News 23.03.2006, 13:15 Uhr

Frankreich verlangt offenen iTunes-Musik-Shop

Ein gestern verabschiedetes Gesetz fordert, dass künftig in Frankreich alle digitalen Formate kompatibel sein müssen.
Die französische Nationalversammlung hat gestern ein Gesetz zum Schutz der Autorenrechte im Internet verabschiedet. Dieses verlangt, dass alle digitalen Formate miteinander kompatibel sein müssen. Der Entscheid könnte Apple mit seinem Online-Shop iTunes zum Rückzug vom französischen Markt veranlassen. iTunes-Songs lassen sich nur auf Apples iPod-Playern abspielen.
Das neue Gesetz regelt zudem die Strafen für Raubkopien. Privatleute, die Musik nur zum Eigenbedarf herunterladen, müssen lediglich eine Busse von 38 Euro zahlen. Wer Software zum Raubkopieren vertreibt, wird hingegen mit sechs Monaten Haft und 30'000 Euro Busse bestraft. Personen, die einen Kopierschutz zum Eigenbedarf knacken, kommen mit 3750 Euro Busse davon.
Der höchst umstrittene Gesetzesentwurf wurde mit 296 Stimmen der konservativen Regierungsmehrheit angenommen. 193 Abgeordnete der linken Opposition und aus der Zentrumspartei UDF stimmten dagegen. Das Gesetz solle dazu beitragen, ein legales Musik- und Filmangebot im Internet zu schaffen. Kritiker bemängeln, dass die zu geringen Bussen das Raubkopieren eher noch fördern würden.



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