Tipps & Tricks 19.02.2015, 06:54 Uhr

Windows: Ordner mit zufälligen Zeichen und Buchstaben

Was sollen Ordner z.B. namens «c0e0529659d63fb07» oder «7fdc365118239bc7d324e43583266e82», die plötzlich auftauchen? Wir zeigen, woher diese Ordner mit langen, seltsamen, kryptisch anmutenden Namen kommen, woran Sie sie erkennen und wie Sie sie wieder loswerden.
Lösung: Direkt auf dem Laufwerk C: oder auch auf einer anderen Partition tauchen manchmal aus heiterem Himmel Ordner auf, die vielleicht so oder ähnlich heissen:
5b14cf7a37466e3caa081187
6a620eeead6ce6e2ac028e
6aa493cbea136c5a952ea8
765a0be6f46fe58a6f0dd6dcdf1cbc
7fdc365118239bc7d324e43583266e82
9b9d9e0d5d82227f0400cc2a
c0e0529659d63fb07
d4f1cc525c1ff8af8406231e66
Die Kennzeichen dieser Ordner:
  • Die zwischen 16 und 32 Zeichen langen Ordnernamen bestehen aus scheinbar zufällig zusammengewürfelten Ziffern und Buchstaben. Wenn Sie genau hinschauen, sind es aber stets Ziffern aus dem hexadezimalen Zahlensystem, das von 1 bis 16 geht, nämlich die Ziffern 0 bis 9 sowie Kleinbuchstaben «a» bis «f», ohne jegliche Sonder- oder Leerzeichen.
  • Die Ordner liegen nicht zwingend auf der Systempartition C:, sondern meist auf jener, auf der Windows im Moment gerade am meisten Platz findet. Das kann auch eine Backup- oder Datenpartition sein.
  • Auf dem Laufwerk, das sich Windows dafür vorübergehend ausgesucht hat, liegt jener Ordner aber immer direkt im Wurzelverzeichnis, also direkt in C: oder D:.
  • Das Erstellungsdatum dieser Ordner fällt immer mit einem Windows-Update zusammen.
  • Die Ordner enthalten meist DLLs, Logdateien oder sonstige Installationsdateien
Des Rätsels Lösung: In diese Ordner entpackt Windows temporär die heruntergeladenen Update-Files, um sie zu installieren. Und weil Windows eine zufällige Hex-Ziffernfolge generiert, finden Sie üblicherweise nichts Vernünftiges über diese Ordner, wenn Sie sie in Google oder einer anderen Suchmaschine suchen. Denn die Ordner heissen jedes Mal wieder anders.
Sie können die Entstehung und normalerweise auch das Verschwinden dieser Ordner sogar live beobachten. Öffnen Sie am nächsten Patchday einmal per Windows Explorer das Laufwerk C:, vielleicht in separaten Fenstern auch noch andere Festplattenlaufwerke, die Windows für geeignet halten könnte. Starten Sie nun Windows-Update. Der Updateprozess beginnt mit dem Herunterladen der Patches, gefolgt von der Phase, in welcher Windows Update «Installation wird vorbereitet» meldet und einen Wiederherstellungspunkt erzeugt. Bis hierhin ist von diesen Ordnern meist noch nichts zu sehen. Danach beginnt aber die Installationsphase. Irgendwann während dieser Zeit erstellt Windows mindestens einen, meist sogar mehrere solche Ordner und entpackt einige Dateien dort hinein.

Nach erfolgter Installation verschwinden diese Ordner automatisch wieder; genauso sang- und klanglos, wie sie gekommen waren. Oftmals erscheinen sogar danach wieder welche, so lange das Update eben läuft.
Nochmals einer, mit neuem Namen
Wie gesagt, meistens sind sie nachher wieder weg! Aber manchmal bleiben sie auch liegen. Das kann passieren, wenn ein Updatevorgang unterbrochen wurde, wenn das Update-Skript einen Fehler enthielt oder wenn Windows-Update von irgendwas kurzzeitig gehindert wurde, auf den betroffenen Datenträger zuzugreifen. Normalerweise bekommen Sie diese also gar nicht zu sehen.
Hat Windows einen oder mehrere dieser Ordner zu löschen vergessen? Kein Problem. Die Ordner «stören» das System eigentlich nicht. Solange Sie diesen Platz nicht dringend benötigen, können Sie sie dort lassen. Wenn Sie sie doch löschen wollen, können Sie das tun. Starten Sie aber den PC mindestes noch einmal neu, um sicherzustellen, dass Windows-Update sich nicht gerade jetzt mit diesen Ordnern auseinandersetzt. Achten Sie auch aufs Erstellungsdatum. Sind die Ordner schon mehrere Tage oder Wochen alt, können Sie sich ans Löschen machen.
Falls Sie die Ordner trotz Administrator-Rechten nicht löschen können, hilft vielleicht folgender Tipp. Übernehmen Sie den Besitz des Ordners: Klicken Sie mit rechts drauf und öffnen die Eigenschaften. Wechseln Sie zum Reiter Sicherheit und klicken auf die Schaltfläche Erweitert. Wechseln Sie zum Reiter Besitzer, klicken Sie auf Bearbeiten. Hier können Sie sich selbst als Besitzer des Ordners eintragen, dann sollte er sich löschen lassen. Falls Ihr Nutzerkonto bei «Besitzer ändern nach» nicht auftaucht, dann finden Sie es via Weitere Benutzer oder Gruppen.
Hilft auch das nichts, können Sie sich mit einem Tool wie Unlocker behelfen. Jenes entsperrt Dateien, sodass Sie sie bearbeiten oder löschen können. Seien Sie mit dem Tool aber vorsichtig. (PCtipp-Forum)



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