News 15.03.2012, 13:51 Uhr

Google: Semantische Suche kommt

Schon lange arbeitet Google daran, seine Such-Engine zu verbessern. Bald schon soll es möglich sein, Fragen einzutippen und direkt die Antwort zu erhalten.
Das Wall Street Journal berichtet, dass Google nahe dran ist, den Suchmaschinenmarkt – einmal mehr – auf den Kopf zu stellen. In Zukunft soll Google.com nicht nur Ergebnisse in Form von Websites ausspucken, sondern direkt auch relevante Daten zum Suchbegriff liefern.
Tippt man zum Beispiel im Suchfeld «Vierwaldstättersee» ein, tauchen im Kopfbereich der Seite Angaben zu Standort, Wassertiefe, Durchschnittstemperatur oder dem Salzgehalt auf. Zum Vergleich: Wer heutzutage nach «Vierwaldstättersee» sucht, erhält Links auf die Tourismusseite der Region, auf den Wikipedia-Eintrag und auf einen relevanten Kartenausschnitt.
Riesiger Datenpool
Amit Singhal, ein Google-Verantwortlicher, erklärt die neue Idee folgendermassen: «Wir haben in den letzten Jahren Hunderte Millionen Daten von Menschen, Plätzen und Dingen gesammelt, die nun besser verknüpft werden.» Diese soll nicht nur einfache Beziehungen zwischen Begriffen – beispielsweise die Verbindung von «Google» mit den Gründern Larry Page und Sergey Brin –, sondern auch komplexere Fragestellungen ermöglichen.
Denn mit dieser Suche soll es machbar sein, die Antwort auf «Welches sind die zehn grössten Schweizer Städte» direkt auf Google zu finden. «Google-Search wird so aussehen, wie Menschen die Welt verstehen», sagt Singhal. «Und nicht wie heute, wo eine Suchabfrage gestartet wird und gehofft wird, dass es eine Website gibt, welche die Antwort weiss», erklärt er weiter.
Semantische Suche
Um dies möglich zu machen, wird eine neue Technik eingesetzt: die semantische Suche. Diese wird ins bestehende System integriert und soll den Wert von Daten besser verarbeiten können und entscheiden, welche davon in Suchresultaten auftauchen sollen. Das tut die Engine, indem sie eine Website auf Informationen absucht, die den gesuchten Begriff umgeben. Die relevantesten davon bekommt der Suchende zu sehen. Mit den aktuellen Algorithmen werden Websites im Grunde genommen immer noch bloss auf die eingegeben Schlüsselwörter abgesucht und daraus Links generiert.
Die Umstellung soll Googles Wettbewerbsposition gegenüber Microsoft, aber auch Facebook stärken und dazu führen, dass Nutzer länger auf Googles Website verweilen. Und daneben hätte die semantische Suche noch den grossen Vorteil für das Unternehmen, dass für den Suchenden relevantere Anzeigen eingeblendet werden können.
Die Umstellung ist teilweise bereits in Googles Search-Engine integriert. Bis sie aber ausgereift ist, dauert es laut Amit Singhal «noch Jahre».

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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