Tipps & Tricks 11.10.2018, 06:00 Uhr

Windows 10: Verhindert jetzt der Intel-Grafikchip das Update?

Der Datei-Verlust-Bug im Herbst-Update von Windows 10 ist behoben. Manche Nutzer müssen fürs Update dennoch nachhelfen.
Nun sollten die Probleme behoben sein, die anlässlich der Installation des Windows-10-Herbst-Updates zum Verschwinden von Benutzerdokumenten führten.
Bleibt noch der andere Bug, der dazu führt, dass Benutzer mit bestimmter Intel-Hard- und -Software das Update nicht installieren können. Aus guten Gründen, übrigens! Würde es auf diesen Geräten trotzdem installiert, könnten sehr unerwünschte Effekte mit erhöhter Stromverbrauch und schnelleres Akku-Leeren auftreten. Es empfiehlt sich also, hier einmal genau hinzuschauen.
Das Problem steckt im Display Audio Driver 10.25.0.3 bis 10.25.0.8, der mit Intel-Treibern jeweils mitkommt. In bzw. ab Version 10.25.0.10 ist das Problem gelöst. Weil der Display Audio Driver im Intel-Grafiktreiber steckt, löst die Installation des neusten Intel-Grafiktreiber-Pakets das Problem.
Bin ich betroffen? Es sind nur Geräte mit Intel-Grafikchips betroffen. Ob Sie einen haben, finden Sie so heraus: Klicken Sie mit rechts auf den Desktop. Wenn im Kontextmenü der Eintrag Graphics Properties bzw. Grafikeigenschaften fehlt, sind Sie von genau diesem Bug nicht betroffen. Lesen Sie in diesem Fall den letzten Abschnitt «Kommt das Update trotzdem nicht?».
Erstes Indiz, dass Sie betroffen sein könnten: die beiden Intel-Einträge in diesem Kontextmenü
Wenn Ihr Gerät einen Intel-Grafikchip hat, bedeutet es ebenfalls noch nicht zwangsläufig, dass Ihr Gerät zu den «Opfern» des Bug gehört, denn es betrifft nicht alle. Es trifft laut Aussagen von Intel wiederum nur jene, die einen Intel-Prozessor aus der 6. Generation oder neuer haben, also einen aus der Skylake-, Kaby-Lake- oder Coffee-Lake-Reihe. Also etwas neuere bis sehr neue Geräte.
Ob das bei Ihnen zutrifft, finden Sie zum Beispiel mit dem Gratis-Tool CPU-Z heraus. Laden Sie die kostenlose Zip-Version des Tools in Englisch von hier herunter: https://www.cpuid.com/downloads/cpu-z/cpu-z_1.86-en.zip
Klicken Sie danach mit rechts auf die Zip-Datei, wählen Sie Alle extrahieren, gefolgt vom Klick auf Extrahieren. Der Ordner müsste sich selbst öffnen. Falls nicht: Er liegt mit dem gleichen Namen wie die Zip-Datei im gleichen Ordner, in dem auch die Zip-Datei liegt; aller Wahrscheinlichkeit nach im Hauptordner Downloads.
Öffnen Sie den Ordner und doppelklicken Sie darin die Datei cpuz_x64.exe (falls Sie ein 64-Bit-System haben), ansonsten die Datei cpuz_x32.exe. Im Reiter CPU steht hinter Code Name die Bezeichnung. Hier haben wir es mit einem älteren Gerät mit Haswell-CPU zu tun, das nicht vom Bug betroffen ist. Wenn hingegen Skylake, Kaby Lake oder Coffee Lake steht, dann könnte das Problem bei Ihrem System auftreten.
Ist nicht mehr der neuste Rechner mit dieser Haswell-CPU
Welche Display-Audio-Treiberversion? Vielleicht haben Sie die betroffene Komponente überhaupt nicht. Drücken Sie Windows-Taste+R, tippen Sie devmgmt.msc ein und drücken Sie Enter. Hiermit landen Sie im Geräte-Manager. Klappen Sie Audio-, Video- und Gamecontroller auf. Wenn hier kein Intel-Audio-Gerät vorhanden ist, sind Sie fein raus. Falls hingegen ein Intel-Audio-Gerät auftaucht (z.B. Intel Display Audio), klicken Sie mit rechts darauf und wählen Sie Eigenschaften. Wechseln Sie zum Reiter Treiber und klicken Sie auf Treiberdetails. Hinter «Treiberversion» stünde dann z.B. 10.25.0.3, was eine verwundbare Version wäre.
Welche Grafik-Treiberversion? Um diese ausfindig zu machen, klicken Sie also mit rechts auf den Desktop, danach gehts je nach Sprache zu Grafikeigenschaften oder Graphics Properties (wenn dieser Menüpunkt laut dem obersten Bild fehlt, haben Sie keinen Intel-Grafik-Chip). Klicken Sie unten rechts auf Options and Support bzw. Optionen und Support. In der linken Spalte gehts zu Information Center bzw. Info-Center
Das Intel-Verwaltungs-Tool für den Grafikchip
In der linken Spalte muss bei Option wählen (Select Option) Systeminformationen bzw. System Information ausgewählt sein. Betrachten Sie den Eintrag hinter «Treiberversion» bzw. «Driver Version». Auf dieser Beispielmaschine haben wir noch den Treiber 20.19.15.4416; der ist deutlich zu alt und wäre in der Tat betroffen, wenn im Gerät eine passende bzw. ebenfalls betroffene CPU stecken würde.
Der Treiber ist deutlich älter; hier wäre auf betroffenen Geräten ein Update fällig
Das Problem liegt in älteren Treiberversionen. Es ist erst im Treiber mit Version 24.10.100.6286 und neuer behoben. Inzwischen ist bereits Version 25.20.100.6323 erschienen.
Installation: Nur, wenn Sie eine betroffene CPU haben, laden Sie von der Intel-Seite die passende Treiberinstallationsdatei herunter. Also 64-bit bei 64-Bit-Systemen, ansonsten die 32-Bit-Variante. Die Installation der .exe-Datei ist einfacher als jene der Zip-Version; greifen Sie also zur .exe-Datei.
Download der Treiberinstallationsdatei ab der Intel-Webseite
Führen Sie die heruntergeladene Datei aus. Falls sie sich nicht installieren lässt, kann es zwei Gründe geben: Entweder ist Ihr System zu alt für den Bug und mit dem Treiber nicht kompatibel. Oder der Notebook-Hersteller will, dass Sie den von ihm angepassten Treiber auf seiner eigenen Webseite herunterladen. 
Wenn die Installation durchläuft, sollte das Problem danach behoben sein. Das (korrigierte) Herbst-Update für Windows 10 dürfte sich nach ein paar Tagen auch auf diesem PC bzw. Notebook zur Installation anbieten.
Kommt das Update trotzdem nicht? Sollten Sie dennoch vergeblich aufs Herbst-Update warten, dann hat die Verzögerung eine andere Ursache. Versuchen Sie es sonst auch mal mit diesen Tipps, besonders mit jenem zum sauberen Minimal-Start und den nachfolgenden Infos: http://www.pctipp.ch/tipps-tricks/kummerkasten/windows-10/artikel/windows-der-dauerkrampf-mit-dem-windows-update-87588.



Kommentare
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Gaby Salvisberg
11.10.2018
Danke schön. :o

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fbu
11.10.2018
Absolut perfekter "SUPER-BEITRAG". Hatte ebenfalls noch einen alten Treiber drin. Neueste Version installieren ab Intel Homepage hat bestens funktioniert. Allerherzlichsten Dank. Franz Burri