News 20.04.2001, 12:00 Uhr

Erweiterung des sozialen Umfeldes statt Vereinsamung

Eine vom Nationalfonds unterstützte Studie zeigt , dass Internetfreaks über ein intaktes soziales Umfeld verfügen.
Innerhalb des Nationalfonds-Schwerpunktprogramms "Zukunft Schweiz" hat eine Studie untersucht, ob Kontakte im Internet zu neuen Formen von sozialen Gemeinschaften führen und inwieweit virtuelle Beziehungen sich von realen unterscheiden. Die Ergebnisse widersprechen der verbreiteten These, dass die neuen Kommunikationsformen zu Vereinsamung führen.
Chats und Newsgruppen-Kommunikation führen zu einer Erweiterung des sozialen Umfelds, indem sie Kontakte ermöglichen, die über den eigenen geografischen Raum hinausreichen. In Online-Chats können sich Cliquen bilden, die sowohl virtuell als auch in der realen Welt stabil sind.
Die Studie zeigt , was man sich unter einen Internetfreak vorstellen muss: Er ist im Durchschnitt 24-jährig, männlich, single, wohnt noch bei den Eltern und besitzt eine Mittelschul- oder Universitätsbildung. Er verbringt pro Woche 35 Stunden am Computer, 18 davon im Internet.
Und mit gleich noch einem anderen falschen Bild wird aufgeräumt: die beobachteten Personen verwenden in Chats meist ihren richtigen Namen und geben auch ihr tatsächliches Geschlecht an. Andere Studien kamen zum Gegenteiligen Schluss.
Dass sich aus virtuellen Kontakten schnell persönliche ergeben, könnte laut den Autoren daran liegen, dass die Schweiz relativ klein und ein Treffen deshalb problemlos möglich ist.


Autor(in) Beat Rüdt



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