News 27.04.2004, 11:45 Uhr

Mozilla 1.7 und Opera 7.5: Was bringen die neuen Browser-Versionen?

Opera und Mozilla erfahren in Kürze ein grösseres Update. Der PCtipp hat einen Blick auf die kommenden Versionen der beiden bekannten IE-Alternativen geworfen und verrät genaueres zu den Neuerungen.
Die Webbrowser Mozilla [1] und Opera [2] erfreuen sich in der Internetgemeinde zunehmender Beliebtheit. Sie werden als sehr gute Alternativen zum Internet Explorer angesehen und können diesen sogar in vielen Belangen übertreffen. So gelten sie als sicherer als der Microsoft-Browser, da sie kein ActiveX verwenden. ActiveX ist eine Technologie, mit der auf Webseiten Anwendungen und Multimediaeffekte ausgeführt werden können. Sie hat aber entscheidende Sicherheitsnachteile, die sich etwa dazu missbrauchen lassen, um auf Rechnern unbemerkt schädliche Programme wie Dialer zu installieren.
Auch in Punkto Benutzerfreundlichkeit warten Mozilla und Opera mit vielen Features auf, die im Internet Explorer fehlen. Als Beispiele seien nur Pop-Up-Blocker, Download-Manager, Tabbed Browsing und Mausgesten erwähnt. In Kürze werden die Versionen 1.7 und 7.5 von Mozilla und Opera erscheinen. Wir haben uns deren Vorabversionen einmal angeschaut und zeigen Ihnen, was Sie alles an Neuerungen erwartet. Gerade der Opera-Browser wird in der nächsten Version kaum mehr wieder zu erkennen sein. Kommt er doch mit einer völlig überarbeiteten Benutzeroberfläche daher.
Mozilla 1.7 (Release Candidate 1)
Vom Mozilla-Browser ist mittlerweile bereits der erste Release Candidate der Version 1.7 öffentlich verfügbar. Er steht für Windows, Linux und Mac OS X zum Download bereit. Auf den ersten Blick offenbart die nächste Version des Open-Source-Browsers [3] keine einschneidenden Änderungen. Die übersichtliche Benutzeroberfläche und klare Menüführung sind erhalten geblieben. Die Änderungen gegenüber dem Vorgänger liegen im Detail. So werden Webseiten einiges schneller geladen als bisher. Auch der Programmstart verläuft rascher. Laut Entwicklern startet der neue Mozilla-Webbrowser sieben Prozent schneller auf und lädt Seiten bis zu neun Prozent schneller.
Dem Browser wurden ebenfalls einige neue Optionen spendiert. Mit Hilfe der Funktion "Show Passwords" können etwa im Passwort-Manager vergessene Passwörter angezeigt werden. Will man mit einem Rechtsklick ein Bild aus dem Web als Desktop-Hintergrund abspeichern, erscheint neuerdings zuerst ein Bestätigungs-Dialog. So wird verhindert, dass sich bei einem versehentlichen Klick gleich der ganze Bildschirmhintergrund ändert. Unter Bearbeiten/Einstellungen/Erscheinungsbild ist zudem die Option "Smooth Scrolling" (sanftes Scrollen) hinzugefügt worden.
Optimiert wurde auch der integrierte Pop-Up-Blocker. Er soll gemäss Entwicklern noch effizienter arbeiten und ein Limit für die maximale Zahl Fenster enthalten, die gleichzeitig geöffnet werden können. So ist es nicht mehr möglich, dass unseriöse Webseiten-Betreiber mit hunderten von Fenstern den Bildschirm zumüllen.
In den Zusatz-Tools Mozilla Mail und Chatzilla finden sich ebenfalls einige Änderungen und Verbesserungen. Die neue Option "Always use the default character encoding for replies" im "Einstellungen"-Dialog ermöglicht es, alle Mail-Antworten mit derselben Zeichenkodierung zu versenden. Ausserdem sind erstmals mehrere Identitäten auf demselben Mail-Account möglich. Die Entwickler haben nach eigenen Angaben auch die Performance beim Herunterladen, Anschauen und Speichern von Nachrichten verbessert. Weitere Neuerungen in Mozilla Mail sind optimierte Synchronisation mit Palm-Handhelds, Unterstützung für die IMAP-Funktionalität "Idle", MSN-Authentifizierung und sichere Kennwort-Authentifizierung über SSPI NTLM. Das Chat-Tool Chatzilla beherrscht in der neuen Version das "/ignore"-Kommando, kommt besser Datumsformaten zu Recht und erlaubt es, Schriftfamilie sowie Schriftgrösse (CTRL+ bzw. CTRL-) zu ändern.
Opera 7.5 (Beta 1)
Die auffälligste Änderung in Opera 7.5 ist sicher die neue Programmoberfläche. Das oft kritisierte monotone Design ist einer schlankeren, übersichtlicheren Benutzeroberfläche mit farbigen Menü-Icons gewichen. Die Seitenleiste ist standardmässig verborgen und wird nur nach Bedarf aufgeklappt, um Websuche, Bookmarks oder andere Zusatz-Tools zu öffnen. Dadurch bleibt mehr Platz für das Webseiten-Fenster. Lesezeichen-Links können nun wieder Webseitensymbole (so genannte Favicons) an Stelle des uninteressanteren Standard-Icons (Buch mit Lesezeichen) anzeigen. Ausserdem entfällt endlich der lästige Doppelklick, wenn ein Link aus dem Bookmark-Ordner geöffnet wird. Ein direkter Klick auf die Verknüpfung genügt.
In der Menüleiste findet sich der neue Punkt "Tools". Er enthält die Programmeinstellungs-Optionen, die bislang unter dem Menüpunkt "Datei" aufgeführt waren. Ausserdem bietet er direkten Zugriff auf Funktionen wie Cookie- und Passwort-Verwaltung sowie Mail-Kontakte. Neu gestaltet wurde auch der Dialog zum Anpassen der Symbolleisten. Er ist übersichtlicher und noch benutzerfreundlicher geworden.
In der Version 7.5 wartet Opera auch erstmals mit einem Chat-Client auf. Ein Feature, dass Mozilla schon lange kennt. Wie Chatzilla benutzt er das IRC-Protokoll (Internet Relay Chat) [4]. Opera Mail hat ebenfalls eine Rundumerneuerung erfahren. Das Indizieren und Suchen von Nachrichten soll im überarbeiteten Mail-Client schneller von statten gehen. Bei Nachrichten wird nun der ganze Textinhalt indiziert. Der Spam-Filter wurde verbessert und enthält eine Lern-Funktion. Nachrichten können als Spam markiert und einer Schwarzen Liste hinzugefügt werden. Zu den weitere Neuerungen von Opera Mail zählen die Unterstützung für die kostenlose Rechtschreibeprüfung ASpell und RSS Newsfeeds (Nachrichten in einem speziellen Format) sowie grafische Smileys für Mail-Programm und Chat-Client. Letztere muss aber speziell aktiviert werden.



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