News 13.11.2013, 13:16 Uhr

Bei Microsoft gibt es keine «Totalversager» mehr

Microsoft hat ein Mitarbeiter-Bewertungssystem abgeschafft, das intern zu einiger Kritik geführt hat.
Seit 2006 gab es bei Microsoft ein Bewertungssystem, das intern für offenbar grosse Kritik gesorgt hat. Mit Vitality Curve mussten die Microsoft-Manager ihre Mitarbeiter in Leistungsklassen einsortieren, die sich auf den Bonus auswirken. Dabei musste ein gewisser Prozentsatz als «Top-Performer», «überdurchschnittlich», «durchschnittlich», «unterdurchschnittlich» und als «Totalversager» eingestuft werden schreibt golem.de.
Weil die Abteilungsleiter alle Stufen füllen mussten, führte dies oft zu einem internen Wettkampf, monieren ehemalige Mitarbeiter. Gegeneinander anstatt miteinander also, gute Beschäftigte sollen teilweise unter allen Umständen versucht haben, nicht in einer anderen Abteilung zu arbeiten. Angeblich betrug die festgelegte Verteilung 20, 20, 40, 13 und 7 Prozent. Zumindest die Gruppe der «Totalversager» war scheinbar akut entlassungsgefährdet.
In einer internen Email, welche unter anderem ZDnet zugespielt wurde, beendete Microsofts Personalchefin Lisa Brummel dieses Rankingsystem per gestern. Microsoft werde weiterhin in ein «grosszügiges Belohnungs-Budget» investieren, aber die Manager könnten die Boni künftig gemäss der reellen Leistungen von Teams und Einzelpersonen verteilen.
Bei Microsoft Schweiz, die das Ranking auch einsetzten, heisst es auf Nachfrage, dass die Veränderungen Innovationen, Schnelligkeit und Teamwork unterstützen und helfen, die Kunden noch besser zu unterstützen.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



Kommentare
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Pagnol
13.11.2013
In den von PCtipp angegeben, englischsprachigen Quellen (siehe Artikel) findet man nur vier Beurteilungsstufen. Die fünfte Stufe "Totalversager" hat sich golem.de offenbar aus den Fingern gesaugt. Und der der PCtipp hat's unbesehen übernommen. Aber klar: etwas Eigenrecherche hätte der News die Würze genommen ... a program that forces every unit to declare a certain percentage of employees as top performers, good performers, average, and poor—effectively crippled Microsoft’s ability to innovate. Aber trotzdem: das Ganze war offenbar schon etwas hart.