei weitem nicht schlecht. Für den durchschnittlichen Gamer reicht es alleweil.
Neben den zwei USB-Anschlüssen, die für Maus und Tastatur draufgehen, bietet der Acer Predator G1-710 einige weitere Schnittstellen. Auf der Vorderseite des PCs sind ein SD-Kartenleser, zwei 3,5-mm-Klinkenstecker für Kopfhörer und Mikrofon, sowie 2 USB-Anschlüsse verbaut. Einer der USB-Anschlüsse ist Type-A, der andere Type-C.
Auf der Rückseite findet man weitere vier USB-Anschlüsse (alle Type-A und USB 3.0), sowie Audio-Anschlüsse für ein 7.1-System, ein RJ-45 fürs LAN-Kabel und die zwei Stromanschlüsse für die massiven PSU-Adapter. Videoanschlüsse gibt es zweimal HDMI, zweimal DisplayPort und einmal DVI.
Vorinstalliert auf dem Predator G1-710 ist Windows 10. Glücklicherweise mit verhältnismässig wenig Bloatware. Die Hauptmenge davon ist Acer-Software mit verschiedenen Funktionen. Dazu kommen CyberLink PowerDVD 12 und Freedome VPN in Testversionen, sowie das kostenlose Spiel World of Warships. Ebenfalls vorinstalliert ist die Gaming-Software Steam. Diese auf einem Gaming-PC jedoch Bloatware zu nennen, wäre wohl falsch.

Fazit

Der Acer Predator G1-710 ist ein grundsolider Gaming-PC mit moderner Hardware, verpackt in einem erstaunlich kompakten Gehäuse. Die externe Doppel-Stromversorgung ist hingegen nicht gerade praktisch. Für den Preis erhält man alles, was man aktuell als Gamer an Hardware braucht, sogar ordentliche Eingabegeräte. Für Upgrades dürfte aber im kompakten Gehäuse wenig Platz sein. Insgesamt ist der Predator G1-710 jedoch ein sehr gelungener Gaming-PC.

Testergebnis

Solide Hardware, kompakt
Riesige externe Stromversorgung, Platzmangel im Gehäuse

Details:  Intel Core i7-6700, 3,4 GHz, 16 GB RAM, Nvidia GeForce GTX 1080, 256 GB SSD, 1 TB HDD, inkl. Maus & Tastatur, externe PSU

Preis:  Fr. 2489.-

Infos: 
acer.ch

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