News 22.05.2015, 09:31 Uhr

Exklusiv: Pläne der SBB für die Mobile-App

Die SBB-App ist eine der beliebtesten Smartphone-Anwendungen der Schweiz. Das sind ein Ansporn und eine Verpflichtung für den Leiter E-Business, Christof Zogg.
Trotz riesiger Verbreitung der SBB-App sehen die Schweizerischen Bundesbahnen noch mehr Potential in ihrer mobilen Anwendung. Einerseits wird die App zwar häufig benutzt. Der mobile Ticketkauf ist allerdings noch zu kompliziert. Andererseits demonstrieren Mitbewerber, dass auch ÖV-Apps benutzerfreundlich und zweckmässig konzipiert werden können. Zwei grosse Herausforderungen für die SBB, denen sich das Unternehmen aktuell stellt. Das erklärt Christof Zogg, Leiter E-Business bei den SBB, im Gespräch mit Computerworld.
Der Ticketverkauf via SBB Mobile soll vereinfacht werden
Die SBB-App zählt hierzulande über fünf Millionen Downloads und rund drei Millionen regelmässige User. Diese Basis erlaubt einen repräsentativen Überblick über die Verteilung der Smartphone-Betriebssysteme in der Schweiz: 58 Prozent nutzen die App auf iOS-Geräten, 40 Prozent auf Android-Telefonen und lediglich 2 Prozent auf Windows Phones. Wie Zogg sagt, ist damit der Markt aber noch nicht gesättigt: «Die Zahl der verkauften App-Tickets stiegen von 2013 auf 2014 um ein Drittel, während das Wachstum der Web-Tickets lediglich drei Prozent betrug.» Die Priorität liegt entsprechend auf dem Mobilkanal. Eine neue App soll her.

Mehr Billettverkauf am Handy

Die Weiterentwicklung hat nach den Worten Zoggs zwei Ziele: Die Nutzung der App heute und morgen zu optimieren sowie mehr Kunden für den Mobilkanal zu gewinnen. Denn den drei Millionen App-Nutzern stünden heute rund fünf Millionen Bahnreisende mit Smartphones gegenüber. Ausserdem würde die App zwar sehr häufig für Fahrplanauskünfte verwendet, jedoch nur etwas über fünf Prozent der App-Nutzer würden auch ihre Billette via Smartphone kaufen. «Mit der Zugverbindung auf dem Handy-Display gehen selbst junge Kunden aus Gewohnheit noch zum Automaten und kaufen dort», sagt Zogg. Die SBB setzen über 50 Prozent der Tickets heute am Automaten ab.
Der Billetautomat ist heute der erste Anlaufpunkt für den Fahrkartenverkauf
Das Marktforschungsunternehmen Juniper Research sagt voraus, dass sich die Anzahl der elektronischen Ticketverkäufe in den nächsten vier Jahrenverdoppeln wird. Heute würden weltweit rund 16,2 Milliarden Karten digital abgesetzt, 2019 sollen es 32 Milliarden sein. Während die Verbraucher aktuell noch oftmals am PC buchen, wird in vier Jahren jedes zweite Billett am Smartphone gelöst, so Juniper.
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