Kommentar 03.04.2014, 08:35 Uhr

Ein Update zur richtigen Zeit

Mit Windows 8.1 Update 1 macht Microsoft Konzessionen an die Anwender und besinnt sich auf alte Werte. Das ist richtig so.
Gross war die Verwunderung der Microsoft-Gemeinde (immerhin ein grosser Teil der Erdbevölkerung), als der damalige Microsoft-CEO Steve Ballmer an der Build-Konferenz im September 2011 eine neue «Ära» und Windows 8 der Entwicklergemeinde enthüllte. Ein Windows ohne Start-Button? Auf Gesten optimiert? Kann das gut gehen? Die Gemeinde war voller Zweifel. Lustige Videos von überforderten Nutzern, die sich auf dem neuen Start-Screen überhaupt nicht zurechtfanden, machten die Runde.
Der Launch von Windows 8 im Oktober 2012 verlief dann auch durchzogen. Eiligst wurde mit Windows 8.1 der Start-Knopf wieder eingeführt, was jedoch nur Pflästerlipolitik war. Auch Windows 8.1 blieb für Mausbenutzer ohne Touch-Bildschirm eine sperrige sowie relativ unproduktive Angelegenheit. Vor allem hat Microsoft mit Windows 7 wohl die beste Windows-Version seiner Geschichte serviert, ein Wechsel auf Windows 8 macht für Windows-7-Benutzer wenig Sinn.
Die jetzt vorgestellten neuen Funktionen mit dem Update 1 sind ein richtig guter Mix aus alten Gewohnheiten und Evolution. Die Entwickler aus Redmond scheinen erkannt zu haben, was die Mausbenutzer vermissen und haben nachgebessert. Denn ob der ganzen Touch-Euphorie wurde vergessen: Nach wie vor gehören Maus und Rechtsklick zum Standardrepertoire ganzer Generationen. Das diesem jetzt Rechnung gezollt wurde, verdient Respekt – ist aber auch Kalkül, um dem neuen Betriebssystem endlich auf die Sprünge zu helfen.
Das könnte gelingen. Denn jetzt kann Windows 8.1 Update 1 zwei wichtige Versprechen einlösen: grössere Produktivität und eine tiefere Eintrittsbarriere für Windows-XP- oder Windows-7-Benutzer.

Autor(in) Marcel Hauri



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